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Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage

Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage

Titel: Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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erkannte, hätte er sich am liebsten übergeben. Was zur Hölle hatte er getan?
    Strider rappelte sich hoch; in seinem Kopf drehte sich alles. Er taumelte, während er mehr und mehr begriff. Er hatte Kaia herausgefordert, den Wettkampf zu gewinnen; anscheinend hatte sie verloren. Mist. Mist! Ging es ihr gut?
    Irgendjemand rannte in ihn hinein, und er stolperte. Sein Schmerz wurde größer. Er hielt die Rute fester. Er musste sie beschützen; aber er musste auch zu Kaia. Sabin und Lysander kümmerten sich vermutlich um ihre Frauen, weshalb sie ihm keine Hilfe wären.
    Mit der freien Hand zog Strider sein Handy aus der Hosentasche. Er brauchte Lucien.
    Er sah so verschwommen, dass er die Ziffern nicht erkennen konnte. Trotzdem versuchte er, den Hüter von Tod anzurufen. Er hatte seine Nummer auf einem Kurzwahlplatz gespeichert, also brauchte Strider nur drei Ziffern zu drücken – nur drei –, ein Wort zu sagen – Hilfe – und schon würde sein Freund kommen.
    Noch jemand lief in ihn hinein, und er stolperte heftiger. Das Telefon rutschte ihm aus der Hand und fiel klappernd auf den Boden. Verdammt! Er bückte sich, obwohl seine Knochen und Gelenke protestierend aufschrien, und tastete seine nähere Umgebung ab. Endlich fühlte er das kleine Gerät.
    Mehrere Paar gestiefelte Füße stapften über seine Hand, brachen ihm die Knochen – und zerstörten das Handy. Dieselben Füße bohrten sich in seinen Rücken und brachen ihm die Rippen, die sich wie scharfe Spieße in seine Lunge bohrten und ihm die Luft raubten. Als Nächstes wurde sein Gesicht in den Dreck gedrückt.
    Man hat mich überrannt, dachte er benommen. Wie erniedrigend . Hastig legte er die Rute unter seinen Körper, um sie zu beschützen. Obwohl sie so zerbrechlich aussah, bezweifelte er, dass irgendetwas sie zerstören konnte. Auf beiden Seiten befanden sich Sanduhren, und der Stab selbst war dünn und hölzern, aber das Ding war von den Göttern gefertigt. Und er war der lebende Beweis dafür, dass die Götter keine minderwertigen Produkte herstellten. Allerdings könnte man ihm die Rute stehlen, und das würde er nicht zulassen.
    Er konnte es kaum glauben, dass er das vierte Artefakt in den Händen hielt. Nach der ganzen Zeit war ihm das vierte Puzzleteil direkt in den Schoß gefallen. Zu einem schrecklichen Preis, ja, aber er hatte es.
    Schließlich lichtete sich das Getrampel, und Strider zwang sich aufzustehen. Ihm war schwindelig und er taumelte. Noch ein paar Harpyien rempelten ihn an, als sie an ihm vorbeiliefen, doch sie warfen ihn nicht zu Boden. Vielleicht weil sie es gar nicht versuchten. Sie waren viel zu sehr in Eile.
    Wieder erfüllte der Schrei einer Frau die Luft, diesmal aus größerer Nähe. Wie gequält das klang … gequält und wütend, die perfekte Harmonie des Bösen.
    „Ich. Werde. Dich. Töten“, ertönten Juliettes Worte. Jedes einzelne troff geradezu vor Hass.
    Obwohl er nicht das Geringste sah, drehte Strider sich um und ließ sich von der dünner werdenden Menge mitreißen. Ein paarmal drohten seine Knie nachzugeben, doch er benutzte die Rute als Gehstock und lief weiter.
    Wie dicht war Juliette ihm auf den Fersen?
    Kaia! rief er in Gedanken. Sie hatten noch nie eine telepathische Verbindung gehabt, aber er hatte auch noch nie so verzweifelt versucht, zu ihr zu gelangen. Er konnte nur hoffen, dass ihre Heirat ihre Verbindung vertieft hatte. Wo bist du?
    „Ich bin hier.“ Ein vertrauter Duft stieg ihm in die Nase. Kurz darauf spürte er, wie ihm jemand einen warmen Arm um die Taille legte und ihn nach links zog. „Ist es das, was ich denke?“
    Den Göttern war Dank. Sie lebte, sie war hier und sie konntentatsächlich per Telepathie miteinander reden. Diesen Vorteil würde er schamlos ausnutzen, sobald sie in Sicherheit wären. Im Augenblick spürte er, wie ihr Herz neben ihm schlug. Es schlug schnell, aber es schlug, und das war alles, was zählte. „Ja. Tut mir leid, Baby Doll. Ich musste sie mir nehmen. Ich konnte die Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen lassen. Und fass sie nicht an, okay?“ Er wusste nicht genau, wie die Rute funktionierte. Wusste nicht, wie sie die darin gefangenen Seelen und Fähigkeiten an jemand anderen weitergab oder wie sie die Seelen und Fähigkeiten von den Lebenden stahl, und er wollte nicht riskieren, bei Kaia einen irreparablen Schaden anzurichten. „Bist du okay?“
    „Kannst du das nicht sehen?“
    „Nein. Meine Hornhaut ist verletzt.“
    „Das erklärt, warum du fast gegen

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