Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)

Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)

Titel: Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Sigmanek
Vom Netzwerk:
entziffern, die sich jedoch als so kompl i ziert herausstellten, dass er sich bei dem Versuch aus Versehen auf die Zunge biss. Ab und zu entdeckte er aber auch eine Le k türe in seiner Sprache. Den Roman „Whomb, der Seefahrer“ zum Beispiel. Whomb ist ein Mausoläus, der berühmteste von allen; und dieses Buch enthielt nur eines seiner vielen Abenteuer. Gerüchten zufolge soll Whomb immer noch leben, jedoch hat ihn, seit er irgendwo im Norden Gordoniens unterwegs war, niemand mehr zu Gesicht b e kommen. Tado kippte den blauen Band mit dem mau s ähnlichen Kopf auf dem Buchrücken, welches wohl den Helden portraitierte, vo r sichtig zu sich heran.
    Ein leises Klicken ertönte und das Regal wich beinahe lautlos zur Seite. Der einzige Einrichtungsgegenstand des dahinter liegenden Ra u mes war ein Altar, auf dem ein grün glänzender Kristall lag. Nachdem sie die Tür durchquert hatten, blieben sie plötzlich wie angewurzelt stehen . Vor dem O p fertisch stand eine Gestalt. Sie trug einen schwarzen Umhang, der an einigen Stellen dunkelgrün schi m merte und ihren gesamten Körper verhüllte. Sie stand in Ric h tung der Drei gewandt.
    „Aber wie ist denn das möglich?“, stammelte Tado. Er hatte noch nie, nicht einmal in seinem schlimmsten Alptraum (von denen er wahrlich schon viele durchleben musste) eine solche Angst g e spürt. Den anderen schien es ähnlich zu ergehen. Hinter ihnen verschloss sich das Bücherregal wieder. Zurück konnten sie nicht mehr . Der Atem der Gestalt ließ die Luft hier drin gefrieren und es wurde u n glaublich kalt. Plötzlich hörten die Gefäh r ten eine Stimme in ihrem Kopf, vermutlich stammte auch sie von der Person: „Es hat lange gedauert, bis ihr hierher gefunden habt. Ich hatte die Hoffnung fast schon aufg e geben. Es ist ein wirklich kurioser Zufall, dass wir uns draußen getroffen haben. Eigentlich wollte ich nur den Eiskristall dort auf dem Altar an mich nehmen. Es we r den ihm magische Kräfte nachgesagt. Dass ich nun auch euch töte, sollte dem Fürsten gefallen. Er weiß von euch, von eurem Plan, und von eurem läche r lichen Versuch, die anderen Völker um Hilfe zu. Das ist doch wirklich erbär m lich; er sieht einer Konfrontation heiteren Gemüts entgegen. Übrigens erstaunlich finde ich es, dass ihr meinen Wölfen entkommen seid. Das hätte ich euch nie zugetraut.“
    Die Stimme klang unendlich kalt. Aber nun wusste Tado, dass sie eindeutig wei b lich war. Die Gestalt öffnete ihre rechte Hand, aus der prompt ein pec h schwarzes Schwert herauskam. Jetzt wusste Tado auch wieder, woher ihm diese Szene so bekannt vo r kam: Hatte nicht Ralindora mit dem Dreizack das Gleiche gemacht? Die Klinge b e gann, in e i nem hellen Grün zu leuchten, als die Person das Heft mit den Fi n gern umschloss. Dabei bemerkte er, wie sie den Stein der Baumkönigin mit der anderen Hand u m klammert hielt. Dennoch wagte er nicht, irgendetwas zu unternehmen. Ganz im G e gensatz zu Etos.
    „Wer seid ihr?“, fragte er mit leicht unsicherer Stimme.
    „Mein Name ist Nagoradra“ , hörten die Drei wieder die Stimme. W e nige Sekunden später schlug sie die Kapuze zurück, und Tado blic k te in das kälteste Gesicht, das er jemals zuvor sah oder noch sehen sollte. Sie war eine Frau, vielleicht Mitte zwanzig. Ihre Haut besaß eine nahezu we i ße Farbe, und sie hatte langes, dunkelgrünes Haar.
    „Genießt diesen Anblick“, sagte sie mit einem kalten Lächeln. „Ihr werdet ihn nicht mehr lange bewundern dürfen.“ Mit diesen Worten ging sie auf die Gefährten zu. Tado war unfähig, sich auch nur einen Millimeter zu bewegen.
    „Habt ihr noch irgendwelche Fragen, bevor ihr sterbt?“, fragte N a goradra. Tatsächlich schien Etos etwas wissen zu wollen: „Wie bist du hier herein gekommen?“
    Sie blieb kurz stehen. „Durch die Tür dort drüben“, sagte sie etwas e r staunt und deutete auf ein großes ovales Tor am anderen Ende des Ra u mes. Der König der Aonarier schien wieder ein wenig Hoffnung zu schöpfen. Er blickte unauffällig zu Tado und Regan, diese ve r standen, was er meinte. Sie würden nicht kämpfen. Nagoradra schien ihre geheimen Abmachungen de n noch zu bemerken: „Wenn ihr glaubt, dass ihr fliehen könnt, so irrt ihr. Die Tür habe ich natü r lich ve r siegelt.“
    „Niemand will hier fliehen!“, rief Etos und lief auf sein Gege n über zu. Er holte aus und ließ sein Schwert zielgerichtet auf i h ren Hals schlagen. Nagoradra hielt unbeeindruckt nun ihrerseits die grün

Weitere Kostenlose Bücher