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Die Herrin von Rosecliffe

Die Herrin von Rosecliffe

Titel: Die Herrin von Rosecliffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rexanne Becnel
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Rhonwen. »Wo ist er?«
    »Oben. Sie sind alle drei dort oben«, antwortete Josselyn, die ein großes Tuch schwenkte, um den Rauch schneller zu vertreiben. Rhonwen hatte zwei der unteren Fenster geöffnet und ein Dienstbote plagte sich mit den oberen ab. Der feuchte Wind sorgte dafür, dass man wieder halbwegs normal atmen konnte. Allerdings tauchten auf der Treppe immer neue Rauchschwaden auf, die sich nicht so recht entscheiden konnten, ob sie wieder hochsteigen, nach unten sinken oder sich einfach in Nichts auflösen sollten. Sie waren nicht mehr so dicht und schwarz wie bei Ausbruch des Feuers. Der strömende Regen hatte gute Arbeit geleistet.
    Isolde ging die ersten Stufen hinauf.
    »Du hinkst ja! «, rief ihre Mutter bestürzt.
    »Es ist nichts.«
    »Aber Isolde ... «
    »Mutter, bitte! Ich muss Rhys finden.«
    »Ja, ja.« Josselyn umarmte ihre Tochter. »Natürlich musst du das.« Aber sie und Rhonwen folgten Isolde nach oben, um notfalls ins Geschehen eingreifen und ihre Ehemänner beruhigen zu können.
    Die kleine Gruppe stand im dritten Stock vor dem Turmzimmer. Die Tür war jetzt halb geöffnet. Das Dach war eingestürzt. Die massiven Holzbalken waren verkohlt und rauchten immer noch, doch der Wolkenbruch hatte eindeutig die Oberhand über das Feuer gewonnen.
    Die drei Männer waren schmutzig und nass bis auf die Haut, doch ihre Gesichter strahlten triumphierend, und die alte Fehde schien vergessen zu sein. Das änderte sich allerdings sehr schnell, als Isolde auftauchte. Die beiden Fitz Hughs fixierten Rhys. Allen war klar, dass ein Problem - der Brand - zwar gelöst war, dass aber das andere - noch schwierigere - weiter schwelte.
    Isolde war fest entschlossen, auch dieses Problem ein für alle Mal aus der Welt zu schaffen, und ging deshalb direkt auf ihren Vater zu. »Ihr habt gemeinsam gegen das Feuer gekämpft - du, Jasper und Rhys. Könnt ihr nicht in Zukunft darauf verzichten, gegeneinander zu kämpfen?«
    Rand starrte seine Tochter grimmig an, doch ihre flehenden Augen hätten sogar einen Stein erweichen können. Mit einem leisen Fluch breitete er seine Arme aus, und sie warf sich dankbar hinein.
    »Ich bin bereit die Vergangenheit ruhen zu lassen«, knurrte der Herr von Rosecliffe. »Aber es darf von nun an keine Versuche mehr geben, mich oder meine Familie anzugreifen.«
    »Wenn du mich meinst«, setzte Isolde hastig zu einer Richtigstellung an, »so brauchst du nicht zu befürchten, dass Rhys mir ... «
    »Ich meine nicht dich, sondern Jasper«, fiel er ihr ins Wort.
    Isolde drehte sich in seinen Armen um und lehnte ihren Kopf an seine Brust. Jasper stand neben seinem Bruder. Ihnen gegenüber stand Rhys - allein. Sein Gesicht war zu einer harten Maske erstarrt. Die nassen Haare klebten ihm am Kopf. Er schien nur aus Knochen und Muskeln zu bestehen, ein attraktiver Mann, der von Kraft strotzte und doch sehr verwundbar war.
    Nur hatte er den tiefen Schmerz, der an seinem Herzen nagte, unter einem Berg von Zorn und Hass vergraben.
    Aber sie würde ihn von diesem Schmerz befreien. Isolde löste sich aus den Armen ihres Vaters. Einen Moment lang versuchte er sie festzuhalten, doch als sie ihm in die Augen schaute und lächelnd sagte: »Ich liebe ihn«, sanken seine Hände besiegt herab.
    »Ich liebe ihn«, wiederholte sie vor ihrem Onkel Jasper. Dann machte sie drei Schritte und blieb dicht vor Rhys stehen. »Ich liebe dich.«
    Er schwieg. Seine nachtschwarzen Augen schienen an ihrem Gesicht ablesen zu wollen, ob sie die Wahrheit sagte.
    »Ich liebe dich, Rhys«, wiederholte Isolde. »Und ich liebe meine Familie. Ihr drei Männer müsst Frieden schließen, sonst können du und ich ... « Sie verstummte, weil sie die grässliche Alternative nicht über die Lippen brachte.
    Er kämpfte hart mit sich, das war ihm deutlich anzusehen. »Ich ... ich möchte dich zur Frau, obwohl du den Namen Fitz Hugh trägst. Ich will, dass du meine Frau wirst Isolde.« Sie ahnte, wie schwer ihm dieses Geständnis gefallen war. Nach kurzem Schweigen fuhr er ruhiger fort: »Aber hier können wir nicht bleiben. Ich würde es nicht ertragen, jeden Tag daran erinnert zu werden, dass ein Engländer der Herr von Rosecliffe ist obwohl es von Rechts wegen ein Waliser sein müsste.«
    Josselyn, die sich bisher ebenso wie Rhonwen diskret im Hintergrund gehalten hatte, zupfte ihren Mann plötzlich am Ärmel und warf ihm einen vielsagenden Blick zu, den Isolde trotzdem nicht zu deuten vermochte.
    Doch Rand wusste offenbar genau, was

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