Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)
beginnen.
Tado war nicht unglüc k lich darüber. Er hatte eingesehen, dass ihr Feind sie ohne größere Anstrengung zu töten vermochte. Dass er sie noch nicht umbrachte, konnte er vielleicht dazu nutzen, einen brauchbaren Plan zu entw i ckeln, um ihn kampfunfähig zu machen.
„Ich weiß, dass nicht mehr viel an mir menschlich wirkt“, sagte der Fürst schließlich und betrachtete dabei seine schwarze, von hölze r nen Auswüchsen übersäte Hand. „Aber zweitausend Jahre von schwarzer Magie am Leben erhalten zu werden, hat seinen Preis. Da ich all die Jahre mit niemandem sprechen konnte, werdet ihr mir vielleicht meine plötzliche Redelust verzeihen.
Es begann alles an einem verregneten Nachmittag, als ich mich ein i gen Experimenten zur Erhöhung der Lebensdauer von Org a nismen zuwandte. Ihr müsst wissen, dass ich seit jeher einen Weg zum E r langen der Unsterblichkeit suchte. Jedenfalls hörte ich plötzlich eine dunkle Stimme in me i nem Kopf, die folgende Worte zu mir sagte: ‚So ist es also dein Wunsch, endlos zu l e ben.’
Ich fragte, wer das sei, bekam aber keine Antwort. Stattdessen redete diese Stimme weiter: ‚Ich kann dir diesen Wunsch erfüllen. Ich we r de dich unsterblich machen, wenn du mir dagegen einen Gefallen tust.’
Ich war so überrascht, dass ich zunächst nicht wusste, was ich sagen sollte. Schließlich kam es mir schon merkwürdig vor, dass diese fremde Stimme alles über mich zu wissen schien, dennoch war mir dieses Angebot zu verlockend, um es unbeachtet ve r streichen zu lassen, also entschied ich mich, nach der Bedingung zu fragen.
‚Alles was du tun musst, ist, einen etwa drei Schritte großen Kreis auf den Boden eines leeren, geschlossenen Raumes zu zeichnen. In di e sen Kreis gießt du einem Eimer mit Blut. Trage Sorge dafür, dass die Flüssi g keit nicht über den Rand hinaus fließt. Niemand außer dir darf d a von wissen oder den Raum betreten.’
Die Stimme verlangte Menschenblut. Dafür tötete ich, besessen vom Gedanken an die Unsterblichkeit, meine Wachen, die den ob e ren Teil des Palastes hüteten. Ich suchte einen geeigneten Raum aus und traf alle Vorkehrungen, die mir aufgetragen wu r den. Es dauerte nicht lange, und der Kreis füllte sich mit einem violetten Licht, das u n heimlich waberte. Die Stimme lachte nur und gab mir wie verspr o chen die Unsterblichkeit, zusammen mit der Fähigkeit, schwarze Magie zu benutzen, womit ich Eis und Schnee kontrollieren konnte. Übe r wältigt von den neuen Kräften stürzte ich das Tal unabsichtlich in einen tiefen Winter. Ich streute Misstrauen zwischen die Völker und züchtete einige Kr e aturen heran, um das Gebiet zu unterwerfen. Dies dauerte seine Zeit und ein Jahrtausend verstrich. Mein Palast verfiel, wie ihr sehen könnt, und die Leute versöhnten sich wieder. Schließlich brach ein bis heute währender Krieg aus, für den ich ebenfalls verantwortlich bin. Die einzelnen Völker verschanzten sich hi n ter ihren Grenzen, und ich war so nahe dran, sie endgültig zu vernichten, als ich Optorhs, das Oberhaupt der Bärenmenschen gefangen nahm, sowie die Könige des Sonnen- und des Bau m reichs tötete. Ich erhielt parallel Anweisungen der finsteren Stimme, die sich mir als Lord des Feuers offenbarte, der von e i nem Kontinent namens Telkor stammte. Doch vor einigen Jahren geschah dann e t was, was selbst er nicht vorausgesehen hatte. Plötzlich tauchten drei Schwestern auf. Trotz ihrer jungen Jahre wurden zwei von i h nen zum Oberhaupt des Sonnen- beziehungsweise Baumreichs g e krönt. Dabei handelte es sich, wie ihr euch vielleicht denken könnt, um niemand anderen als Ralind o ra und Hexate.“
Der Fürst legte eine Pause ein. Die Baumkönigin sah ihn entsetzt an.
„Soll das heißen, dass wir Geschwister sind?“, fragte sie unglä u big.
„Ja“, antwortete der Fürst ein wenig genervt davon, dass sein Red e fluss unterbrochen wurde.
„Aber selbst wenn das wahr wäre, wer ist die dritte?“, wollte Hexate wissen.
„Dazu komme ich noch. Jedenfalls erstarkten ihre Völker auf einmal so sehr, dass meine Armeen aus den Gebieten weitg e hend vertrieben wurden. Als ich in meiner Verzweiflung eines Tages den Lord des Feuers um Rat fragen wollte, und deshalb besagten Raum aufsuchte, da entdeckte ich nur, dass die Wand, die nach draußen führte, eing e rissen war. Der Lord hatte die Zeremonie offenbar bee n det und sich auf den Weg nach Norden gemacht und so sehr ich es auch versuc h te, ich erhielt keine
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