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Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra

Titel: Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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ein ähnliches Geschöpf? Er hätte mich fast getötet.«
    »Man kann mich nicht für die Handlungen meines Bruders verantwortlich machen«, sagte Gabriel. »Jazz hat uns vor Jahrhunderten das Leben geschenkt. Ich sollte die Anbeter in die Herde der Göttin führen; Hezekiah sollte den alten Glauben verkünden und die Göttin als Teufel anprangern.«
    »Wieso hätte sie Religionen schaffen sollen, die miteinander in Konflikt stehen?«, fragte Hex verwirrt.
    »Um die Menschen in Streit und Zwietracht zu halten«, sagte Jandra, indem sie Jazz’ Erinnerungen anzapfte. »Um dafür zu sorgen, dass sie sich niemals miteinander verbinden würden und ihren früheren Ruhm und ihre Pracht wieder erlangen könnten.«
    »Richtig. Und wenn ihr mich jetzt bitte entschuldigen würdet, ich brauche eine neue Haut«, sagte Gabriel. Mit einem
Aufflackern seiner goldenen Flügel sprang er durch den Regenbogen und verschwand.
    »Sollen wir ihm folgen?«, fragte Hex.
    »Noch nicht«, sagte Jandra. »Die Schlacht ist vielleicht vorüber, aber die Arbeit ist noch nicht ganz getan. Es könnten verwundete Drachen hier sein, denen ich helfen könnte. Einer von uns sollte Bitterholz folgen. Herausfinden, ob er irgendwelche Hilfe benötigt.«
    »Ich brauche niemandes Hilfe«, brummte Bitterholz, während er in den Fadensaal trat. Seine Kleidung war blutgetränkt. Er trug ein großes Stück zerfetztes Fleisch in der linken Hand. Jandra drehte sich der Magen um, und sie wandte die Augen von dem blutigen Anblick ab.
    »Was in aller Welt hast du da?«, fragte sie und rümpfte die Nase.
    »Essen«, sagte Bitterholz. »Ich habe ihm die Zunge herausgeschnitten. «
    »Bei den Gebeinen«, sagte Jandra, unfähig, ihn anzusehen. »Wieso tust du so etwas Barbarisches?«
    »Zungen sind gutes Fleisch«, sagte Bitterholz. »Keine Knochen, keine Schuppen. Etwas zäh, aber ich habe Appetit auf sie entwickelt.«
    Jandra erinnerte sich an den Schock, den sie empfunden hatte, als Hex den Kopf eines Menschen verschlungen hatte. Irgendwie war es noch beunruhigender zu sehen, dass Bitterholz die Zungen seiner Opfer aß.
    »Hast du Blasphet besiegt?«, fragte Hex.
    »Ja. Und noch ein paar andere deiner Verwandten. Du und Shandrazel, ihr seid jetzt die einzigen Blutsverwandten von Albekizan.«
    »Warum quälst du ihn?«, schnappte Jandra.
    »Weil du mir gesagt hast, ich dürfte ihn nicht töten«, sagte
Bitterholz. »Ich kehre jetzt in die Höhle zurück. Ich werde Zeeky retten.«
    »Warte, dann kommen wir mit«, sagte Jandra. »Ich habe eine Überraschung für die Göttin, wenn ich sie wiedertreffe.«
    »Ich brauche eure Hilfe nicht«, sagte Bitterholz. »Ich habe heute bereits einen Gott getötet.«
    Und damit trat Bitterholz in den Regenbogen und verschwand.
    »Sind alle deine Freunde so bezaubernd?«, fragte Hex.
    »Ich bin nicht sicher, ob ich irgendwelche Freunde habe«, sagte Jandra. Ihre Schultern sackten nach unten. Bei all ihrer Macht, all ihrer Kontrolle über Materie und Licht entzogen sich ihr die einfachsten menschlichen Verbindungen. Jazz’ früherer Vorwurf, dass sie nur ein verwirrtes und einsames kleines Mädchen wäre, lastete jetzt schwer auf ihrem Herzen.
    Hex’ Haltung veränderte sich. Seine Augen wurden weicher, als er eine Vorderklaue ausstreckte und ihr auf die Schulter legte. »Ich hoffe, ich bin nicht anmaßend, wenn ich sage, dass ich mich als deinen Freund betrachte. Ich kenne dich noch nicht lange, aber ich bewundere deinen Mut, deine Intelligenz und deinen Anstand. Was ich gesagt habe, habe ich im Zorn gesagt. Bitte verstehe: Ich vertraue Bitterholz nicht. Ich glaube, dass er geistig verwirrt ist. Aber wenn du ihm nachgehen willst, bleibe ich an deiner Seite.«
    Jandra nickte. Ihre Kehle zog sich zusammen. Sie schluckte, um die Kontrolle über ihre Stimme zurückzuerlangen. »Danke, Hex. Ich muss zurückgehen; nicht um ihm zu helfen, sondern um Zeeky zu helfen. Jazz ist zu gefährlich, um – «
    »Wer ist Jazz?«, fragte Hex.
    »Oh, das ist der echte Name der Göttin. Das heißt, sie ist gar keine Göttin. Sie ist ein Mensch wie ich, und sie benutzt viele der gleichen Tricks wie ich.«

    »Als der Reiter des Langwyrms dir damals den Helm weggerissen hat, sah es so aus, als hättest du deine Kräfte verloren«, sagte Hex. »Ich hatte vermutet, dass du ihn brauchst, um deine Magie anzuwenden, aber wie ich sehe, trägst du ihn nicht mehr.«
    »Doch, ich trage ihn noch«, sagte Jandra und hob die Haare im Nacken. »Jazz hat ihn

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