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Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Titel: Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Kontrolle, sagte er sich, obwohl er sie eigentlich noch gar nicht wiederhaben wollte. Ich habe die Kontrolle.
    Zorn streifte weiter durch seinen Kopf. Er taumelte in einem glückseligen Blutrausch und war bereit für sein nächstes Opfer.
    Er brauchte Legion.
    Oder Olivia, war sein nächster Gedanke.
    Sein Herz begann heftig zu pochen, und es dauerte einen Moment, bevor er den Grund dafür realisierte. Eine Mischung aus Erregung und Reue prasselte genauso auf ihn ein, wie seine Schläge auf den Menschen niedergeprasselt waren. Olivia war weder aufgewacht, als er sie in Gillys Gästezimmer gebracht hatte, noch als er Gilly Anweisung gegeben hatte, ihn anzurufen, sobald sie aufwachte. Anbetungswürdig hatte sie mit zerwühltem Haar auf dem Bett gelegen und ganz entzückend geschnarcht. Den Drang niederzukämpfen, sich wieder neben sie zu legen, hatte sich als fast unmöglich herausgestellt. Doch er hatte es geschafft. Er war losgezogen, um Paris zu holen.
    Vielleicht sollte ich zu ihr zurückgehen, dachte er – und bevor er sich davon abhalten konnte, lief er auch schon in Richtung von Gillys Wohnung. Rat suchend blickte er zum Himmel. Doch sein Blick schaffte es nicht mal bis zu den Sternen. Stattdessen erspähte er weiß gefiederte Flügel und blieb stehen.
    Galen. Anführer der Jäger. Falscher Engel. Bastard.
    Automatisch packte Aeron zwei Messer und drückte sich noch tiefer in die Schatten. Er hätte nicht ohne Pistole in die Stadt kommen sollen, aber er war so mit Olivia beschäftigt gewesen, dass er nicht an zusätzliche Bewaffnung gedacht hatte. Galen saß mit ausgebreiteten Flügeln auf einem Hausdach, während sein Blick die Straßen absuchte.
    Falls er wusste, dass Aeron ihn von unten beobachtete, ließ er es sich nicht anmerken.
    Die ganze Zeit über heulte Zorn laut in Aerons Kopf. Galen hatte so viele Sünden begangen, dass der Dämon sie nicht verarbeiten konnte. Stattdessen wurde Aeron einfach überrollt von dem Bedürfnis zu töten. Kontrolle. Absolute Kontrolle. Diesmal durfte er sie nicht verlieren.
    Unerwartet richtete Galen sich auf. Aeron presste sich an die Hauswand in seinem Rücken. Er war sich sicher, entdeckt worden zu sein, wollte jedoch nicht unverrichteter Dinge fliehen. Vielleicht würde er die Sache heute Nacht endlich zu Ende bringen.
    Galen sprang vom Dach und fiel scheinbar endlos in die Tiefe. Er breitete seine Schwingen noch etwas weiter aus, tat einen Flügelschlag und legte nur wenige Meter vor Aeron eine sanfte Landung hin.
    Aerons Muskeln spannten sich an. Er konnte Galen zwar nicht ohne schwere Konsequenzen töten, aber er könnte den elenden Mistkerl foltern, bevor er ihn einsperrte. Und ihn danach noch mal foltern.
    Eine Sekunde nach der anderen verstrich. Doch Galen ließ nur die Flügel in seinem Rücken verschwinden und wartete. Er näherte sich keinen Zentimeter.
    Aeron musste alles an Selbstbeherrschung aufbringen, was er in sich trug, um nicht auf ihn loszugehen. Manchmal war Angriff in einem Krieg eben nicht die beste Vorgehensweise. Manchmal erzielte man mit bloßem Abwarten und Beobachten die größeren Erfolge. Was ging hier vor? Was machte Galen in Budapest?
    Sicher, er war schon öfter hergekommen. Doch vor nicht allzu langer Zeit hatte er die Stadt verlassen, um einen Stoßtrupp der Herren zu bekämpfen. In Chicago hatten sie eine Einrichtung überfallen, in der Galen Halblingkinder großgezogen – und ausgebildet – hatte. Kinder, die halb Menschen, halb Unsterbliche waren. Und jedes von ihnen war gelehrt worden, die Herren zu hassen.
    Nun lag die Schule in Schutt und Asche. Die Herren hatten die Kinder befreit und fürsorgliche Familien für sie gefunden. Familien, die die Jäger hoffentlich niemals aufspürten.
    War Galen hier, um sich zu rächen?
    Bestrafen, forderte Zorn.
    Noch nicht.
    „Endlich“, sagte Galen, und seine volle Stimme durchbrach die Stille.
    Aeron suchte mit seinem Blick die Umgebung ab, konnte jedoch niemanden entdecken. Mit wem sprach Galen? Mit sich selbst? Oder …
    Unmittelbar vor Galen erschien ein Paar Beine. Nur gehörten diese Beine zu keinem Oberkörper. Was, zur Hölle, war das? Er hatte die Frage kaum zu Ende gedacht, da erschien eine Taille und kurz darauf Schultern, Arme – und da, auf der Innenseite des Handgelenks dieser … Erscheinung, prangte das Unendlichkeitssymbol, das Erkennungsmerkmal der Jäger – und zuletzt ein Gesicht. Dann stand die vollständige Gestalt eines Mannes auf der Straße vor Galen und hielt ein

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