Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)
Schluck von seinem Tee. Er hatte gewa r tet, bis alle anderen ihr Getränk leerten, da er es a n fangs noch immer für ein Hexengebräu hielt.
Treyana kramte inzwischen in einer der vielen Truhen, die den Raum größtenteils ausfüllten. Nach kurzer Zeit kehrte sie mit einem Schriftstück an den Tisch zurück.
„Das hier ist eine Abschrift dieses Orakels, die ich aus meiner He i matstadt mitgebracht habe.“
Regan erzählte, wie Etos ihnen ebenfalls bereits aus einem Orakel vorgelesen ha t te. Treyana nickte.
„Hierbei handelt es sich allerdings um einen anderen Ausschnitt, der nichts mit dem Tal des Frostes zu tun hat und weitaus rätselhafter klingt:
Das Feuer wird ewig brennen, denn unzerstörbar ist sein Geist. Einzig Heilung ve r mag Befreiung von der Unverwundbarkeit zu gewähren.
Das ist alles, was hier steht. Es ist sehr rätselhaft, wie ich schon sa g te, doch ich dachte mir, ihr solltet das besser einmal gehört haben.“
Tado bezweifelte, dass es sich bei der Niederschrift um das gle i che Orakel handelte, von dem Etos gesprochen hatte. Dennoch bedan k te er sich für die Informationen, auch wenn ihm nicht einleuchten mochte, was es mit seinem Auftrag zu tun haben könnte.
Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit beschlossen die Gefährten, sich schlafen zu legen. Treyana führte sie in einen leeren Nebe n raum, in dem sich nichts außer einem alten Geweih befand, we l ches an der Wand hing.
„Leider kann ich euch keine Betten anbieten, ich bin nun einmal auf Besuch nicht vorbereitet und das obere Stockwerk des Hauses, i n dem sich das Gästezimmer befindet, kann ich aufgrund des baufäll i gen Zustands nicht benutzen“, entschuldigte sich Treyana und ve r ließ den Raum danach.
Tado fand diesen Umstand nicht besonders schlimm. Schlie ß lich war es die Hauptsache, dass sie für diese verregnete Nacht ein Dach über dem Kopf hatten.
* * *
Der nächste Morgen begann für die Gefährten bereits mit den ersten Strahlen der Sonne, die die Baumwipfel nach dem gestr i gen Regen silbrig glänzen ließ. Ein Papagei mit vornehmlich rotem Gefieder flatterte lau t stark vor dem kleinen Fenster des Raums umher, sodass die Drei au f wachten. Der bunte Vogel schien zufrieden zu sein und setzte sich auf den nahegelegenen Ast einer der Eichen, die das Haus u m gaben.
Tado öffnete die kleine, merkwürdigerweise nicht vergitterte L u ke des Zimmers und spähte nach draußen.
„Wie es scheint, ist dieser Papagei Schuld“, meinte er zu den and e ren. Er versuchte, das Tier zu verscheuchen, dieses ließ sich jedoch von seinen wilden Handbewegungen nicht beeindrucken. Stattde s sen fing es zu reden an: „Seid ihr endlich wach? Es ist spät, beeilt euch und folgt mir!“
Der Vogel sprach mit einer hohen, kratzigen Stimme und bee n dete jede Rede mit einem krächzenden Laut. Tado war so übe r rascht über die Worte, dass er zunächst vergaß, zu antworten. Spiffi und Regan g e sellten sich derweil ebenfalls zum Fenster.
„Wer bist du überhaupt, und warum sollten wir dir folgen?“, fragte der Goblin schließlich, um das Schweigen zu brechen.
„Mein Name ist Ara“, erwiderte der Papagei. „Mein Meister schickt mich, um euch zu finden und zu ihm zu bringen.“
„Und was...“ Tados Worte wurden von einem krächzenden Laut Aras unterbrochen, sodass er erneut zu einer Antwort ansetzen musste: „Und was bringt dich zu der Annahme, dass wir deiner Fo r derung Folge leisten werden?“
Der Papagei ging ungeduldig einige Schritte nach links.
„Weil ihr euch in dieser Gegend nicht auskennt und ihr euch hof f nungslos im Wald verlaufen würdet“, entgegnete er schlie ß lich.
Die Gefährten wandten sich kurz vom Fenster ab, damit der Vogel ihre Worte nicht hören konnte.
„Was er sagt, ist leider wahr“, meinte Regan. „Wir wissen nicht, wie wir gefahrlos durch den Wald gelangen können oder welche Kreat u ren ihn bewohnen. Ich war noch nie in diesen Gefilden. Der Papagei sieht jedenfalls nicht sehr g e fährlich aus.“
„Aber woher sollen wir wissen, ob wir ihm trauen können? Dem Tier ist alles zuzutrauen, immerhin kann es sogar sprechen. Am E n de ist sein Meister sogar noch der Lord des Feuers und wir laufen ihm direkt im die Arme“, gab Spiffi zu bedenken.
„Andererseits wäre es gut, wenn wir jemanden hätten, der uns aus dem Wald hinausführt, denn wir wissen nicht, in welche Richtung wir gehen müssen, und ich glaube, Treyana kann uns auch nicht weiterhelfen, immerhin lebt sie noch nicht
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