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Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Titel: Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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ursprünglich geplant hatte. Hab was gefunden. Und Galen mit dem verdammten Tarnumhang gesehen.
    Torin, der nie zu schlafen schien, antwortete auf der Stelle. In einer Stunde. Wenn du noch interessantere Infos hast als die vom Tarnumhang, muss ich ASAP davon wissen lassen.
    Geht klar. Aeron steckte das Handy ein und machte sich auf der Stelle auf den Weg zu Gillys Appartement, wo er Olivia wecken und Antworten von ihr verlangen würde. Doch auf halber Strecke wurde er von einer großen, bedrohlichen Gestalt gestoppt.
    Götterkönig Cronus sah mit gerunzelter Stirn auf ihn hinab. Wie immer trug er eine lange weiße Robe, und seine Füße waren mit Sandalen bekleidet. An seinen nackten Zehen bogen sich ungepflegte gelbe Fußnägel.
    Doch Aeron fiel auf, dass er jünger aussah als je zuvor. Seine Haare waren nicht mehr von grauen Strähnen durchzogen, sondern dick und sandfarben. Sein Gesicht war beinahe faltenfrei und seine Augen von einem strahlenderen Braun, als Aeron es je gesehen hatte. Was hatte diese Verjüngung bewirkt?
    „Mein Herr“, sagte er, sorgfältig darauf bedacht, sich seine Verwirrung nicht anmerken zu lassen. Der Gott erschien nur selten, wenn man ihn rief, hatte jedoch kein Problem damit, in den ungünstigsten Momenten ungebeten aufzutauchen.
    Zorn, obwohl er immer noch in Angriffslaune war, spielte keine Bilder in Aerons Kopf ab. Allerdings tat er das bei diesem Gott auch sonst nie. Ähnlich wie in dem Moment, als er Galen erblickt hatte, verspürte er auch jetzt lediglich einen überwältigenden Drang. Diesmal jedoch nicht, zu töten, sondern – seltsamerweise – alles zu stehlen, was der Gott besaß. Aeron konnte dieses Bedürfnis weder verstehen noch deuten.
    „Du hast mich enttäuscht, Dämon.“
    Tue ich das nicht immer? „Das ist nicht der richtige Ort für so ein Gespräch. Die Jäger …“
    „Niemand kann uns sehen oder hören. Dafür habe ich gesorgt.“
    Genauso wie ein anderer Gott dafür gesorgt hatte, dass wir die Jäger nicht beobachten können? fragte er sich wieder. „Dann sag mir doch bitte, warum ich dich enttäuscht habe. Ich kann nämlich nicht eine Sekunde weiterleben, solange ich es nicht weiß.“
    Cronus kniff die braunen Augen zusammen. „Dein Sarkasmus missfällt mir.“
    Und wie Aeron nur allzu gut wusste, geschahen schlimme Dinge, wenn dem Götterkönig etwas missfiel. Aus einer solchen Verstimmung war zum Beispiel der Fluch des Blutrauschs auf ihn gefallen, der ihn und Zorn in den Wahnsinn getrieben und das Leben seiner Freunde in große Gefahr gebracht hatte. „Bitte entschuldige.“ Er verneigte sich, um den Hass zu verbergen, der mit Sicherheit in seinen Augen flackerte.
    „Muss ich dich daran erinnern, dass Galens Tod für dich genauso wichtig ist wie für mich? Und trotzdem hast du dich von dem Engel ablenken lassen.“
    „Ist es nicht genau das, was du wolltest?“, entfuhr es ihm.
    Cronus machte eine abfällige Handbewegung. „Glaubst du wirklich, ich habe deiner albernen Bettelei irgendwelche Beachtung geschenkt? Ich will nicht, dass du abgelenkt wirst. Warum also sollte ich dir eine Frau schicken, die dich mit Sicherheit ablenkt?“
    Das hatte er sich auch schon gefragt.
    „Du musst sie loswerden.“
    „Das versuche ich ja“, erwiderte er und ballte die Fäuste.
    Behalten, blaffte sein Dämon.
    „Dann streng dich mehr an“, befahl Cronus.
    „Sie wird nur noch zehn … nein, neun Tage hier sein.“ Nun, da der Morgen nahte, hatte er wieder etwas von seiner Zeit mit ihr verloren. Und das war gut so. Ja, wirklich. „Danach kehrt sie in den Himmel zurück.“ Wohin sie gehörte. Dafür würde er schon sorgen.
    Traurigkeit bohrte ihren giftigen Stachel in sein Herz, doch er ignorierte den Schmerz. Genau wie Zorns Gejammer.
    Seine Worte schienen Cronus nur mäßig zu beschwichtigen. „Wenn nicht, werde ich …“
    „Wirst du was?“ Ohne Vorwarnung tauchte plötzlich ein dritter Mann auf. Er war groß und muskulös und hatte helle Haare und dunkle Augen. Wie Galen hatte er Flügel. Nur dass seine aus purem Gold waren.
    Lysander.
    Aeron hatte den Kriegerengel erst wenige Male gesehen, und wie Olivia weckte auch er keine Bilder von abscheulichen Taten in seinem Kopf. Aeron verspürte keinerlei Drang, ihn zu bestrafen – was allerdings nicht hieß, dass er den Mistkerl mochte.
    Sie ist zu gut für dich, hatte Lysander gesagt. Sieh zu, dass du sie nicht beschmutzt. Falls du es doch tust, werde ich dich und alle, die du liebst, unter die Erde

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