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Die Herrin der Flammen

Titel: Die Herrin der Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Mädchen, das sich mühsam faßte, zählte auf: »Papageien, Flöhe und Eichhörnchen, edle Hasards – ein Eintopf, wenn es euch recht ist.«
    »Was?« brauste der Erste Hasard auf. Dann, als das Mädchen die Hand auf den Mund drückte und ihre Augen sich noch mehr weiteten: »Schon gut, geh jetzt. Und sieh zu, daß wir bis zum Abendessen nicht gestört werden. Geh schon, Mädchen, lauf.«
    Als sie rücklings aus dem Gemach hastete, war ganz laut Hufschlag zu hören, dann ein Klirren, als zerbreche Porzellan auf dem Marmorboden.
    Und dann kamen ein Mann und ein Pferd durch die große Flügeltür, aus der die Schülerin soeben geflohen war. Der Reiter saß noch im Sattel des Pferdes, aus dessen Augen feurige Intelligenz sprach. Sein Fell war merkwürdig scheckig, rot und schwarz und grau, doch es bestand kein Zweifel: es war das Trospferd seines Befehlshabers.
    Trotz eines quälenden Niesanfalls eilte Randal ihm entgegen, und als er wieder reden konnte, rief er: »Willkommen, Befehlshaber, willkommen, willkommen!«
    »Hasard«, wandte der Geheimnisvolle sich an Katze. »Würdet Ihr uns alleinlassen, Erster Hasard? Mein Magier und ich müssen uns unterhalten.«
    »Euer Magier!« Katze tat unwillkürlich, als wäre er immer noch so mächtig wie einst. Dann erinnerte er sich an seine Lage. Er erbleichte. »O ja, Euer Magier. Ich verstehe, Lord Tempus. Das Abendessen wird nach Sonnenuntergang serviert, wenn Ihr uns die Ehre geben würdet. Ich bin sicher, wir können ein paar – ah, Karotten – für Euer – Pferd finden.«
    Kein Wort über die Entweihung der Magiergilde durch ein Pferd; kein weiterer Versuch, die Oberhand zurückzugewinnen. Katze kaute nur an seiner Lippe.
    Obwohl Randais Augen bereits tränten, empfand er ein tiefes Bedauern für den gutaussehenden jungen Ersten Hasard, obwohl er sich früher mehr als alles andere gewünscht hatte, eine so gute Figur, ein so schönes Gesicht und eine so vornehme Herkunft zu haben wie dieser Rankaner, der jetzt aus seinem eigenen Gemach eilte, damit Randal und sein Befehlshaber unter vier Augen miteinander reden konnten.
    Aber, was man war, nicht wie man aussah, war derzeit in Freistatt von Bedeutung. Und Randal war der einzige Kriegermagier in einer Stadt, die bald Krieger mehr schätzen würde als Zauberer.
    »Ihr braucht mich, Befehlshaber?« Randal bemühte sich, deutlich zu sprechen.
    »Ja, Randal.« Tempus ließ die Zügel fallen. Der Hengst blieb wie angewurzelt stehen, während der hünenhafte Krieger auf den kleinen, schmächtigen Magier zuging, einen Arm um dessen schmale Schultern legte und ihn zu des Ersten Hasards Alkoven führte. »Ich brauche deine Hilfe. Ich brauche deine Anwesenheit. Ich brauche deine volle Aufmerksamkeit – jetzt und immer.«
    Randal spürte, wie ihn Stolz durchwallte. »Ich bin für Euch da, Geheimnisvoller, jetzt und immer – das wißt Ihr. Ich habe den Heiligen-Trupp-Eid geleistet. Das habe ich nie vergessen.«
    Niko offenbar schon, doch nicht einmal diese Wolke konnte sich vor das Licht von Tempus’ Gunst schieben – jedenfalls nicht völlig, sagte Randal sich.
    »Genausowenig wie wir. Die Trupps brechen in Kürze nach Ranke auf, Niko wird sich ihnen dort anschließen, dann marschieren sie gen Osten. Wir wollen dich auf diesem Marsch dabeihaben, Randal – als ein Heiliger Truppler, wie er sein soll.«
    »Wie er sein soll? Ich verstehe nicht. Es war Niko, der den Paarbund gebrochen hat, nicht…«
    »Es geht nicht um Niko. Es geht um Jihan.«
    »Oh. Oh!« Randal glitt unter des Geheimnisvollen Arm weg. »Das… Sie – nun, es war nicht meine Idee, die Vermählung. Das müßt Ihr wissen. Ich bin nicht einmal – gut – mit Frauen. Und sie ist – anstrengend.« Die Worte überschlugen sich schier, nun, da er endlich mit jemandem reden konnte, der sein Problem verstehen würde. »Ich habe sie bisher hingehalten, ihr erklärt, daß ich nicht kann – Ihr wißt schon –, bis wir verheiratet sind. Aber ich verliere so viel – Kraft, und es gibt derzeit ohnehin so wenig. Sie sagt, sie wird es gutmachen, durch ihren Vater, aber ich bin nicht gottgebunden, ich bin gebunden…«
    »Auf andere Art, ich weiß, Randal. Ich glaube, ich habe eine Lösung, die dich vom Haken bringt, wenn du mir hilfst.«
    »O Geheimnisvoller, ich wäre Euch ja so dankbar. Sie ist – bitte faßt es nicht als Beleidigung auf – eher Eure Art von Problem als meine. Wenn Ihr mich nur von ihr befreien könntet, ohne daß es den Trupps schadet. Ich könnte

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