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Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage

Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage

Titel: Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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was Strider ihm angetan hatte. Zumindest seine Seele. Vielleicht war sie jetzt in der Rute gefangen.
    „Ja, mir ist er auch immer sympathischer geworden. Vielleicht … Blödsinn. Lass uns später darüber reden.“ Sie ließ ihn los. „Ich hole schnell meine Sachen und ziehe mir etwas über. Warte hier.“
    Dann sind wir also in unserem Zelt, dachte er schwankend. Er spitzte die Ohren und lauschte nach ihren Schwestern, doch er hörte nichts außer Kaias Bewegungen. Dann packte sie ihnauch schon wieder und schob ihn durch ein Labyrinth. Zumindest fühlte es sich so an. Langsam erholte sich sein Sehsinn und er ahnte, dass sie vor einem Zaun standen.
    „Klettern“, sagte sie, womit sie seine Vorstellung bestätigte.
    Sein ramponierter Körper protestierte den gesamten Weg über, doch er riss sich zusammen und kletterte.
    „Jetzt spring.“
    Noch ein Zaun, auch wenn dieser nicht mehr war als eine Hürde. Als er landete, ächzte er vor Schmerzen.
    „Felsblock“, meinte sie und zog ihn zur Seite.
    Als sie ihn umrundet hatten, rannten sie. Rannten einfach. Mit kontrollierten Atemzügen inhalierte er den Geruch von Kiefern, Schmutz und Autoabgasen. Seine Stiefel donnerten zuerst auf Felsboden, dann auf Gras und schließlich auf Asphalt. Ein paarmal hörte er das überraschte – und vielleicht entsetzte – Gemurmel von Menschen.
    Kaia wurde langsamer, blieb stehen und entfernte sich wieder von ihm. „Bleib hier.“
    Mehrere Sekunden verstrichen. Es war ihm zuwider, hilflos herumzustehen und die Rute so ungeschützt zu präsentieren. „Bargeld“, murmelte sie, als sie wieder neben ihm stand.
    „Schlaues Mädchen.“
    Ein goldener Schimmer durchbrach die Dunkelheit vor seinen Augen, und er blinzelte. Noch ein Blinzeln. Keine Veränderung. Nur dieses schwache kleine Licht, aber das war genug. Er fing an, zu heilen.
    Eine gefühlte Ewigkeit später mietete Kaia ein Motelzimmer und brachte sie darin in Sicherheit. Sie half ihm ins Bett, und er ließ sich auf die Matratze fallen, ohne die Rute loszulassen.
    „Nur zu deiner Info: Du siehst scheiße aus, Bonin’.“ Sie legte sich neben ihn und strich ihm vorsichtig die Haare aus der Stirn.
    Er genoss die Berührung. „Danke, Rotschopf. Ich muss sagen, es ging mir auch schon mal besser.“
    „Kann ich irgendetwas für dich tun?“
    „Nein. Ich brauche nur etwas Zeit.“
    „Also, was kann dieses Ding denn nun alles? Du hast die Sache mit den Seelen erwähnt, ja. Aber ich bin verwirrt.“
    „Hast du ein Handy?“, fragte er, statt zu antworten. Das Wichtige zuerst. Er musste das Artefakt aus Rom und aus Juliettes Reichweite schaffen.
    „Ja. Hab ich mitgenommen, als ich mich angezogen habe.“
    „Ruf Lucien an und bitte ihn, herzukommen.“
    Während sie seinen Anweisungen folgte, wurde das Licht vor seinen Augen heller und größer. Allmählich konnte er kleine Details erkennen. Die Decke über ihm war ein Mix aus Weiß und Gelb. Die Wände waren aus weißem Putz. Das Fenster war von dickem, rotem Stoff umgeben. Neben ihm stand ein zerkratzter Nachttisch, auf dem eine blaue Lampe stand. Er ließ den Blick zu Kaia wandern, die beim Telefonieren auf und ab ging. Als sie fertig war, begann sie hektisch auf der Tastatur herumzutippen.
    Noch ein paar Minuten verstrichen, und er konnte sie deutlich erkennen. Blutergüsse färbten ihr linkes Auge und die linke Wange bläulich, und ihre Oberlippe war aufgeplatzt und geschwollen. Die Haare waren verknotet. Sie trug ein sauberes T-Shirt und frische Jeans, aber keine Schuhe. Sie war barfuß durch die Straßen gerannt, und das sah man auch. Ihre Zehen waren schwarz vom Schmutz und bei jedem Schritt hinterließ sie einen blutigen Abdruck auf dem gefliesten Boden.
    Nicht ein Mal hatte sie sich beklagt oder einen Schmerzenslaut von sich gegeben. Sie war durch und durch Kriegerin, und sein Herz schwoll vor Liebe und Stolz. Es hatte ihr nichts ausgemacht, dass er die Rute genommen hatte. Nein, sie hatte ihn dafür gelobt. Obwohl er ihr dadurch nichts als Ärger bereitete.
    Seine Kaia war wirklich einmalig.
    Sie hatte das Beste verdient. Deshalb würde er ein besserer Mann werden. Für sie.
    Mit finsterem Blick steckte sie sich das Handy in die hintere Hosentasche. „Lucien hat gesagt, er ist jeden Moment hier. Ich habe gerade noch meinen Schwestern geschrieben, um ihnenmitzuteilen, wo wir sind. Taliyah und Neeka sind ganz in der Nähe und werden auch gleich hier sein. Von den anderen habe ich noch nichts gehört.“
    Noch ehe

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