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Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra

Titel: Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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Hohebiologe mehr.«
    »Was?« Sie riss den Kopf herum und sah Graxen zum ersten Mal richtig an. Dann wandte sie den Blick rasch wieder ab; die Neuigkeiten schienen sie zu bestürzen. »Ist er tot?«
    »Verbannt«, sagte Graxen. »Metron hat sich mit Blasphet verbündet. Androkom ist der neue Hohebiologe.«
    »Nein!« Die Matriarchin erweckte den Eindruck, als würden die Neuigkeiten ihr körperlichen Schmerz bereiten. Sie ging die Wandteppiche entlang und fuhr mit den Fingern über die Fäden. »Androkom ist eine schreckliche Wahl. In seiner Ahnenreihe findet sich überdurchschnittliche Intelligenz, ja, aber sie führt auch das Risiko des Wahnsinns mit sich. Sieh hier!« Sie deutete mit ihrer knorrigen Klaue auf eine dunkelrote Schuppe
an der Wange eines Sonnendrachen. »Shangon, sein zweitentfernter Samen – «
    »Sein zweitentfernter Samen?«
    »In der Sprache der weniger Gebildeten sein Großvater«, knurrte sie. Sie wirkte verärgert über die Unterbrechung. »Shangon war ein herausragender Gelehrter. Im Alter von dreißig Jahren hat er sich das Recht erworben, sich fortzupflanzen. Unglücklicherweise, wie es manchmal geschieht, hat die Erfahrung ihn zerbrochen. Er ist wahnsinnig geworden und hat versucht, zum Nest zurückzukehren. Die Walküren waren gezwungen, ihn zu töten. Die Abkömmlinge von Androkoms Geschlecht müssen fünf Generationen verstreichen lassen, ehe sie wieder Positionen der Macht bekleiden können. Ihn zum Hohebiologen zu machen, birgt ein absurdes Risiko!«
    »Shandrazel ist bereit, dieses Risiko zu tragen«, sagte Graxen. »Er erkennt Androkoms kühne Gedanken an. Und seine Bereitschaft, die Vernunft über die Tradition zu stellen.«
    Die Matriarchin folgte schwarzen Fäden von dem zweitentfernten Samen zu einer anderen roten Schuppe, die Androkom darstellte. Von hier gingen keine schwarzen Linien aus. Androkom war noch verhältnismäßig jung, noch nicht zur Fortpflanzung bestimmt. Die Matriarchin steckte eine nadelscharfe Kralle in den Wandteppich und zerrte an den Fäden, die die Schuppe darstellten, so dass sie ausfranste.
    »Bis hierher und nicht weiter«, sagte sie, und ihre Stimme klang kalt. »Ich kann seine Vergangenheit nicht zunichtemachen, aber ich habe gerade seine Zukunft gestoppt.«
    Graxen zitterte, als ihm die ganze Härte ihres Urteils klar wurde. »Androkom könnte der größte Hohebiologe werden, der jemals gelebt hat«, wandte er ein. »Du würdest seine Blutlinie in einem Moment der Verärgerung beenden? Wie kannst du wissen, was die Zukunft bereithält?«

    Die Matriarchin kniff die Augen zusammen. »Ich kenne die Zukunft nicht«, sagte sie kühl. »Ich erschaffe sie.«
    »Aber – «
    »Spar dir deinen Atem, Graxen. Du kannst nicht verstehen, welche Bürde ich trage, welche Verantwortung darin liegt, dafür zu sorgen, dass die Kraft unserer Rasse die nächsten Jahrhunderte erhalten bleibt. Du hast nicht die Kompetenz, mich zu beurteilen.«
    »Wieso nicht?«, fragte Graxen. »Als dein Kind bin ich doch vermutlich dazu bestimmt gewesen, deine Intelligenz zu erben. «
    Er musterte den Wandteppich mit Androkoms Stammbaum. Befand sich irgendwo auf diesem Stoff auch der Faden seines eigenen Lebens? »Darüber hinaus wird mein Vater viele wünschenswerte Merkmale gehabt haben, da du ihn ja für die Paarung ausgewählt hast.«
    »Du bist so durchschaubar, Graxen«, sagte die Matriarchin. »Ich werde dir den Namen deines Vaters nicht sagen.«
    »Wieso nicht?«, fragte Graxen. »Andere Himmelsdrachen kennen ihre Herkunft doch auch. Wieso muss es für mich ein Geheimnis bleiben, wer mein Vater ist?«
    »Sein Stammbaum endet mit dir, einer Missgeburt. Seine Identität ist nicht länger von Bedeutung. Du bist sein einziger Nachkomme. Wenn du stirbst, ist damit auch die Gefahr gebannt, die er dargestellt hat.«
    »Ich hätte diese Welt bei meiner Geburt verlassen können«, sagte Graxen. »Andere Missgeburten sind im See ertränkt worden. Wieso hat man mich am Leben gelassen?«
    Die Matriarchin hob ihre Vorderklaue in einer abwehrenden Geste. »Was für eine nutzlose Frage. Du lebst jetzt und erfüllst einen Zweck im Leben, wie untergeordnet dieser als Bote des Königs auch sein mag. Bisher hast du einen auffälligen Mangel
an Fähigkeit bewiesen, was die Erfüllung deiner Pflichten anbelangt. Wie lautete Shandrazels Botschaft?«
    »Ich bringe eine Einladung. Shandrazel beruft in drei Tagen ein Gipfeltreffen ein. Er lädt sämtliche Anführer im Königreich ein, das Ende der Ära

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