Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)
spürbare Kälte aus, Nebelschw a den b e deckten den Boden. Nach kurzer Zeit mischte sich noch das penetrante Gefühl, beobachtet zu werden, in die Unannehmlichke i ten hinein. Etos und Regan schien es ähnlich zu gehen .
„Seid ihr euch sicher, dass wir den richtigen Pfad genommen h a ben?“, fragte der Aonarier. „Die Höhlen, die sich hier überall im Fels befinden, de u ten auf sehr große Kreaturen hin.“
Tado fragte sich, wo der König Höhlen gesehen hatte, ihm war bis auf den Nebel nichts Außergewöhnliches aufgefallen.
Trohsos nickte. „Wir befinden uns im Gebiet der Lizgons.“
„Sagtet ihr nicht, dass uns die Halbechsen sofort angreifen wü r den?“, fragte Regan misstrauisch.
„Nein. Den Halbdrachen ist nur jeder Fremde, der ihr Land betritt, von vornherein suspekt. Mich kennen sie aber, und s o lange ich keine verdächtigen Bewegungen mache, tun sie uns nichts. Außerdem sind wir hier, um sie um Unterstützung zu bi t ten.“
Tado wäre fast das Herz stehen geblieben, als er diese Worte ve r nahm. Doch bevor sich ihm die Gelegenheit für einen Ei n wand bot, standen sie vor einer gewaltigen Höhlenöffnung.
„Hier lebt der oberste der Lizgons. Zu eurer eigenen Sicherheit em p fehle ich euch, draußen zu warten.“
Das ließen sich die Gefährten nicht zwei Mal sagen. Sie setzten sich neben den Eingang und warteten, während die zwei B ä renmenschen in das Versteck der Echsen marschierten. Tado sah nach Norden. Dort erhob sich das Mauergebirge, dunkel und bedrohlich im Licht der Dämmerung. Er fragte sich, wie hoch wohl der höchste Gipfel in den Himmel ragen mochte, wenn er bedachte, dass allein der kle i ne Ausläufer, auf dem sie sich befanden, über tausend Meter au f wies. Seine Gedanken wurden jäh unterbrochen, als Trohsos und Fipro aus dem Hö h leneingang stapften. Sie sahen zufrieden aus.
„Die Lizgons sind ein leicht zu überzeugendes Volk. Sie haben uns ihre Unterstützung zugesagt. Allerdings mit der dringlichen Auffo r derung, ihr Reich so schnell wie möglich zu verlassen.“
Die Gefährten benötigten für den Rückweg zur Weggabelung nur halb so viel Zeit wie vermutet. Die letzten Strahlen der Sonne lac h ten für einige Minuten über das Mauergebirge, danach erhellte eine von Fipro mitgebrachte und von Regan entzündete Fackel den ste i nigen Pfad zum Gipfel, der ebenfalls kürzer als gedacht ausfiel. Oben angekommen bot sich den Fünf der Anblick eines kleinen Plateaus, in dessen Mitte, neben einer abgestorbenen, niedrigen Ki e fer, ein kleines Holzhaus stand. Daneben ha t te jemand einen gut acht Meter hohen Pfahl in den steinernen Boden getrieben, an dem eine grüne Flagge mit einem aufgema l ten Bärenkopf befestigt war.
„Hier oben hielten früher immer zwei Bärenmenschen Wache, aber seitdem die Growathüberfälle häufiger wurden und die schwarzen Bestien den Weg in unsere Stadt blockierten und so unsere Wac h posten verhungerten, hat dieses Haus niemand mehr betreten. Die Feinde wagen sich nämlich aufgrund der Lizgons nicht in diese G e filde.“
Tado war nicht wohl bei dem Gedanken, möglicherweise einen toten Bärenmenschen in der Hütte zu finden, aber der eisige Wind klatschte ungebremst über das Plateau und entfachte die leise hera b rieselnden Schneeflocken zu kalten Geschossen, s o dass selbst die Wolfspelze der Gefährten sie nicht völlig vor den tödlichen Temp e raturen bewahren konnten. Tado merkte, wie seine Finger langsam zu erfrieren begannen. Der Gedanke rief in ihm Übelkeit hervor, da er sich noch gut daran erinnerte, wie mal jemandem aus seinem Heimatdorf in einem besonders strengen Winter der kleine Finger der linken Hand abgeschni t ten werden musste, da dieser vor Kälte völlig deformiert war. Er beeilte sich also, den anderen zu folgen, die bereits auf das kle i ne Häuschen zuschritten.
Der Raum, den sie nun betraten, und der wohl den einzigen der ga n zen Hütte darstellte, bot zwar keinen Schutz vor den eisigen Temp e raturen, aber er bewahrte sie vor dem schmerzenden Wind. Drinnen gab es nicht viel zu s e hen, ein Fenster offenbarte einen Blick nach Süden, einige Be t ten reihten sich an die alten Holzwände.
„Wir sollten uns nun ausruhen. Wenn, was ich nicht glaube, eure G e fährten es tatsächlich in die Festung geschafft haben, so kann es nicht mehr lange dauern, bis sie das Feuer entzünden. Falls dies g e schieht, liegen sehr anstrengende vierundzwanzig Stunden vor uns.“ Mit diesen Worten ging Trohsos zu einer
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