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Die Herren des Krieges

Die Herren des Krieges

Titel: Die Herren des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerard Klein
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Alte Rasse und die Menschen. Alle, die auf Uria leben.«
    »Alle, die auf Uria leben«, wiederholte Corson nachdenklich. »Das ist eine gute Nachricht.«
    »Viel Glück für dich, mein Sohn«, sagte der alte Urianer. Als Corson wieder auf seiner Reise war, dachte er: Dann sind die Urianer und die Menschen wieder versöhnt. Ausgezeichnet!
    Den Urianern mußte es gelungen sein, den Kriegsdämon auszutreiben. Dann war ihre Rasse doch nicht dem Untergang geweiht, wie er vermutet hatte.
    Er kannte den Planeten jetzt schon sehr gut. Der Ort, an dem der Rat saß, erinnerte ihn an etwas. Dort hatte er mit Antonella gesprochen. War das Zufall?
    Er beschloß einen Umweg über Dyoto zu machen. Er hatte einen regelrechten Zwang in sich gespürt, dorthin zurückzukehren. Er brachte das Pegason zum Halten. Von einem Hügel aus suchte er die riesige Pyramide, aber der Horizont war leer.
    Er dachte, er hätte sich in der Lokalität geirrt, aber es war kein Zweifel möglich. Vor etwa hundert Jahren ragte hier noch eine riesige Stadt in den Himmel.
    Er schaute hinab auf einen See, dessen Wellen sich leicht kräuselten. Er erkannte dicht unter der Oberfläche geometrische Formen.
    Die Stadt war zu Boden gestürzt, und die beiden vertikalen Flüsse hatten die Grube mit Wasser gefüllt. Dyoto war zerstört worden. Die Kraft, die es über einen Kilometer hoch in der Luft gehalten hatte, war versiegt.
    Dyoto war tot, wie viele Städte, die vom Krieg überrannt worden waren. Vielleicht ruhte auf dem Grund des Sees der Körper von Floria Van Nelle, die ihn in ihre Welt eingeführt hatte.
    Der alte Urianer hatte gelogen. Sein Lächeln war falsch gewesen. Der Krieg war weitergegangen, und die Menschen hatten ihn verloren. So mußte es sein, da die Städte zerstört waren.
    Also hatte er versagt.
    Mit Gewalt widerstand er dem Versuch, in die Vergangenheit zurückzuspringen. Er erinnerte sich an seinen Traum von der Stadt, die zerstört werden sollte, und die Schreie der Menschen, die zu spät ihren Untergang vorausgesehen hatten. Schweiß lief ihm übers Gesicht. Er konnte jetzt nicht zurück. Er hatte eine Verabredung in der Zukunft. Dort, falls der Rat noch existierte, würde er das Problem diskutieren und versuchen, den schwerfälligen Wagen der Geschichte vielleicht doch noch in eine andere Richtung zu lenken.
    Und selbst wenn er nichts mehr ändern konnte, so konnte er doch Veran töten. Dann fiel ihm ein, daß er selbst sterben mußte, wenn er Veran tötete.
    Er unterdrückte seine Rachegefühle. Erschöpft bestieg er sein Pegason und trieb es in die Zukunft.
    Es gehorchte nur mürrisch, und Corson bemerkte zum ersten Mal, wie grau alles um ihn herum war. In diesem undurchdringlichen Nebel fühlte er plötzlich, daß das Pegason ihm nicht mehr gehorchte. Er berührte vergeblich die Fühler. Das Biest wollte anhalten, entweder vor Müdigkeit oder aber von einem fremden Willen gezwungen. Mutlos ließ er das Pegason gewähren.
    Er hörte die Wellen des Ozeans an den Strand klatschen. Er befand sich an einem Strand. Das Meer wurde durch die untergehende Sonne vergoldet. Das kam ihm seltsam vor. Wenn man die Pegasone gewähren ließ, hielten sie immer am Morgen, um möglichst viel Energie während des Tages aufnehmen zu können.
    Er öffnete die Augen weit. Vor ihm lagen drei nackte Körper bewegungslos im Sand. Er öffnete seinen Helm und fühlte die feuchte Luft auf seinem Gesicht. Dann starrte er wieder auf die nackten Körper. Nach allem, was er sagen konnte, handelte es sich um Tote. War das alles, was vom Rat von Uria übriggeblieben war? Ein Mann und zwei Frauen, die dalagen, als habe sie das Meer nach einem Schiffsuntergang ans Ufer gespült.

 
33.
     
    Als Corson sich näherte, bewegte sich der Mann. Er stützte sich auf seine Ellenbogen und beobachtete ihn interessiert. Er lächelte.
    »Ah, Sie sind sicher der Mann von Aergistal«, sagte er. »Ich habe Sie erwartet.«
    Es gelang Corson zu fragen: »Der Rat …«
    »Das sind wir«, sagte der Mann. »Der Rat von Aergistal für dieses Jahrtausend.«
    Corson beugte sich über ihn. »Brauchen Sie Hilfe?«
    »Das glaube ich nicht. Warum setzen Sie sich nicht?«
    »Aber diese Frauen …«, begann Corson wieder und ließ sich in den Sand fallen.
    »Stören Sie sich nicht daran. Die sind gerade in Verbindung.«
    »Verbindung?«
    »Wir werden noch viel Zeit haben, um darüber zu sprechen. Schöner Abend, nicht wahr?«
    Der Mann grub im Sand und zog eine Flasche hervor, dann öffnete er sie

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