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Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage

Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage

Titel: Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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alles zum Guten wenden. Lysander würde sie blind unterstützen, und die Harpyien würden sehen, wie hartnäckig er sein konnte, und klein beigeben. Für Kaia hingegen … Nein, für sie würde sich gar nichts zum Guten wenden.
    „Unsere geliebte Mutter wird auch da sein“, meinte Bianka und bemühte sich um eine Gleichgültigkeit, die keine von beiden bei dem Thema verspürte, „und sie wird ihn hassen, nicht wahr?“
    „Mit Sicherheit. Aber andererseits hat sie einen lausigen Männergeschmack. Sieh dir unseren Vater an: ein Phönix-Gestaltwandler alias die schlechteste von allen schlechten unsterblichen Rassen. Immerzu plündern sie irgendwelche Städte und brennen alles nieder. Ehrlich, man muss schon eine ziemlich dumme Nuss sein, um sich mit so einem einzulassen. Und das bedeutet was? Dass Mutter eine ziemlich dumme Nuss ist. Ich würde mir Sorgen machen, wenn sie Lysander mögen würde.“
    Aber was würde Tabitha von Strider halten?
    Bianka kicherte tief und leise. „Du hast recht. Mit beidem.“
    „Und soll ich dir noch was sagen? Sie kann mich mal.“ Starke Worte. Doch im Innern war Kaia noch immer das kleine Mädchen, das sich nach der Anerkennung seiner Mutter sehnte. „Aber vielleicht … ich weiß nicht … vielleicht wird sie das Kriegsbeil mit mir ja endlich begraben.“ Götter kam dieser sehnsüchtige Ton wirklich aus ihrem Mund?
    Bianka beugte sich über das Regal und tätschelte ihre Schulter. „Ich zerstöre wirklich nur ungern deine Hoffnungen, Schwesterchen, aber das Kriegsbeil wird sie nur dann begraben, wenn sie es in deinem Rücken vergraben kann.“
    Sie bemühte sich, nicht in sich zusammenzusacken. „Du hast ja so recht.“ Und es wäre ihr egal. Egal . Wirklich. Aber warum, warum, warum hielt niemand außer ihrer Schwester sie für gut genug?
    Ein Fehler, nur ein einziger – und das auch noch, als sie ein Kind gewesen war – und ihre Mutter hatte sie abgeschrieben. Ein Fehler, nur ein einziger, und Strider wollte sich nicht mit ihr einlassen. Dabei war es ja nicht so, dass sie ihn betrogen hatte. Sie waren beide seit Jahren Single und noch nicht mal miteinander aus gewesen. Sie hatten sich noch nie geküsst. Sich noch nicht mal richtig unterhalten. Und die Nacht, als sie mit Paris geschlafen hatte? Da hatte sie nicht gewusst, dass sie Strider einmal sexuell attraktiv finden würde. Oder überhaupt attraktiv.
    Er hätte ihre Anziehungskraft von Anfang an registrieren und versuchen müssen, sie zu verführen. Wenn man also darübernachdachte, lag die Schuld ganz allein bei ihm. Oder vielleicht bei seinem Dämon. Niederlage musste erst noch begreifen, dass sie zu verlieren viel schlimmer wäre, als eine Herausforderung zu verlieren. Sonst würde Strider ohne sie schrecklich leiden.
    Sie wollte, dass er ohne sie furchtbar litt.
    Der Dämon war fest an Strider gebunden. Ohne ihn konnte der Krieger nicht überleben. Vielleicht also … könnte sie irgendetwas unternehmen, um den kleinen Teufel auf ihre Seite zu ziehen. Falls sie sich überhaupt entschlösse, noch einen Angriff zu wagen. Was sie nicht täte. Denn wie sie bereits ihrer Schwester gesagt hatte: Sie hatte ihre Chance bei ihm verspielt. Außerdem würde es ziemlich verzweifelt rüberkommen, wenn sie sich ihm noch einmal näherte. Es reichte, dass sie verzweifelt war, das musste sie nicht auch noch offen zur Schau stellen.
    Götter, das war vielleicht deprimierend. Und ärgerlich! Zwar war sie es gewohnt, Widerstände zu zerstören, aber wie sollte sie gegen einen Mann kämpfen, den sie zugleich beschützen wollte?
    „Woran denkst du gerade?“, wollte Bianka wissen. „Deine Augen sind fast pechschwarz, was mir verrät, dass jeden Moment deine Harpyie die Kontrolle übernimmt, und …“
    „Hey. Hey Sie! Was machen Sie hier?“, rief jemand.
    Während sie sich zwang, ruhig zu atmen und sich zu beruhigen, warf sie einen kurzen Blick über die Schulter. Na super. Der Sicherheitsdienst des Einkaufszentrums war eingetroffen. „Mir geht’s gut, wirklich. Treffen wir uns zu Hause?“, fragte sie und warf ihrer Schwester das ausgesuchte Kleid zu.
    „Ja.“ Bianka fing das Kleid auf und stopfte es sich unters T-Shirt. „Hab dich lieb.“
    „Ich dich auch.“
    Dann flitzten sie in unterschiedliche Richtungen davon.
    „Stehen bleiben! Oder ich schieße!“
    Da Kaias rote Haare in der Dunkelheit förmlich leuchteten und sie zum leichteren Ziel machten, entschied sich der Wachmann –der im Übrigen nicht schoss, der

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