Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)
bereits bemerkt.
„Jetzt haben wir ein kleines Problem“, meinte Etos nur, blickte sich aber gleichzeitig nach irgendwelchen Statuen um.
„Was suchst du?“, fragte Regan.
„Vielleicht gibt es hier wieder solche Skulpturen wie schon in dem Raum vorhin“, antwortete der König. Seine Blicke führten ihn an die Decke.
„Da oben“, sagte er schließlich. Und tatsächlich waren dort ein i ge Figuren hineingemeißelt worden. In diesem Moment hörten sie das Heulen einiger sehr aufgebrachter Schatteneiswölfe, die wuten t brannt die Wendeltreppe hinunterstürmten.
„Wir müssen uns beeilen“, sagte Tado schließlich. „Was steht die s mal dort?“ Der König der Aonarier blickte eine Zeit lang in die H ö he, die Konturen waren von hier unten nur schwer zu e r kennen. Endlich sagte er die erlösenden Worte: „Paries, te ap e ri!“
Wie auf Stichwort klappte auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes eine Geheimtür aus der marmornen Wand auf. Die Gefäh r ten liefen, so schnell sie konnten. Ihre Schritte hallten auf dem p o lierten Fußboden wider.
In dem Moment, in dem sie die Öffnung erreichten, stürmten die ersten Schatteneiswölfe in das Marmorzimmer. Die Flüc h tenden standen nun allerdings vor dem nächsten Hindernis: Hinter der g e hei m nisvollen Tür klaffte eine ungefähr fünf Meter breite Schlucht, deren Boden nicht einmal zu sehen war. Links und rechts grenzte sie an eine glatte Felswand.
Zu ihrem Glück führte jedoch eine sehr morsch aussehende Häng e brücke hinüber auf die andere Seite. Den Dreien blieb weder Zeit, sich über das merkwürdige Hindernis zu wundern, noch sich eine andere Möglichkeit für die Überquerung der Schlucht zu suchen. Also betraten sie widerwillig den Übergang.
Offenbar war dieser Palast wirklich noch nicht allzu lange verlassen worden, denn die Brücke schien stabiler zu sein, als sie aussah. Dr ü ben angeko m men, schnitt Etos die Seile durch, die den Übergang zusammenhielten, sodass die gesamte Vorrichtung in sich zusa m menfiel.
Die Gefährten entfernten sich zügig einige Schritte von der Schlucht und sahen ihren Verfolgern entgegen. Das inzwischen auf elf Mi t glieder geschrumpfte Rudel Wölfe näherte sich der Erdspalte, ohne auch nur im Mindesten das Tempo zu verri n gern. Als sie die Kante der Schlucht erreichten, sprangen sie einfach über den Abgrund hinweg. Sieben der Tiere erreichten die andere Seite, die anderen fielen laut aufheulend in die Tiefe. Als Tado, Etos und Regan s a hen, was geschah, drehten sie sich auf der Stelle um und liefen einen Gang entlang, der jedoch schon einige Meter weiter in einer Treppe endete. Die Glätte der St u fen missachtend, hechteten sie sie hinauf, bis sie wieder vor e i ner Tür standen.
Diese rettete ihnen vermutlich das Leben. Nur Sekundenbruc h teile, nachdem sie hindurchgetreten waren und sie geschlossen hatten, krachten die Wölfe von außen gegen das schwere Holz.
„Wie kommt so eine große Schlucht in einen Palast hinein?“, fragte Regan erschöpft.
„Vielleicht durch ein Erdbeben“, vermutete Etos.
„Oder um Verfo l ger abzuschütteln“, meinte Tado. „In diesem Fall hätte sie ihren Dienst nicht erfüllt.“
Die Drei sahen sich um. Auch dieser Raum hatte etwas Sonde r bares. Überall standen Tische, die fast vollständig von Sesseln umringt w a ren, auf denen wiederum unzählige Kissen lagen. Des Weiteren b e fand sich zu ihrer Linken eine Art Altar, auf dem e i ne ananasförmige Kerze stand, jedoch nicht brannte. An den Wänden hingen Tepp i che, die Fensterscheiben schienen aus Gold zu bestehen. Auf der gegenüberliegenden Seite des großen Zimmers konnte man den g e mauerten Eingang eines Tunnels erkennen. Trotz fehlender Lich t quellen glich auch hier die Helligkeit der des Tageslic h ts.
„Warum bringen wir den Bärenmenschen nicht einfach eines von diesen Fenstern mit? Dafür würden sie uns bestimmt auch helfen“, schlug Regan vor. Erst in diesem Moment wurde Tado bewusst, in was für einer misslichen Lage sie sich befanden: Sie mussten unb e dingt Ralindoras Stein zurückbekommen, liefen aber vor der einz i gen Person davon, von der sie ihn zurückb e kommen konnten. Und das alles war seine Schuld.
Etos’ Stimme riss ihn aus seinen Geda n ken: „Gold interessiert die Bärenme n schen nicht. Sie handeln durch Tauschen von Waren. Und jetzt lasst uns endlich zu diesem Gang dort hinten gehen. Es wird nicht mehr lange dauern und die Wölfe brechen auch diese Tür auf.“
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