Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)
gewährten, woraufhin sie mit dem Anzünden unseres Gästehauses einen Überfall einleiteten, den wir zum Glück zurückschlagen konnten, wenn auch mit großen Verlusten. Seither nehmen wir eigentlich keine Fremden mehr auf, da Sodran es verb o ten hat. Er ist ein guter Anführer, aber nicht besonders weise, um ehrlich zu sein. Doch besitzt er Ausstrahlung und Überzeugung s kraft und das Volk folgt ihm. Ihr hattet großes Glück, dass Weradin und Deroga euch gefunden haben, denn diese beiden sind die einz i gen, die sich den Anweisungen Sodrans widersetzen würden. Ich habe sie ausg e bildet, weil ich großes Potential in ihnen sah, und so wurden sie zu den besten Kriegern des Dorfes.“
Karaha machte eine Pause, als es unvermittelt an der Tür klop f te. Ein Garobier trat hinein, um dem Dorfältesten Sodrans Zustand mi t zuteilen. Nach einem kurzen Wortwechsel verschwand er wieder.
„Wie steht es um Sodran?“, wollte Tado wissen. Der alte Mann stand kurz auf und stellte eine Obstschale auf den Tisch.
„Es ist unhöflich, seinen Gästen nichts anzubieten“, gab er als An t wort auf die fragenden Gesichter der Gefährten. „Um aber auf deine Frage zurückzukommen, Tado (eure Namen hat mir übrigens Sodran verraten): Der Pfeil war vergiftet. Bei dem Gift handelt es sich um den Saft der Kieferkirsche, eine Frucht, die nur in den nör d lichen Gefilden des Waldes zu finden ist, dort, wo sich die Elokarn aufha l ten. Aber Sodran ist stark. Ich denke, er wird es überleben, denn wir besitzen ein Gege n gift.“
Karaha stand erneut auf und ging zu einem großen Topf, der nahe der Küchenzeile über einer Feuerstelle hing.
„Wollt ihr etwas Eintopf?“, fragte er schließlich. Etwas übe r rascht über den plötzlichen Themenwechsel antworteten die Gefährten erst recht spät. Ablehnen konnten sie dieses Angebot jedoch nicht, da sie alle sehr großen Hunger hatten. Der alte Mann gab jedem von ihnen etwas von der Suppe, ebenso sich selbst. Während sie aßen, hörten sie von draußen Donner und das Geplätscher starken Regens. Das Gewitter, das Weradin vorhin erwähnte, zog nun über das Dorf hinweg und die Leute verschwanden in ihren Häusern. Als die G e fäh r ten fertig waren mit ihrem Abendessen, klarte auch der Himmel wieder auf. G e rade als sie sich von Karaha verabschieden wollten, hörten sie einen lauten Schrei. Eilig liefen sie nach draußen. Auch die a n deren Garobier kamen aus ihren Häusern und wollten nach dem Rechten sehen. Doch sie entdeckten keine einzige Mensche n seele, bis plötzlich mindestens einhundert Männer, vermutlich El o karnier, in den Baumkronen der umliegenden Bäume e r schienen und mit Bögen auf die versammelten Menschen zie l ten. Sie alle hatten sich, aus einem Grund, der sich Tado nicht erschließen wollte, ein Tuch um Mund und Nase gebunden.
„Ein Hinterhalt“, sagte Karaha verhältnismäßig beherrscht. E i nige der Elokarnier kippten derweil kleine Säcke mit gelblichem, stauba r tigem Inhalt über das gesamte Dorf. Es handelte sich um die Pollen des Schlafkrauts.
„Auf keinen Fall die Pollen einatmen!“, rief Deroga, der plötzlich n e ben den Gefährten auftauchte, Tado und den anderen zu. Doch es war bereits zu spät. Die Gefährten und auch die Gar o bier sackten nac h einander ohnmächtig zusammen.
Eine dünne Schicht Stroh bedeckte den kalten Steinboden, auf dem er sich befand. Dicke, in engem Abstand gesetzte Gitterstäbe umg a ben ihn, Spiffi und Regan. Man hatte sie in eine kleine Zelle gewo r fen, von denen es hier in diesem weitläufigen Raum viele gab. In jeder anderen befanden sich bis zu fünf G a robier. Tado entdeckte auch Karaha und sogar Sodran, unweit seines jetzigen Standortes entfernt.
„Wo sind wir hier?“, fragte er den Goblin, obwohl dieser nicht viel mehr als er wissen konnte, worin er sich jedoch täuschte.
„Vermutlich in der Nähe des Dorfes der Elokarn“, gab Regan zur Antwort. „Sie haben uns alle mit Schlafkraut betäubt und hier her gebracht.“
In diesem Moment öffnete sich die Tür des Raumes und ein großer, muskulös aussehender Mann trat ein. Er trug einen U m hang, dessen Farbe man bei dem schwachen Licht der wenigen vorhandenen F a ckeln nicht richtig erkennen konnte. Zwei weitere Personen begleit e ten ihn. Ihre Gesichter waren verdeckt, sodass Tado nicht einmal sagen konnte, ob es sich um Männer oder Frauen ha n delte. Die drei Elokarnier schritten nun langsamen Schrittes auf die Zelle von Sodran und Karaha zu,
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