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Die Herrin des Labyrints

Die Herrin des Labyrints

Titel: Die Herrin des Labyrints Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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während ich mich in den Gartensessel sinken ließ.
    »Wir arbeiten daran«, antwortete Damon und drehte sich zu mir. »Du hast eine überwiegend geschaffte Ausstrahlung.«
    »Ich habe ja auch einen harten Tag hinter mir. Was führt dich her?«
    »Urlaubsvorbereitungen. Ich habe mit Patrick über die nächste Woche gesprochen, und er hat versucht, mir ein Loch in den Bauch zu fragen.«
    »Oh, das kenne ich. Er kann überaus nagend sein. Du wirst deinen Spaß in den nächsten Tagen haben.«
    »Es sei denn, es klappt mit der Ausstrahlung.«
    »Ah ja. Natürlich.«
    »Patrick, verschwinde jetzt mal aus der Szene, ich habe etwas mit Amanda zu besprechen.«
    »Ich würde aber lieber zuhören, ihr braucht keine Geheimnisse vor mir zu haben.«
    »Patrick!« Ich sah ihn mit dem streng mütterlichen Blick an, von dem er wusste, dass seiner Aufforderung unbedingte Folge zu leisten war. Noch wirkte er, und mein Sohn verzog sich ins Haus.
    Damon setzte sich auf den anderen Sessel und sah mich intensiv an.
    »Was ist?«
    »Amanda, ich möchte mich für Sonntag entschuldigen. Normalerweise habe ich derartige Launen nicht.«
    »Schon gut. Vergiss es.« Da ich inzwischen eine leise Ahnung davon hatte, was sich in Damons Vergangenheit abgespielt haben musste, war mir seine Reaktion zumindest etwas verständlicher geworden. Beachtlich fand ich aber, dass er sich überhaupt entschuldigte.
    »Wohin wirst du Patrick denn nun entführen?«
    »Nach Schweden. Ein Freund von mir hat dort ein Ferienhaus. Adressen und Telefonnummer habe ich dir aufgeschrieben. Ich bin schon einmal dort gewesen.«
    »Wann kommt ihr wieder?«
    »Nächste Woche Freitag.«
    »Nach Schweden … Gut, das schließt wenigstens Pumabisse und Malaria weitgehend aus. Übrigens – was weißt du über labyrinthartige Steinlegungen in Skandinavien?«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Oh, ein Traum nur war’s.«
    »Ja, es gibt so etwas. Man nennt sie Trojaburgen. Meines Wissens sind wilde Spekulationen darüber angestellt worden, aber niemand hat eine Ahnung hatte, was sie wirklich bedeuteten. Einanderer Name dieser Labyrinthe ist übrigens Jungfrudans – Jungferntanz.«
    »Das, lieber Damon, kommt zumindest meiner Vision etwas näher.«
    »Und des Rätsels Lösung?«
    »Nicht näher.«
    Er streckte sich und lächelte mich dann an. Wenn ich nicht so erschöpft gewesen wäre, hätte ich wohl eine Einladung für den Abend ausgesprochen. So aber schloss ich nur die Augen und wackelte mit meinen schmerzenden Zehen.
    »Ich gehe jetzt, Amanda. Pack für Patrick nur soviel ein, wie er in dem Rucksack tragen kann, den ich ihm mitgebracht habe. Morgen früh um acht hole ich ihn ab.«
    »Passt auf euch auf, Damon.«
    »Auf mich passe ich immer auf und ganz bestimmt auf meinen Sohn.«
    Noch ein Druck seiner Hand auf meiner Schulter, und er war fort.

KAPITEL 57

    Zusammenstoß mit Nicole
    So ganz langsam gewöhnte sich mein Körper an die dauernde Belastung, und über die geistigen Anforderungen, die Halima an mich stellte, erlaubte ich mir einfach nicht nachzudenken. Ich fragte noch nicht einmal mehr nach dem Grund, warum ich die Münze ab jetzt ständig bei mir tragen sollte. Am Montagmorgen sah Halima müde aus, und während unserer Übungszeit blieb sie weitgehend sitzen und deutete die Bewegungen nur an, die ich machen sollte. Nachmittags verschwand sie sogar für eine Stunde und ließ mich alleine tanzen. Als sie zurückkam, war sie blass und ein bisschen fahrig.
    »Was ist mit dir, Halima? Geht es dir nicht gut?«
    »Ich habe heute Nacht Krämpfe gehabt. Deshalb habe ich nicht gut geschlafen.«
    »Leg dich doch hin. In den Kursen kannst du dich doch bestimmt vertreten lassen.«
    »Die Versuchung ist groß, Amanda!«, meinte sie und drückte sich die Hand auf den Unterbauch. »Kannst du die Anfänger übernehmen? Doro kann anschließend die zweite Gruppe betreuen.«
    »Kann ich die Anfänger denn übernehmen?«
    »Aber sicher. Lass sie Drehungen üben. Ach ja, Nicole turnt in dieser Stunde auch herum. Das ist das Einzige, was schwierig werden könnte.«
    »Was ist an ihr so schwierig?«
    »Sie ist resistent gegen jeden Ratschlag.«
    »Ach so, ja, das weiß ich. Ich werde ihr keinen erteilen. Man muss sie halt nehmen, wie sie ist.«
    »Eben, gegen Dummheit kämpfen selbst die Götter vergebens.«
    »Geh zu Bett, Halima! Wir kriegen das schon hin.« Sie verschwand, und ich sah mit gemischten Gefühlen dem Kurs entgegen. Es zeigte sich aber, dass die acht Frauen eine sehr fröhliche

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