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Die Herrin der Kelten

Die Herrin der Kelten

Titel: Die Herrin der Kelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manda Scott
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eigentlich hätte sein sollen. Um sie herum malten die Krieger der Ahnen den Schlangenspeer mit blauem Färberwaid auf ihre Arme. Jeder von ihnen trug das gleiche Zeichen, abgesehen von dem Anführer, der das Zeichen des Hasen trug. Hoch über ihnen, an einem blauen Himmel, kreiste ein Adler, bereit zum Töten. Die ältere Großmutter zeigte mit einem knochendürren Finger durch das Feuer. Sie lernen, aber nicht schnell genug. Dies sind die Letzten. Nach ihnen wird es keine mehr geben.
    Breacas eigene, jüngere Stimme erwiderte: Aber das hier sind nur die Männer. Es muss doch auch noch Frauen und Kinder geben . Wenn sie überleben, dann wird ihr Volk mit ihnen überleben.
    Die Großmutter legte den Kopf schief. Das hängt ganz von dir ab.
    Um Breaca drehte sich alles. Ihr war übel, und sie fühlte sich krank. Sie packte Caradocs Umhang, weil sie ihn nicht deutlich sehen konnte.
    »Die Kinder - die Kinder müssen am Leben bleiben!« Sie wandte sich zur anderen Seite um. Airmid beobachtete sie scharf, auf der Hut vor der Stimme der Götter. »Airmid - sag Macha, Luain, Maroc Bescheid - sag es ihnen allen! Wir sind nicht hier, um eine Linie aufzuhalten und der Invasion ein Ende zu machen, sondern nur, um sie lange genug zurückzuhalten, damit die Kinder fliehen können. Die Kinder sind die Kriegerinnen und Krieger der Zukunft. Sie dürfen nicht hier sterben.«
    Die Großmutter nistete sich jetzt in ihrem Kopf ein. In einer Parodie auf Breacas Stimme sagte sie: »Das genügt noch nicht. Es muss auch noch diejenigen geben, die alt genug sind, um ihre Sitten und Gebräuche, ihre Träume und ihre Geschichten weiterzugeben. Wie sonst soll ein Volk sich seine Identität bewahren?«
    Laut sagte Breaca: »Wir können nicht davonlaufen. Krieger können nicht einfach vom Schlachtfeld flüchten.«
    Dann kannst du für nichts und wieder nichts sterben, und dein Volk wird mit dir sterben. Für alle Zeit. Du bist die Letzte, die kämpfen kann.
    Es war ein Sakrileg, das Schlimmste und Schändlichste, was ein Krieger tun konnte. Schmerz schnitt wie ein Messer durch ihr Herz. Für einen Moment glaubte sie, sie wäre getroffen worden und ihre Kämpfe wären ein für allemal vorüber. Sie sah Caradocs Gesicht und empfand herzzerreißendes Bedauern. Airmid versetzte ihr einen harten Klaps auf die Wange.
    »Breaca! Sprich mit mir! Was hast du eben gesehen?«
    »Wir müssen gehen. Wir müssen alle gehen, sowohl die Krieger als auch die Kinder. Dies ist nicht die rechte Zeit und der rechte Ort - nicht die richtige Methode, um sie zu bekämpfen.« Sie schluckte hart, so als ob sie Asche in der Kehle hätte und die Worte ihr die Zunge verbrühten. Voller Qual sagte sie: »Die Krieger des Sonnenhunds sind genug an der Zahl, um die Linie aufzuhalten. All jene, die das Zeichen des Schlangenspeers tragen, müssen gehen. Wir müssen am Leben bleiben, um erneut zu kämpfen, sonst ist das gesamte Land verloren.«
    »Was?«
    »Bist du dir wirklich sicher?«
    Sie war die ranghöchste Kriegerin von Mona, sie war Bodicea, die Überbringerin des Sieges, und sie verlangte den Rückzug. Überall um sich herum fühlte sie den Widerstand der anderen. Nur Ardacos war einer Meinung mit ihr. Er kannte die Fehler der Ahnen besser als jeder andere, und er vertraute ihr mehr als jedem anderen. »Breaca hat Recht. Die Schlacht ist zwar verloren, aber nicht der Krieg. Die Kinder müssen am Leben bleiben und genügend von uns anderen, um ihnen zu zeigen, wie man den Göttern folgt.« Er sah sich in dem Nebel um. »Wie finden wir hier heraus?«
    Keiner antwortete. Alle warteten auf Breacas Wort. Caradocs Augen, die ihren Blick gefangen hielten, waren ein weites und turbulentes Meer. Breaca fühlte, wie sie in diesem Meer ertrank, fühlte, wie die Gezeitenströme seines Geistes die Ecken und Winkel ihres Wesens durchsuchten. Voller Dankbarkeit zeigte sie ihm die ältere Großmutter und ihr ätzendes Lachen und spürte, wie er verstand. Zu den anderen sagte er:
    »Wir sind von Marschland umgeben, und der Nebel ist ein Geschenk der Götter, um uns zu verbergen. Wenn wir nicht über die Spitzen unserer Speere hinausblicken können, können die Römer es auch nicht. Wenn diejenigen von uns, die hier bleiben, genug Krach machen, werden sie euch nicht gehen sehen.«
    Er umschloss Airmids Arm, so wie er einst Odras’ Arm umschlossen hatte. Wie albern und töricht von mir, dachte Breaca, dass ich seine Zuneigung zu Odras jemals für mehr als nur Freundschaft gehalten habe.

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