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Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra

Titel: Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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fiel auf die Frau. Er lag vollkommen still da. Die beiden Männer, die sie festgehalten hatten, standen auf und zogen ihre Schwerter. Pet versuchte, einen weiteren Pfeil aus dem Köcher zu ziehen, aber die Männer griffen schneller an als erwartet. Pet verzichtete auf den Pfeil und zog sein Schwert, hob es gerade rechtzeitig, um einen Hieb des Kopfmannes zu parieren. Er sprang zurück, als der Fußmann dorthin stieß, wo noch einen halben Herzschlag zuvor sein Bauch gewesen war. Pet hatte keinerlei Kampferfahrung und ließ sich von seinem Instinkt lenken. Er duckte sich und parierte, verließ sich auf sein Training als Akrobat, während die beiden ihren Angriff verstärkten. Unglücklicherweise konnte er keine Öffnung für einen Gegenschlag erkennen.
    Ein lautes, metallisches Zang erklang hinter ihm, und dann folgte ein Pfeifen, als eine rasiermesserscharfe Scheibe von der Größe eines Esstellers an seinen Augen vorbeiflitzte. Der Kopfmann
war plötzlich kopflos. Pets letzter Gegner wurde bleich wie ein Geist, als er auf etwas hinter Pet starrte. Pet hätte sich fast umgedreht, um zu sehen, was es war, aber er war klug genug, um zu wissen, dass er vermutlich nie wieder eine bessere Gelegenheit bekommen würde, und vergrub sein Schwert in der rechten Seite des Brustkorbs des Mannes, trieb die Klinge so tief hinein wie möglich. Mit einem Fluch auf den Lippen taumelte der Mann zurück. Pet versuchte, sein Schwert rauszuziehen, aber es hatte sich zwischen den Rippen verklemmt. Als der Mann zurücksackte, verlor er das Heft aus der Hand.
    Zehn Fuß von ihm entfernt lag die Frau. Sie befreite sich mit heftigen Fußtritten von dem Toten, der auf sie gefallen war. Dann erhob sie sich, während sie ihre zerrissenen Sachen an den Körper presste. Eine schwarzhaarige Frau, die nicht älter war als die Sammlerin, sprang mit einem Schwert aus den Schatten und bohrte es der Frau in den Rücken. Die Sammlerin fiel leblos zu Boden. Ihre Attentäterin starrte Pet an. Sie war in schwarzes Hirschleder gekleidet und zwischen den Schatten fast nicht zu sehen. Eine Schwester der Schlange? Nein. Sie hatte keinerlei Tätowierungen und noch Haare, sogar Augenbrauen.
    »Gut gemacht«, sagte eine Stimme hinter Pet. Pet wirbelte herum. Der große, dunkelhäutige Mann stand hinter ihm. Er hatte ihn schon zuvor zu Gesicht bekommen und wusste, dass er Burke hieß. Burke trug eine riesige gepanzerte Manschette, die seinen linken Arm von der Hand bis zur Schulter bedeckte. Die Manschette machte es notwendig, dass er den Arm vollkommen gerade hielt, und auf Schulter und Rücken trug er einen Behälter mit rasiermesserscharfen Scheiben, von denen eine den ersten Schwertkämpfer geköpft hatte.
    »Gut gemacht?«, fragte Pet. »Ist das an mich gerichtet oder an sie?«
    »An euch beide«, sagte Burke. »An Anza, weil sie den Auftrag
erfüllt hat. An dich, weil du den Anstand gehabt hast, dich diesen Verbrechern entgegenzustellen. Wie heißt du, Junge?«
    »Pe-Bitterholz«, sagte Pet. Er erschauerte innerlich, als er sich fragte, warum er in die Lüge zurückgefallen war. Da war jedoch etwas an den Augen dieses Mannes, das Pet dazu brachte, sich wegen seiner wahren Identität besonders zu schämen.
    »Bitterholz? Oh! Du bist dieser Bursche aus der Freien Stadt. Bist du der Sohn von Bant oder so was?«
    »Von Bant?«
    »Ah«, sagte Burke. »Du bist nur irgendwer, der seinen Namen benutzt.«
    »Ich ziehe es vor, jemand zu sein, der seinen Namen einem besseren Nutzen zuführt, als er es getan hat«, sagte Pet. »Ich bin dem echten Bitterholz begegnet. Er ist nicht so heldenhaft, wie man denken mag.«
    »Ich habe neben dem echten Bitterholz gekämpft«, sagte Burke. »Du hast recht. Er ist ein Psychopath. Er hatte nichts als seinen obsessiven Hass auf Drachen. Er wäre nicht hier, um diese Säuberung durchzuführen. Nichts hätte ihn davon abgehalten, nach Drachenschmiede zu stürmen und jeden Drachen zu töten, den er findet.«
    »Genau da sollte ich jetzt auch sein«, sagte Pet. »Ich gehöre nicht hierher, wo unschuldige Leute getötet werden.«
    »Die Sammler sind nicht unschuldig«, sagte Burke. »Sie sind ein Teil der Infrastruktur, die die Sonnendrachen seit Jahrhunderten an der Macht gehalten hat. Mir gefällt das auch nicht, aber es hilft, sich vorzustellen, dass wir nicht irgendwelche Leute töten, sondern Rädchen zerstören, die sich in einem gewaltigen Getriebe aus Tod und Unterdrückung gedreht haben.«
    Pet nickte. Er spürte Tränen in

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