Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage
ihr eingehen: sein Körper als Gegenleistung für ihre Kooperation. Und das machte sie wirklich stinkwütend – wenn auch nicht so wütend, dass sie jetzt aufhören würde, ihn zu küssen.
Er ist die Droge meiner Wahl, dachte sie, und ich bin jetztschon süchtig nach ihm.
„Kaia! Konzentrier dich verdammt noch mal auf das, was hier gerade passiert“, knurrte er.
Mit einem Mal war sie wieder im Hier und Jetzt. Sie blinzelte ihn an. Er keuchte und schwitzte – vielleicht mehr, als er sollte –, und sein Gesicht war angespannt. Anscheinend hatte er sie schon eine ganze Weile gerufen. Und verdammt noch mal, sie hatte aufgehört, ihn zu küssen, um über seine Tugenden und Torheiten nachzusinnen. Ein Fehler, den sie umgehend wiedergutmachen würde.
„Ich bin hier.“ Sie schlang die Beine um seinen Körper und verhakte die Knöchel ineinander. Nun spürte sie seine Erregung noch deutlicher. Er fühlte sich so gut an. So hart. So perfekt. So verdammt heiß.
„Braves Mädchen.“ Seine Zunge glitt wieder in ihren Mund, und jetzt glich der wilde Tanz einem Duell um die Dominanz.
Sie ließ ihn gewinnen, unterwarf sich ihm, erlaubte ihm, die Führung zu übernehmen und sie zur völligen Befriedigung zu treiben. Oder vielleicht zum Wahnsinn. Das Verlangen vernebelte ihr den Verstand, ihr Blut begann zu kochen und ihre Harpyie trällerte Beifall.
Davon hatte sie geträumt, das hatte sie sich ausgemalt, danach hatte sie sich mit jeder Faser ihres Körpers gesehnt. Ihr Mann, der ihre Nähe genoss und sich an ihr rieb. Sie würde nie genug von ihm bekommen, würde immer mehr wollen. Immer mehr brauchen. Ihre Nervenenden fingen Feuer, die stetig wachsende Glut war beinahe zu viel, der Schmerz zwischen ihren Beinen heftig.
Sie musste diese Abmachung besiegeln. Musste ihn fast zu Tode lieben, sie aneinanderbinden und ihm nie, nie erlauben, ihr zu entfliehen. Niemals einer anderen Harpyie erlauben, sich ihm zu nähern. Er gehörte ihr. Er würde immer ihr gehören.
So darfst du nicht denken. Er ist ein Krieger, der es gewohnt ist, die Kontrolle zu haben. Wenn du versuchst, ihn an dich zu binden, wird er davonlaufen. Das hier muss eine Partnerschaft sein und keine Harpyiatorschaft. Ja, okay. Sie könnte es tun. Mit ihm arbeiten. Alles, damit er bei ihr bliebe, sie ihn wieder küssen und ihn haben könnte. Und zwar mit Haut und Haaren.
Die Frage war nur: Könnte er auch mit ihr arbeiten?
„Verdammt, Kaia.“ Er nahm die Hand von ihrem Gesicht, legte sie auf eine ihrer Brüste und drückte sie leicht. „Was zum Teufel geht in deinem Kopf vor?“
„Du, wir, zusammen. Ja.“ Sie stöhnte und lehnte sich in seine Berührung. Heiß, sie war so heiß, und sie wurde immer heißer. „Mehr.“
„Ja, gut. Fester?“
„Fester. Bitte.“ Sie hob das Becken, sodass die Bettfedern quietschten, und drückte sich noch fester an ihn. So erregt, wie sie war, hätte auch Dampf aus ihren Poren dringen, sie beide umhüllen und die Luft anreichern können. „Mehr. Alles.“
„Verflucht! Dein Mund ist ja der reinste Feuersturm. Er brennt. Aber gut, Baby, ich werde dir …“ Er sog angestrengt Luft ein, verkrampfte und fluchte. Er fluchte so heftig, dass sie nicht überrascht gewesen wäre, wenn ihre Ohren zu bluten angefangen hätten. „In Ordnung. Ja. Das machen wir. Du und ich. Ich gebe dir mehr, alles.“
Seine Stimme klingt irgendwie seltsam, dachte sie benommen. Nicht mehr erregt, sondern genauso steif, wie sein Körper auf einmal war, und so formal. Fast schon roboterhaft. Warum? Was hatte sich geändert? Sie bedauerte den Verlust.
Wieder legte er seinen Mund auf ihren und küsste sie weiter. Sie rieb ihre empfindsamste Stelle an seiner, konnte einfach nicht damit aufhören, und hielt ihn weiter fest umklammert. Er drückte sich an sie, seine Haut war schweißnass. Sie fiel zurück aufs Bett, doch die ganze Zeit über kämpfte sie sich durch den Nebel der Lust, der allmählich abkühlte. Sie musste unbedingt herausfinden, was mit ihm los war.
Immer wieder glitt seine Zunge in ihren Mund und wieder heraus, als hätten ihre Münder Sex. Mit der Hand drückte er ihre Brust. Gleichzeitig ließ er das Becken kreisen, sodasser ihre erregte Perle streifte. Es war ein Tanz. Jede Bewegung passte zum Rhythmus der nächsten. Seine Technik war makellos. Nicht mehr lange, und sie würde den Höhepunkt erreichen.
Technik, dachte sie als Nächstes. Ja, genau das war es. Eine Technik. Er war genau an der richtigen Stelle hart, ja,
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