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Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage

Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage

Titel: Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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im Team Kaia.
    Einen Moment lang verblasste ihre Umgebung genauso wie ihr Schmerz, und sie wärmte sich in der unbeirrten Unterstützung ihrer Schwestern. Sie liebten sie. Was auch geschah, sie liebten sie. Sie akzeptierten sie. Sie fanden, sie sei gut so, wie sie war. Dann kam mit rasender Geschwindigkeit die Welt zurück in ihr Bewusstsein, und sie musste brennende Tränen wegblinzeln.
    Verdammt noch mal. Wie oft würde sie heute denn noch den Drang zu weinen unterdrücken müssen?
    „Der erste Wettkampf beginnt morgen in aller Frühe“, sprach Juliette weiter. „Danach werden alle darüber informiert, wo genau der nächste Wettkampf stattfindet. Wie ihr wisst, halten wir die Spiele nicht mehr an nur einem Ort ab, weil sie in der Vergangenheit von einigen Teilnehmerinnen manipuliert und sabotiert wurden.“ Obwohl Kaia dafür nicht verantwortlich war – hallo-ho, sie war ja nicht mal eingeladen gewesen –, richtete Juliette die Worte explizit an sie.
    Egal. Sollte sie doch. Ihre Wirbelsäule richtete sich noch ein Stückchen auf, als würde sie von Stahlseilen gehalten.
    Strider legte ihr die Hände auf den unteren Rücken. Sie fühlten sich warm, ruhig und tröstlich an. Und brodelnd. Süßer Himmel, abermals verblasste die Umgebung, bis nur noch sie beide existierten. Sie stellte sich vor, wie er sie statt mit den Händen mit dem Mund berührte, wie er sich mit der Zunge langsam einen Weg nach unten bahnte. Ihr entfuhr ein Keuchen.
    Reiß dich zusammen. Wenn sie wegen eines unschuldigen Tätschelns „auf falsche Ideen“ käme, würde er wie angedroht abreisen. Und das könnte sie ihm nicht mal übel nehmen. In der umgekehrten Situation hätte sie das Gleiche getan.
    Tief im Innern waren sie sich sehr ähnlich. Sie beide waren Krieger, geschliffen auf dem Schlachtfeld, scharf wie Dolche, zynisch und bereit, alles für ihre Freunde zu tun. Und irgendwie waren sie auch Freunde. Vom ersten Moment an. Vielleicht wollte er nicht hier sein, aber er wollte auch nicht, dass sie verletzt würde. Deshalb war er gekommen; er würde ihr helfen. Aber er ließe sich nicht zu mehr drängen. Solange sie eine emotionale Distanz aufrechterhielt, würde er bleiben und ihr „Erste-Hilfe-Koffer“ sein.
    So wütend und verletzt sie war, so dankbar war sie auch.
    „Noch etwas ist in diesem Jahr neu“, fuhr Juliette fort und riss Kaia aus ihren Gedanken. „Der Preis. Dieses Mal werden die Siegerinnen nicht nach jeder Disziplin Silber und Gold bekommen.“
    „Was?“, rief jemand.
    „Deshalb sind wir doch hier!“, rief eine andere.
    Juliette hob die Hände und bat um Ruhe. Eine Bitte, der augenblicklich Folge geleistet wurde. „In diesem Jahr haben wir etwas Besseres.“
    Inmitten des Gemurmels teilte sich der Vorhang auf der Bühne. Und dann … Kaia fiel die Kinnlade herunter. Nein. Das war unmöglich, verdammt. Der „Sklave“, den sie vor all den Jahrhunderten in ihren Besitz hatte bringen wollen, derjenige, der in den Harpyienclans solch verheerenden Schadenangerichtet hatte, stellte sich neben Juliette. Wie zuvor waren seine Handgelenke gefesselt. Er war jetzt muskulöser, und seine dunklen Haare waren länger, aber seine Gesichtszüge waren noch immer scharf und stur.
    „Gütige Götter. Ist er das?“, japste Bianka.
    „Ja“, piepste sie. Niemand hatte ihr gesagt, dass Juliette ihn gefunden hatte. Wann hatte sie ihn gefunden? Und wo? „Er ist es.“
    „Wer ‚er‘?“, wollte Strider wissen.
    Zuerst dachte Kaia, sie hätte in seiner Stimme eine Spur von Eifersucht ausgemacht, und diese Reaktion war so gemahlmäßg, dass sie ihn am liebsten heftig und dreckig geküsst und splitternackt ausgezogen hätte. Sie wollte ihn bis in alle Ewigkeit hart und schnell reiten. Alles meins. Dann verpasste ihr Verstand ihr einen astreinen rechten Haken. Vielleicht war er eifersüchtig, aber nicht so, wie sie es gewollt hätte. Strider hatte beschlossen, ihr zu helfen, und sein Dämon würde niemandem erlauben, ihm in die Quere zu kommen. Schon gar nicht einem anderen Krieger.
    Ein Teil von ihr bedauerte das. Der andere Teil bedauerte es zutiefst. „Jetzt trägst du aber etwas dick auf, Doc . Er ist niemand, der dich zu interessieren hat.“
    „Kaia“, mahnte er.
    „Leise jetzt.“ Sie konnte ihm nicht die Wahrheit sagen. Er sollte nicht von ihrer Dummheit erfahren, wo er ohnehin schon so wenig von ihr hielt. „Sonst stehe ich vor meinem Team noch schlecht da.“
    „Kaia.“
    „Na schön. Ich erkläre es dir

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