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Die Herrin der Kelten

Die Herrin der Kelten

Titel: Die Herrin der Kelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manda Scott
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gefreut«, sagte sie.
    »Mein Vater glaubte nicht an Träume. Du vergisst, dass er erst sehr spät in seinem Leben zu Luain fand. Er verbot den Gebrauch des Zeichens, als er noch Gewalt über mich hatte. Als ich mich dann von seinem Einfluss freigemacht hatte, war es zu spät. Amminios hatte von meiner Vision erfahren und machte eine Waffe daraus.«
    Entsetzt erinnerte Breaca sich wieder. »Seine Männer trugen das Zeichen des Kampfadlers.«
    »Ja. Wenn du so für deinen Bruder empfinden würdest, wie ich für meinen empfinde, und wüsstest, dass seine gedungenen Mörder das Zeichen deines Traumes stolz zur Schau tragen, würdest du es dann auf deinen Schild malen wollen? Außerdem brauchen wir es jetzt nicht mehr.« Er stützte sich auf einen Ellenbogen und streckte die Hand nach ihr aus, um seine Finger liebevoll in ihrem Haar zu vergraben. »Bodicea. Siegesbotin.« Er sprach das Wort in dem besonderen Tonfall eines Sängers, so dass sie bereits zu einer Heldin wurde, von deren Ruhmestaten am Feuer gesungen wurde, und dann sagte er es noch einmal, in einem anderen Ton, auf eine Art und Weise, die es zu einer privaten Sache machte, die zwischen ihnen beiden bleiben musste.
    Sie runzelte die Stirn über diese Anmaßung vor den Göttern, und Caradoc grinste, strich die Falten auf ihrer Stirn sanft mit seinem Daumenballen glatt, bevor er sich wieder zurücklehnte und seinen Schild aus dem Stapel von Waffen hinter dem Baum herauszog. »Hier, siehst du, wir alle haben dein Zeichen übernommen, nicht nur die Krieger deiner Ehrengarde.« Der Schild bestand aus mit Bullenleder bespanntem Weidenholz und konnte einem Axthieb standhalten, ohne zu zerbrechen. Am Tag war er noch weiß gewesen. Jetzt hob sich der Schlangenspeer in leuchtendem Rot von einem grauen Untergrund ab, genauso wie auf Breacas Schild.
    Caradoc lächelte trocken, so wie er es früher oft getan hatte; er kannte die Stellen in ihrem Inneren, die schmerzten, und er kannte auch die Gründe dafür. »Ich hatte heute Abend einen von deinen Leuten gebeten, das Zeichen für mich aufzumalen. Wenn wir siegen wollen, dann müssen wir unter einem einzigen Traum kämpfen, nicht unter vielen verschiedenen. Wenn wir sterben sollten, würde ich lieber unter deinem Zeichen sterben als unter meinem.«
    »Caradoc...« Es war ein Geschenk, das er ihr bereits gemacht hatte, noch bevor sie zusammengekommen waren, und daher noch umso kostbarer. Sie war so gerührt, dass sie kein Wort hervorbringen konnte. Sie zog ihn in ihre Arme, um ihre Sprachlosigkeit zu verbergen, und ließ ihn auf andere Weise wissen, wie tief er sie bewegt hatte.
    Eine Weile später, als er noch immer tief in ihrem Schoß vergraben war, sagte sie: »Unser Sohn wird aber doch seinen eigenen Traum haben dürfen, nicht wahr?«
    Caradoc wich verblüfft zurück. »Wir werden einen Sohn haben? Kannst du das schon so früh spüren?«
    »Nein. Aber Airmid hat es mir schon vor Jahren gesagt. Ich möchte ihr gerne glauben.«
    Er stieß einen gedämpften Laut des Triumphs aus. »Dann sollten wir einen Namen für ihn finden, einen, auf den er stolz sein kann; wir sollten ihn vielleicht nach einem derjenigen benennen, die in der gestrigen Schlacht besonders tapfer gestorben sind.«
    »Oder nach einem, der in der heutigen Schlacht sterben wird.« Breaca war sehr ernst. Die Zeit zum Kämpfen nahte wieder, und zumindest ein Todesfall war vorhergesagt worden. Das erste Licht der Morgendämmerung ließ die Farbe der Nacht verblassen. Der Nebel verdichtete sich mit dem heraufziehenden Tag. Breaca strich Caradoc das Haar aus der Stirn, drückte einen letzten Kuss auf seine Lippen und wand sich unter dem Umhang hervor. Als sie vor ihm stand, sagte sie: »Er hat schon einen Namen. Airmid hat ihn in dem Traum erfahren, der von seiner Empfängnis erzählte.«
    Caradocs Miene war vollkommen reglos, seine Augen aufgerissen und starr. »Ist es mein Name?«
    »Nein. Wenn ich am Leben bleibe, um unseren Sohn zur Welt zu bringen, wirst auch du am Leben bleiben, um ihn großzuziehen.«
    Wenn. Nichts ist sicher, außer dass einige überleben und andere sterben werden. Selbst der beste Traum zeigt nur einen Weg unter vielen. Das hatte Maroc gesagt. Sie hielt es jedoch nicht für notwendig, Caradoc davon zu erzählen.
    Sie zogen gerade wieder ihre Kettenhemden über und schnallten sich ihre Schwertgürtel um, als Caradoc plötzlich ihr Handgelenk packte und sie zu sich herumzog. »Wer ist es, Breaca? Welchen Namen hat Airmid ihm gegeben?

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