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Die Herrin der Kelten

Die Herrin der Kelten

Titel: Die Herrin der Kelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manda Scott
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Boden, mit dem Rücken zu dem Brennofen, und versuchte, ihrer Aufregung Herr zu werden und sich zu konzentrieren. Sie musste jetzt wie eine Schmiedin denken. Die Beschaffenheit und das Gewicht der Klinge waren ausschlaggebend für die Länge des Hiebs und die Wucht, die nötig war, um in Fleisch zu schneiden, aber ein guter Waffenschmied legte die Seele des Schwerts in die Muster auf dem Querstück, in die Art und Weise, wie sich der Griff anfühlte, und in die künstlerische Gestaltung des Knaufs; und es war die Wahl der Materialien, die jedes Einzelne dieser Teile einzigartig machte. Eisen war härter als Bronze, aber kälter. Bronze wiederum konnte sich einbeulen, war aber leichter zu bearbeiten und ließ sich außerdem detaillierter gestalten. Das Schwert ihres Vaters hing hinter ihm an der Wand. Die Muster auf dem Heft des Schwerts, dessen Knauf das Bild der Bärin zierte, waren uralt und kompliziert; wenn man Eisen zum Gießen verwendete, würde sich eine solche Feinheit unmöglich erreichen lassen. Als Breaca die Waffe betrachtete, wurde ihr plötzlich bewusst, dass sie sich ein Schwert wünschte, das dem ihres Vaters so ähnlich wie möglich war.
    »Das Heft und der Knauf sollten aus Bronze sein«, sagte sie feierlich. »Aber wir sollten sie erst dann machen, wenn ich sie im Traum gesehen habe und weiß, welche Form sie haben müssen.«
    »Gut, dann wird es so geschehen. Wir werden erst einmal die Klinge schmieden und dann deinen Traum abwarten. Komm in die Schmiede, wann immer du kannst, und dann werden wir sie gemeinsam machen. Ich habe da schon eine Idee von etwas Neuem, das wir ausprobieren könnten.«

III
    Das neue Schwert nahm im Laufe des Frühjahrs mehr und mehr Gestalt an. Wann immer sie Gelegenheit dazu fanden, arbeiteten Breaca und ihr Vater gemeinsam daran. Die Saison des Fohlens endete schließlich, und dann wurde es Zeit, weitere Felder zu bestellen und das Sommergemüse zu säen. Breaca verbrachte ihre Morgen und Abende damit, sich um die Bedürfnisse der älteren Großmutter zu kümmern, aber den größeren Teil des Tages war sie mit der Arbeit auf den Feldern beschäftigt, wo sie gemeinsam mit allen anderen gesunden und kräftigen Erwachsenen und älteren Kindern Bohnen, Erbsen und Gerste säte, zwischen den emporstrebenden Reihen von Winterweizen Unkraut jätete und Wasser zu den höher gelegenen Feldern hinaufschleppte, auf denen die neue Saat zu keimen begann. In den Stunden dazwischen gab es noch jede Menge anderer Arbeiten zu erledigen: Es galt, die Stuten auf entzündete Zitzen zu untersuchen und die neu geborenen Fohlen zu versorgen, und außerdem mussten noch die letztjährigen Fohlen zugeritten werden, die den Winter über zwar schon gelernt hatten, aus der Hand zu fressen, aber noch nicht an Zaumzeug gewöhnt waren.
    Breacas Schmerz über den Verlust ihrer Mutter ließ allmählich nach, und ihre Träume veränderten sich. Auf der Plattform am Waldrand jenseits der Felder bleichten die Gebeine der Toten in der Sonne und wurden im Regen grau. Als die Hagedornbüsche ihre Blüten abwarfen, lagen die Knochen für eine Weile unter einer duftenden Decke von Blütenschnee und nahmen die Farbe ihrer Umgebung an. Breaca ging zwar noch immer zu der Plattform, aber nicht mehr so häufig wie im vergangenen Winter, und sie schlief des Nachts wieder ruhiger. Wenn ihre Mutter überhaupt noch im Traum zu ihr kam, dann brachte sie ihr inneren Frieden und schöne Erinnerungen, aber keinen Schmerz mehr.
    Die Welt um sie herum drehte sich schnell. In einer Gebärhütte im Inneren des Schutzwalls gebar Nemma einen rothaarigen Jungen. Von den jungen Männern, die als Erzeuger in Frage kamen, verpflichtete sich Verulos dazu, das Kind großzuziehen. Er hatte einen lahmen Fuß und seine Bewährungsprobe als Krieger nicht bestanden, aber er war ein guter Geschirrmacherlehrling, und man war allgemein der Ansicht, dass er ein geeigneter Vater sein würde. Nemma war mit dem Ergebnis eindeutig zufrieden.
    In der Schmiede entwickelte sich der klobige, dunkle Schaft des Schwerts langsam zu dem bläulich schimmernden Eisen einer geschmiedeten Klinge. Das Metall ließ sich gut mit dem Hammer bearbeiten. Eburovic sang während der Arbeit, so wie er den ganzen Winter über nicht mehr gesungen hatte. Einmal bat er Breaca um ein paar ausgezupfte Haare von den Schläfen, an der Stelle, wo sie ihr Haar zu Zöpfen flechten würde, wenn sie in eine Schlacht ritt, und ein andermal um abgeschnittene Fingernägel. Sie gab ihm

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