Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)
ließen unsere Vorbereitungen für eine Weile sta g nieren.“
Tado fiel erst jetzt auf, dass die blauen Gewänder des Eiskre i schers keinesfalls nass waren. In diesem Moment eilte Fipro herbei und sprach kurz mit Trohsos.
Dieser sagte schließlich: „Wie es scheint, sind viele unserer Krieger schwer verletzt worden und noch ist unklar, ob sie die Nacht übe r stehen. Allerdings haben wir noch keine Verluste zu beklagen.
Was mich jedoch intere s sieren würde, wie ist es euch gelungen, die Panzer der Kristal l echsen zu durchbrechen?“
Croton, der noch immer mit seinen zwei dreiviertelmeterlangen, stark gekrümmten Klingen bewaffnet war, hob nun eine davon ins Mondlicht. „Der Grund ist, dass sie aus dem gleichen Material b e stehen. Sie durchschneiden so gut wie alles.“
Plötzlich ertönten im Osten die Klänge eines Horns. Wenig sp ä ter war der Horizont von dem Licht tausender Fackeln erfüllt. Ralind o ra erschien, gefolgt von einem Heer schwer bewaffneter Soldaten und einem Bataillon in Wolfspelze gehüllter Krieger. Anscheinend hatten sich sogar an die hundert Aonarier auf den weiten Weg g e macht. Etos schien hocherfreut darüber und eilte zu seinem Volk. Die Baumkönigin gesellte sich derweil zu den einundzwanzig Sta m mesoberhäuptern der Bärenmenschen, Cr o ton, Tado und Regan. Sie wurde mit großem Respekt empfa n gen, sogar Vagostho verzichtete auf eine abfällige Bemerkung und schwieg.
„Es beunruhigt mich zu sehen, dass noch immer nicht alle A r meen versammelt sind. Laut meinen Informationen hat Hexate die Bo t schaften von den Zusagen aller Großmächte erhalten. Wo also bleibt sie?“
„Nicht nur sie fehlt. Wir baten die Lizgons um Hilfe und auch sie sagten uns fest zu. Doch bisher fehlt jede Spur“, ergänzte Trohsos.
„Nicht zu vergessen Spiffi, Baako und Tengal“, meinte Etos, der sich wieder zu ihnen gesellt hatte. Tado entdeckte mittlerweile unter den neu angekommenen Heeren Grook und Botaro, ja s o gar dessen Katze Schwärz.
„Ich würde mir bei denen keine allzu großen Hoffnungen m a chen“, sagte Ralindora. „Sie haben einen annährend gleich we i ten Weg wie wir zurückzulegen, allerdings hatte ich bereits einen Tag vor dem Entzünden des Leuchtfeuers den Befehl zum Ma r schieren gegeben, da wir ansonsten niemals rechtzeitig ang e kommen wären.“ Diese Tatsache stimmte Tado nicht besonders glücklich. Auch wenn Spiffi nicht der Geschickteste im Umgang mit dem Bogen war, so fühlte er sich doch ein Stück weit sicherer, wenn er nicht allein kämpfen musste.
„Was geschieht eigentlich, wenn Hexate nicht kommt?“, fragte V a gostho plötzlich. Ralindora sah ihn an. „Sie wird kommen. Sola n ge müssen wir uns gedulden.“
„Nein“, entgegnete Croton. „In höchstens einer Viertelstunde mü s sen wir zum Angriff übergehen. Spätestens jetzt wird der Fürst wi s sen, was wir vorhaben und all seine Streitkräfte um sich scharen. Er hat die Brücke gesehen, sein schützender Fluss ist praktisch eing e nommen. Er wird uns von nun an ernst nehmen.“
Dem hatten die anderen Oberhäupter nichts entgegenz u setzen und Janghal befahl schließlich, die Brücke in Position zu bringen. Etwa hundert Bärenmenschen schleppten das fast zweihundert Meter la n ge Holzgestell zum Ufer des Todeskanals. Im Sammelpunkt, an dem rund fünftausend Krieger versammelt waren, wurde es unhei m lich ruhig. Ralindora übergab Tado und Etos unterdessen jeweils ein Schwert mit einer aus einem besonderen Stahl geschmiedeten Kli n ge. Diese sollte der m a gischen Waffe Nagoradras standhalten. Erst jetzt bemerkte Tado, von welch minderer Qualität seine vorherige Waffe war, als er Ralindoras Geschenk annahm. Während die Klinge seines alten Schwerts fast das gesamte Gewicht des Waffe ausmac h te, schienen Heft und Schneide dieses Exemplars im Einklang mi t einander zu stehen, sich quasi auszubalancieren, sodass es für Tado sehr viel leichter schien, das Schwert kontrollieren zu können. Z u dem spürte er eine Art innere Kraft, die von dieser Waffe ausging und seinen Körper durchfloss, ihm neuen Mut verlieh.
Die hölzerne Überführung schwamm derweil bereits zur Hälfte im schwa r zen Wasser. Da der Kanal keine Strömung besaß, ließ sie sich gut in Position bringen. Ungefähr zehn Minuten später stieß die geländerlose, etwa dreißig Meter breite Brücke ans jenseitige Ufer. Einige dutzend Bärenme n schen eilten hastig hinüber und befestigten sie mühevoll im gefrorenen Boden. Die
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