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Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage

Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage

Titel: Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Lügner – ihr zu folgen, während er über Funk Verstärkung anforderte. Dass sie ihm den Stinkefinger gezeigt hatte, ehe sie um die erste Ecke gebogen war, hatte damit sicher nichts zu tun.
    Fast alle Lichter in dem Geschäft waren ausgeschaltet, und auch im restlichen Einkaufszentrum war die Beleuchtung eher spärlich. Doch dank ihrer überdurchschnittlich guten Harpyienaugen spielte das keine Rolle. Routiniert blickte sie durch die Dunkelheit, während sie sich blitzschnell den Weg in Richtung Ausgang bahnte. Nur leider kannte der Mensch die Umgebung besser als sie und schaffte es, ihr auf den Fersen zu bleiben.
    Zeit für die nächste Stufe.
    Ihre Flügel begannen zu flattern … machten sich bereit … Doch kurz bevor sie in Hypergeschwindigkeit davonsausen konnte, tat der Wachmann das Undenkbare und verpasste ihr eins mit seiner Elektroschockpistole. Also doch kein Lügner. Kaia fiel aufs Gesicht, während sich der Sauerstoff in ihrer Lunge in Feuer verwandelte. Sie war nur noch wenige Zentimeter vom Ausgang entfernt, doch ihre verkrampften Muskeln hinderten sie daran, ihre Flucht fortzusetzen.
    Sie hätte sich die Klemmen der Waffe vom Rücken reißen können. Sie hätte sich umdrehen, einen der vielen Dolche an ihrem Körper packen und dem Schmerz ein Ende bereiten können. Oder dem Menschen. Aber das hier war ihre Heimatstadt, und sie wollte die Einwohner nicht umbringen. Oder besser gesagt: Nicht mehr als einen Einwohner pro Tag, und dieses Limit hatte sie heute schon erreicht.
    Eine Lüge, aber das war jetzt egal.
    Außerdem fiel ihr keine Rechtfertigung ein, weshalb sie den Wachmann töten sollte, nachdem sie bei der Verfolgungsjagd nicht alles gegeben hatte – in dem Wissen, dass er ihr geben konnte, wonach sie sich insgeheim sehnte: einen Grund, Strider zu rufen.
    Irgendjemand würde sie schließlich aus dem Gefängnis befreien müssen.

2. KAPITEL
    S trider wartete im Eingangsbereich des Anchorage Police Department. Sein Freund Paris war bei ihm. Die Kaution für Kaia hatten sie bereits hinterlegt, nun warteten sie darauf, dass man sie in ihre Obhut entließ. Komm schon, Rotschopf. Beeil dich. Ein Polizist nach dem anderen musterte Strider argwöhnisch von Kopf bis Fuß – die Leibesvisitationen, die er schon über sich hatte ergehen lassen müssen, waren weitaus weniger invasiv gewesen –, während ihre Kolleginnen ihn mit den Blicken auszogen. Ihn und Paris.
    Sie waren bewaffnet, ja. Strider hätte nicht einmal eine Kirche im Himmel besucht, ohne irgendwo ein paar Messer zu verstecken – insbesondere seitdem er wusste, dass der Himmel von einem verfluchten Riesenarschloch von Engel bewacht wurde –, geschweige denn ein Gebäude betreten, das bis unters Dach mit Waffen und Menschen gefüllt war, die eben diese Waffen zu benutzen wussten. Bisher hatte niemand eine Bemerkung fallen lassen, aber sie konnten die hübsche Sammlung, die er unter Jacke, T-Shirt und Jeans verbarg, ja auch nicht sehen.
    „Warum müssen wir beide uns schon wieder darum kümmern?“, fragte Paris. Mit seiner Größe von zwei Metern und den gestählten Muskeln war der Hüter von Promiskuität – vorsichtig ausgedrückt – ein Koloss. Und fünf Zentimeter größer als Strider, der Mistkerl, aber – und das war ein großes Aber – nicht annähernd so stark.
    Nach den zahllosen Kämpfen, die sie schon ausgetragen hatten, war das nicht nur Striders subjektive Wahrnehmung, sondern eine unumstößliche Tatsache.
    „Ich war ihr noch einen Gefallen schuldig“, erwiderte er, darum bemüht, keine Emotionen zu zeigen. Denn in Wahrheit wäre er lieber im Kerker des Feindes eingeschlossen und ließe sich foltern, statt hier zu sein. In Wahrheit wollte er Kaia nicht wiedersehen. Niemals. In Wahrheit wollte er nicht, dass Paris Kaia je wiedersah. Nie, nie, niemals. „Und sie hat ihn eingefordert.“
    „Was für einen Gefallen?“
    „Das geht dich nichts an, klar?“ Er wollte nicht darüber nachdenken und schon gar nicht darüber reden. Das wäre viel zu peinlich. Fast, wie in der Öffentlichkeit mit heruntergelassener Hose erwischt zu werden.
    Moment. Schlechtes Beispiel. Mit „heruntergelassenen Hosen“ sah er nämlich gut aus. Sehr gut sogar.
    Stopp. Ego-Alarm. Er hatte sich vorgenommen, sich nicht immerzu für all seine wundervollen Qualitäten auf die Schulter zu klopfen. Das war den anderen Erdenbürgern gegenüber nicht fair. Sie konnten nichts dafür, dass sie ihm in jeder Hinsicht unterlegen waren.
    „Also ich

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