Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)
leuchtende Klinge in die Höhe, um den Hieb zu pari e ren. Als beide Waffen aufeinander trafen, gab es einen lauten Knall und das Schwert des Aonariers zerbarst. Ungläubig blickte der König auf das Heft in seiner Hand. Die Frau lächelte nur.
„Eure Angriffe sind sinnlos.“
Etos jedoch ergriff die Gelegenheit und stürzte sich auf Nag o radra. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Tado und Regan beei l ten sich, an ihr vorbei zum Altar zu laufen, um den Eiskristall an sich zu nehmen. Die Dienerin des Fürsten war indes zu Boden g e stürzt und Etos hielt sie fest. Um sich zu befreien, musste sie entw e der ihr Schwert, oder aber den Stein Ralindoras loslassen. In di e sem Moment erachtete sie ihre Waffe für wichtiger und ließ das kostbare Kleinod aus den Fingern gleiten. Dies bemerkte Tado, der sich auf der Stelle auf den kleinen G e genstand schmiss und ihn in seinen Besitz brachte. Regan versuchte derweil immer noch, den ansche i nend enorm schweren Eiskristall vom Altar hochzuheben, während Etos damit b e schäftigt war, Nagoradra in Schach zu halten. Dies gelang ihm nur noch wenige Augenblicke, denn sie ergriff kurze r hand seine Schulter und schleuderte ihn meterweit durch den Raum. Tado konnte den Sturz gerade noch ein wenig lindern, i n dem er den König aufzufangen versuchte, was aber kläglich misslang. Etos schien allerdings noch bei Bewusstsein zu sein, denn er stand sofort wieder auf.
Regan hatte es derweil geschafft, den Ei s kristall hochzuheben und stieß ihn nun gegen die Tür. Ein grüner Blitz fuhr quer über das Tor, die Versiegelung wurde aufgehoben und die beiden Flügel öffneten sich. Nagoradra sah entsetzt, wie die drei Gefährten auf den Au s gang zusteuerten, und schleuderte den Dreien eine Art Rieseneisza p fen hinterher. Diesem wichen sie alle r dings aus. Plötzlich blieben der Goblin und Tado stehen, fassten gemeinsam den Eiskristall an, ho l ten aus und schleuderten ihn in Richtung ihrer Feindin. Regan rief dem wertvollen Objekt hinterher, es solle das Tor und jeden anderen bestehenden Ausgang für immer verschließen, und anscheinend tat es g e nau das: Die Flügel schlugen hinter den Gefährten wieder zu und erneut erschien ein grellgrüner Blitz. Aus Angst, Nagoradra könnte de n noch einen Weg finden, herauszukommen oder den Zauber zu brechen, entfernten sie sich von dem Palast. Sie ma r schierten durch einen ve r wilderten Garten und betraten schließlich einen schmalen Pfad, der sie hinein in das Gebirge der Bärenme n schen brachte.
Eine ganze Stunde irrten sie umher, bis sie schließlich eine geschüt z te Stelle unter einem Felsvorsprung fanden, an dem sie ihre an di e sem Tag erste Pause einlegten. Sie aßen und tranken ausgiebig, denn der Palast, den man von hier oben aus wunde r bar sehen konnte, hatte sie sehr erschöpft. Bis zum Reich der Bärenmenschen war es nun nicht mehr weit.
Da die Sonne bereits sehr tief stand, entschlossen sie sich dazu, nicht mehr weiter zu gehen und hier ihr Nachtlager aufzuschl a gen. Sie teilten Nachtwachen ein, schließlich konnte Nagoradra jederzeit mit einigen Schatteneiswölfen hier auftauchen, auch wenn die Wah r scheinlichkeit gering war. Zum Einen müsste sie erst einmal einen Ausweg aus dem labyrinthischen Palast finden, und zum anderen hatte sie, was sie wollte: den Eiskristall. Doch auch mit dessen Hilfe konnte sie nicht durch das große Tor nach draußen, da der Eiskri s tall seinen eigenen Zauber nicht aufzulösen vermag. Trotzdem wol l ten die Drei sichergehen, und schließlich konnten auch unerwartet Kreaturen, die hier in den Bergen in einem Ausläufer des Mauerg e birges lebten, unerwartet auftauchen.
Aufgrund ihrer geringen Zahl übernahm jeder der Gefährten zwei Schichten. Tado wusste, dass ihn diese Nacht kein Alptraum hei m suchen würde, denn er hatte der Verkörperung der Angst selbst in die Augen gesehen. Und er lebte noch.
Bei den Bärenmenschen
Ein neuer Tag brach an. Die Sonne sandte ihre ersten Strahlen aus und tauchte das Reich der Bäume in ein schummriges, orangefarb e nes Licht . Über der Stadt lag ein dünner Nebelschleier. Eine fast schon unheimliche Stille herrschte zwischen den Hä u sern.
Spiffi war schon wach. Er hatte sich zur Küche der Baumwurzel begeben und persönlich Sorge getragen, dass sein Proviant um einige Käsebrote ergänzt wurde. Schließlich sollten er und die beiden A o narier noch heute aufbrechen, um das Leuchtfeuer zu entzünden, und dabei durfte sein
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