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Die Herren von Everon

Die Herren von Everon

Titel: Die Herren von Everon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Teufel.
    Beinahe wütend machte Jef sich ans Packen für die Wanderung über Land, die er morgen beginnen wollte.

5
     
    „Bringen Sie ihn hinein! So ist’s richtig … ‘rein mit dir“, sagte der Konnetabel. Er lehnte sich mit der Schulter gegen die offene Tür des Hubschraubers und bildete so mit seinem schweren Körper eine Wand des Korridors, durch den Mikey in das Innere des Luftfahrzeugs befördert wurde.
    Es war am nächsten Morgen. Jef, der mit einem Marschcomputer und guten Ratschlägen versehen worden war, sollte mit Mikey und der Ausrüstung, die er für diesen Zweck mitgebracht hatte, ins Oberland geflogen werden. Dort wollte er sich auf die Suche nach Beau leCourboisier machen. Es war ein heller, warmer Tag und alles war bestens, nur daß Mikey nicht an Bord gehen wollte. Er gab Jef mit allen ihm möglichen Mitteln zu verstehen, sie sollten den Hubschrauber nicht besteigen, sondern sich zu Fuß nach Norden aufmachen. Eigentlich hatte er sich seit dem Zusammenstoß mit Chavel nicht mehr richtig beruhigt. Er zeigte jetzt die gleiche Aufregung wie auf dem Flug vom Raumhafen zum Haus des Konnetabels.
    „ Hinein, Mikey!“ Endlich gelang es Jef, den Maolot durch den Einstieg zu schieben, und schnell quetschte er sich hinter ihm hinein. Als er saß und Mikey mit den Knien gegen die andere Seite der Kabine drückte, wandte Jef sich zurück, um Armage und Martin ein letztes Wort zu gönnen.
    „Ich weiß dies alles zu schätzen“, versicherte er dem Konnetabel. „Sie werden hier ein Auge auf jeden haben, der Informationen über den Ort haben könnte, an dem sich das Grab meines Bruders befindet …?“
    „Selbstverständlich“, antwortete der Konnetabel. „Und jetzt viel Glück! Sie haben verstanden, daß der Pilot keine Erlaubnis hat, Sie über die Grenze des Weidelandes hinauszubringen? Es gehört zu unseren Prinzipien, Treibstoff zu sparen und die Maschinen möglichst wenig abzunützen. Wer über das ebene Land hinaus will, muß dies zu Fuß oder mit einem Reittier tun, ausgenommen es handelt sich um eine amtliche Sache oder einen Notfall.“
    „Das geht in Ordnung“, sagte Jef. „Ich weiß darüber Bescheid. Deshalb habe ich ja den Rucksack für meine Ausrüstung mitgebracht. Es wird schon nichts schiefgehen. Dann auf Wiedersehen. Martin …“
    Martin, der ein halbes Dutzend Schritte entfernt stand, tat einen kleinen Schritt näher zum Hubschrauber hin.
    „Ja?“
    „Ich wollte Ihnen noch dafür danken, daß …“
    „Schon gut. Machen Sie sich keine Gedanken darüber – gar keine Gedanken.“ Martin sprach schnell, als sei er im Geist anderswo und als tue ihm die Zeit leid, die er mit Höflichkeitsfloskeln verschwendete. So war er schon den ganzen Morgen gewesen, was einen völligen Umschwung seiner Stimmung von gestern abend darstellte, als Jef ihn zuletzt gesehen hatte. Jetzt schien Martin an Jef und Mikey das Interesse verloren zu haben – beinahe bis zu dem Punkt, daß er bedauerte, jemals etwas mit ihnen zu tun gehabt zu haben. Er hatte Jefs Brief nicht erwähnt.
    Jef nahm sein Herz in beide Hände.
    „Ich habe gestern eine Botschaft unter Ihrer Tür durchgeschoben …“ begann er leise, sobald Armage außer Hörweite war.
    „O ja. Danke. Sehr nett von Ihnen“, meinte Martin. „Es ist jedoch kaum anzunehmen, daß ich Ihre Hilfe einmal brauchen werde, weil uns unsere Wege doch in verschiedene Richtungen führen. Aber auf jeden Fall danke ich Ihnen – und ich glaube, für Sie ist es jetzt Zeit.“
    „Aber Sie haben gesagt, es sei möglich, daß Mikey und ich Ihnen einmal von Nutzen sein könnten, und aus diesem Grund wollten Sie immer Bescheid wissen, wo wir stecken“, erklärte Jef steif. „Wenn Sie immer noch glauben, das sei gut …“
    „Gar nicht, ganz und gar nicht – jetzt, wo ich hier bin, kann ich die Situation besser überblicken. Vergessen Sie einfach, was ich gesagt habe, Herr Robini. Und nun …“
    „Leben Sie wohl“, sagte Jef laut und deutlich. Er wollte sich nicht auf diese Art wegscheuchen lassen.
    „Leben Sie wohl“, antwortete Martin.
    Der Konnetabel knallte die Tür des Hubschraubers zu.
    „Schnallen Sie sich an“, befahl der Pilot über die Schulter weg. „Fertig zum Start.“
    Jef schnallte sich und auch Mikey an. Der Hubschrauber hob mit einem plötzlichen Satz ab, und der Boden fiel unter ihnen weg. Sie flogen in nördlicher Richtung, weg vom dem künstlich gestalteten Rasen und den sauberen Baumreihen vor dem Haus des Konnetabels.
    Aber so,

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