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Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Titel: Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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gedauert, bis die Herren gelernt hatten, sie zu bändigen. Doch während sie nun ihre dunkleren Hälften unter Kontrolle hatten, näherte Strider sich immer weiter dem Kontrollverlust.
    „Sieht aus, als hätte da jemand beschlossen, seine Pause vorzuziehen“, neckte ihn eine heisere Stimme von hinten.
    Strider drehte sich um. Gwen, eine rothaarige Schönheit, die stärker und tödlicher war als irgendwer unter den Herren, kam auf ihn zu. In der Hand hielt sie eine im Sonnenlicht funkelnde Flasche Wasser. Sie warf sie ihm zu, und er fing sie spielend auf. Innerhalb weniger Sekunden hatte er sie bis auf den letzten Tropfen geleert. Oh Götter, wie gut es sich anfühlte, als die kühle Flüssigkeit seine trockene Kehle benetzte.
    „Danke.“
    „Keine Ursache.“ Ihr Mund verzog sich langsam zu einem Grinsen, und er wusste genau, warum Sabin sich in sie verliebt hatte. Ungezogene Frauen waren einfach umwerfend. „Ich hab sie Sabin geklaut.“
    „Das habe ich gehört, Frau“, sagte Sabin, der hinter dem nächsten Felsblock hervorkam. Er beschleunigte seinen Schritt, bis er neben Gwen stand, und legte ihr den Arm um die Schultern.
    Augenblicklich hob sie ihre Hand, verschränkte ihre Finger mit seinen und lehnte vertrauensvoll den Kopf an seine Seite. Sie mochten ihren Spaß daran haben, einander zu übertrumpfen, aber sie waren eins. Daran gab es keinen Zweifel.
    Anfangs hatte es Strider schockiert, dass sie ein Paar waren. Immerhin war Gwen die Tochter von Galen, dem Anführer ihrer schlimmsten Feinde. Außerdem war Sabin der Hüter des Dämons Zweifel, und Gwen war zu Zeiten ihres Kennenlernen eine schüchterne kleine Maus gewesen. Der Dämon hatte sie praktisch bei lebendigem Leib verspeist.
    Inzwischen kannte Strider keine selbstbewusstere Frau als Gwen. Wie die beiden diesen Punkt erreicht und es geschafft hatten, dass die Sache funktionierte, wusste er nicht genau. Er war einfach nur froh, dass er nicht in einer festen Beziehung steckte. Er mochte Frauen – auch die nicht ungezogenen. Oh ja, und wie er Frauen mochte. Aber Beziehungen? Nicht sein Ding.
    Über die Jahre hatte er ein paar Freundinnen gehabt, und anfangs hatte er sie auch geliebt. Er hatte die Verbindlichkeit geliebt, hatte es geliebt, dass seine Frau nur ihm gehörte und andersherum. Aber kaum hatten die Frauen seine Vorliebe fürs Gewinnen entdeckt, hatten die meisten versucht, sie zu ihrem Vorteil auszunutzen.
    „Ich wette, du schaffst es nicht, dass ich mich in dich verliebe.“
    „Ich glaube nicht, dass du mich davon überzeugen kannst, dass unsere Liebe für die Ewigkeit bestimmt ist.“
    Er hatte das Spiel schon viel zu oft gespielt und Herzen gewonnen, die zu gewinnen ihn gar nicht mehr interessiert hatte. Jetzt hatte er einfach einmal seinen Spaß mit ihnen – vielleicht auch zweimal… okay, vielleicht sogar dreimal –, und dann hieß es: Auf Wiedersehen, alte Freundin, hallo, neues Kätzchen.
    „Was soll die frühe Pause?“ Sabin führte Gwen zum Altar und lehnte sich mit der Hüfte gegen den Stein. Er zog sie vor sich, schlang die Arme um sie und legte vorsichtig das Kinn auf ihren Kopf.
    Strider zuckte die Achseln. „Ich habe nachgedacht.“ Statt die Steine auf Symbole oder Nachrichten zu untersuchen, wie man es ihm aufgetragen hatte.
    Sabin war Zeit seines Lebens Striders Anführer gewesen. Zwar hatte Lucien an der Spitze der Elitearmee gestanden, während sie noch im Himmel gelebt hatten, aber Sabin war es gewesen, den Strider um Rat gefragt und an dem er sich orientiert hatte. Und das hatte sich bis zu diesem Tag nicht geändert. Der Mann hätte seine eigene Mutter enthauptet, wenn er dadurch eine Schlacht gewonnen hätte. Nicht, dass irgendwer von ihnen eine Mutter hatte. Die Krieger waren als erwachsene Männer erschaffen worden. Doch Strider schätzte diese Art der Verbindlichkeit.
    „Habe ich jemanden ,Pause’ sagen hören?“, fragte Kane, Hüter der Katastrophe, der mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen um die Ecke bog. Seine Haare, die eine Mischung aus Braun, Schwarz und Gold waren, und auch seine Augen, in denen sich Braun und Grün mischten, glänzten in dem warmen Sonnenlicht.
    War er schon immer so farbenfroh? fragte Strider sich. Sie kannten sich schon seit Ewigkeiten, aber Strider war sich fast sicher, den Mann noch nie so … glücklich gesehen zu haben. Er glühte ja schier vor Glück. Vielleicht tat ihm der Tempel gut.
    Unvermittelt fuhr ein Windstoß durch die Baumkronen. Ein Zweig brach ab

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