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Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra

Titel: Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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seine Augen steigen. »Es klingt sinnvoll. Aber ich kann es nicht tun. Ich könnte nie eine Frau oder ein Kind töten.«

    »Dann tu’s auch nicht«, sagte Burke. »Nach Drachenschmiede geht’s dort lang. Da würde ich jetzt sein, wenn Ragnar mich nicht für zu wertvoll halten würde, um mich der Gefahr auszusetzen, die mit dem Angriff verbunden ist. Wenn ich sterbe, ist die Eroberung der Schmiede von keinem großen Nutzen mehr.«
    Pet wischte sich über die Wange. Er schämte sich für seine Schwäche und wünschte sich sehnlichst, das Thema zu wechseln. »Interessantes Zeug, das da«, sagte er. »Sollen alle so was kriegen?«
    »Das da?«, fragte Burke und berührte seine Manschette. »Das ist nur was, das zum Oberhäuptling gehört. Die Scheiben sind aus der Nähe tödlich, und ich kann dreißig in der Minute abschießen, wenn das verdammte Ding nicht klemmt, aber bei mehr als fünfzehn Schritt Entfernung sackt die Treffsicherheit gnadenlos ab. Nein, wenn wir die Schmiede in unsere Hände bekommen, will ich was sehr viel Besseres in die Massenproduktion bringen.«
    »Und was?«, fragte Pet.
    Burke griff nach seinem dicken Ledergürtel, auf dem sich verschiedene Taschen mit unzähligen Werkzeugen befanden, angefangen von Hämmern über Zangen zu Schraubenschlüsseln und Schraubenzieher. Er riss einen großen Beutel an seiner Seite auf und nahm zwei handtellergroße flache Ovale aus poliertem Stahl mit einer umlaufenden Nut am Rand heraus. »Sieht jetzt nicht nach was Besonderem aus«, sagte Burke. »Aber einhundert von denen hier werden mehr Sonnendrachen töten, als wenn ich tausend Oberhäuptlinge basteln würde.«
    Pet konnte sich absolut nicht vorstellen, wie das gehen sollte. Die Scheiben waren weder scharf, noch wirkten sie schwer genug, um irgendwelchen echten Schaden anrichten zu können, wenn man sie auf etwas warf. Aber er hatte gehört, dass
Burke ein Genie war. Pet vertraute darauf, dass diese Scheiben wichtig waren.
    »Geh zur Schmiede«, sagte Burke und trat zu dem Mann, den Pet erstochen hatte. Mit einem Ächzen zog er Pets Schwert heraus. »Der Kampf tobt noch. Töte so viele Drachen wie möglich. Anza und ich werden bei Morgendämmerung in die Stadt kommen. Jetzt müssen wir helfen, die letzten Sammler loszuwerden. «
    »Jawohl«, sagte Pet.
    »Bevor du wegläufst, verrätst du mir noch deinen richtigen Namen, Junge?«
    »Petar Gondwell«, sagte er. Und folgte einem plötzlichen Bedürfnis nach vollständiger Auskunft. »Pet.«
    »Lass dich wenn möglich heute Nacht nicht töten«, sagte Burke. »Die Welt braucht noch ein paar Männer wie dich, die den Mut haben, sich gegen Verbrecher zu stellen, und die genügend moralisches Rückgrat besitzen, um zumindest Reue bei dem Gedanken zu empfinden, dass sie andere Menschen töten. Es gibt nicht mehr viele wie dich in der Welt.«
    Pet fühlte sich einigermaßen verwirrt; ging es in der Welt wirklich so drunter und drüber, dass er jetzt für seine Moral gelobt wurde?
    Burke warf Pet das Schwert zu. Ein Bild flackerte durch Pets Geist und zeigte ihm, dass das Schwert von seinen Fingern abrutschen würde, wenn er es zu fangen versuchte, aber dann siegte seine jahrelange Übung als Jongleur, und er griff es wie beiläufig aus der Luft, indem er das Heft packte. Er schob es in die Scheide, während er nach Drachenschmiede rannte und darüber nachdachte, wer er war: ein moralischer Mann, ein Feigling oder auch einfach nur ein weiteres Rädchen in einem gewaltigen Getriebe.

Kapitel Dreiundzwanzig
Klick Klick Klirr
    I nteressant«, sagte Blasphet und kam Graxen näher. Da war etwas Medizinisches in seinem Atem, eine nicht unangenehme Mischung aus Kampfer und Nelke anstelle des Geruchs nach totem Fleisch, wie er sonst von Sonnendrachen ausging. »Eure Pupillen sind kaum geweitet, und Ihr atmet nicht sehr angespannt. Als ich den lähmenden Rauch das erste Mal bei Metron benutzt habe, habe ich eine Blutprobe entnommen. Ich habe die Formel so geändert, dass er immun dagegen war. Wie gut, dass er hier sonst keine Verwandten hat. Offenbar haben sie die gleiche Widerstandskraft wie er.«
    »Aber … wieso?«, fragte Metron, der noch immer wie ein Ball zusammengerollt auf dem Boden lag. »Wieso solltet Ihr mich verschonen?«
    »Eure inneren Qualen erheitern mich«, sagte Blasphet, während er sich von Graxen abwandte und Metron ansah. »Zu wissen, dass Eure alten Begierden das Verhängnis Eurer eigenen Spezies bedeuten, muss sich in Eurem Hirn anfühlen, als würde

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