Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Herrin der Kelten

Die Herrin der Kelten

Titel: Die Herrin der Kelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manda Scott
Vom Netzwerk:
wollen, dass wir sie unterstützen und ihnen Rückendeckung geben.«
    Es war der helle Wahnsinn. Die ganze Welt war wahnsinnig. Breaca zog ihr Pferd in die Richtung herum, in die er zeigte, und die Ehrengarde wandte sich mit ihr um. »Wo?«
    »Bei Togodubnos’ Scheiterhaufen. Das Feuer brennt noch immer.«
    Erde traf auf Wasser, Feuer traf auf den Himmel. Der Scheiterhaufen war noch genauso groß wie am vergangenen Abend. Irgendjemand hatte es sich zur Aufgabe gemacht, das Feuer sorgfältig zu unterhalten, und es leuchtete durch den Nebel wie ein Leitstern für ein letztes Gefecht - oder für ein Wunder. Diejenigen, die glaubten, dass sie die Götter um Schutz und Beistand anrufen konnten, standen in einem halbmondförmigen Bogen vor dem Feuer, mit Macha und Airmid in der Mitte und Maroc und Luain mac Calma jeweils an einem Ende. Gunovic stand neben Macha und der Jagdhündin, Cygfa. Ardacos, Braint, Gwyddhien und Cumal standen hinter Gunovic, mit Cunomar zwischen ihnen, der auf seinem Pony saß. Als Breaca das Kind dort sah, wusste sie, dass sie sterben würden; die Götter und sein Vater hatten es vorausgesagt.
    Hail stand hinter Airmid, fest auf drei Beinen. Er begrüßte Breaca so freudig, wie er einst Bán begrüßt hatte, und sie erwiderte seine Begrüßung mit ebensolcher Zuneigung; sein Herz war groß, und er verdiente ihre Liebe. Airmid wandte sich ebenfalls um, um sie auf ihre Weise zu begrüßen. Sie wusste, wo Breaca gewesen war und was sie in der Nacht getan hatte, und sie war froh darüber. Die feste, geliebte Hand umschloss die ihre. Das Gesicht, das sich ihr zum Kuss entgegenhob, war von unerträglichem Schmerz und Kummer gezeichnet, und dennoch war es noch immer schön. »Du bist gekommen! Ich danke dir. Wenn wir sterben müssen, möchte ich in deiner Nähe sein.«
    Sie würde am Tag der Schlacht nicht weinen. Sie konnte es nicht. »Haben die Götter gesagt, dass wir sterben müssen?«
    »Einige von uns müssen sterben.« In Airmids Stimme schwang die Sicherheit der Träumerin mit. »Aber wenn du am Leben bleibst, um das Kind zur Welt zu bringen, wird auch Caradoc am Leben bleiben, um es aufzuziehen. Das schwöre ich.«
    Wenn .
    Caradoc war am anderen Ende der Linie bei Maroc, fast außer Sichtweite. Andere, die gesehen hatten, dass hier ein Gefecht stattfinden würde, schlossen sich ihnen an. Sie waren erbärmlich wenige. Breaca schätzte sie auf insgesamt knapp tausend - tausend Mann, um eine komplette Legion aufzuhalten. Sie hatten das schon einmal gemacht, aber da war der Pulsschlag der Schlacht mit ihnen gewesen; jetzt war er gegen sie. Sie fühlte den Tod noch sicherer, als sie ihn je zuvor gefühlt hatte. Sie blickte hinunter und sah, dass Airmid sie noch immer beobachtete.
    »Sind Träume wirklich so sicher?«, fragte sie.
    »Einige schon.«
    »Könnt ihr die Legionen zur Rückkehr zwingen?«
    »Nein. Aber Macha hat geträumt, dass wir sie lange genug aufhalten können?«
    »Lange genug wofür? Es gibt doch niemanden, der uns helfen könnte.«
    »Das wissen wir nicht. Das werden die Götter uns noch zeigen.«
    Die erste Welle von Kriegern starb in ihrer Hörweite. Weitere strömten herbei, um sich neben dem Scheiterhaufen aufzustellen. Sie waren inzwischen fünfzehnhundert, und es wurden immer noch mehr. Der Nebel wirbelte zu dicht, um die genaue Anzahl erkennen zu können. Weiter vorne im milchigen Weiß bewegte sich die Linie von Legionssoldaten vorwärts, als ob sie von Ackerpferden gezogen würde, langsam, aber ohne Unterbrechung, jeder einzelne Mann sicher hinter seinem Schild, jeder einzelne zielstrebig sein Schwert schwingend. Sie verloren einen Mann für jeweils zwanzig getötete Krieger. Kleine Trupps von Kavalleriesoldaten - nicht die wilden batavischen Reiter der Kohorten und auch nicht ihre gallischen Kameraden von den Hilfstruppen - sicherten die Ränder, um einen Angriff im Rücken zu verhindern. Ihre Kontrolle und Selbstbeherrschung war geradezu Furcht einflößend. In Sichtweite einer Schlacht zu reiten und nicht zu töten zeugte von einer unvorstellbaren Disziplin.
    Wir sind beritten; sie sind größtenteils zu Fuß. Wenn wir ihre Kavallerie in die Flucht schlagen können, können wir sie brechen.
    Breaca drehte sich zu Airmid um. »Wir müssen ihre Pferde zerstreuen, wenn wir eine Chance gegen die Infanterie haben wollen.«
    »Machas Traum besagt, dass wir sie aufhalten werden. Das Mittel wird uns noch gezeigt.« Die Träumerin war unnatürlich ruhig und gefasst. Der Glaube

Weitere Kostenlose Bücher