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Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra

Titel: Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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mitzumachen. Der Herr hat mir gesagt, dass der legendäre Maschinenbauer an meiner Seite kämpfen wird.«
    Burke kratzte sich an den hellen Narben über seiner Lippe, während er nachdachte. »Wieso wollt Ihr Kanati überhaupt?«, fragte er dann. »Der Maschinenbauer hat sich nicht gerade sehr hervorgetan, als er das letzte Mal gegen Drachen angetreten ist. Er hat Monate damit verbracht, Conyar auf eine Schlacht vorzubereiten. Die Drachen haben die Stadt in Stunden überrannt. Alles, was dieser Kanati zustande gebracht hat, war, falsche Hoffnung zu säen und vielen Leuten den Tod zu bringen.«
    »Euch mangelt es an göttlicher Leitung«, sagte Ragnar. »Die heiligen Schriften sagen, dass der große Drache ein Jahrtausend lang die Herrschaft über die Erde haben wird, ehe er in einer letzten Schlacht geschlagen werden wird. Diese tausend Jahre sind vergangen. Ich führe jetzt den letzten Krieg. Ihr werdet mir die Waffen bauen, die ich für den Kampf brauche. Solltet Ihr Euch weigern, werden meine Männer Eure Tochter
finden – Anza, glaube ich, heißt sie. Schreckliche Dinge werden ihr vor Euren Augen angetan werden.«
    Burke ließ die Hände auf die Bar sinken. Seine Stimme war so kalt wie die Brise draußen. »Verschwindet, Ragnar. Ihr erheitert mich nicht länger.«
    »Ich bin nicht hier, um Euch zu erheitern«, sagte Ragnar.
    »Ich zähle bis zehn«, sagte Burke. Seine Hand sank hinter die Bar. Dealon bemerkte einen langen Eisenstab, den Burke zurückzog. Irgendwo unter dem Boden erklang das Klappern von Zahnrädern und Federantrieben, ähnlich wie bei dem Schachaffen. »Danach fange ich an, Eure Männer zu töten.«
    »Tut das«, sagte Ragnar. »Tötet sie.«
    Burke runzelte die Stirn; sein Blick schoss durch den Raum, als würde er die Anzahl des Feindes zählen, der sich ihm entgegenstellte. Die meiste Zeit hatte Dealon Burke für denselben jungen Mann gehalten, der vor all den vielen Jahren in diese Stadt marschiert gekommen war. Jetzt sah Burke aus, als wäre er in der kurzen Zeit, seit Dealon ihn das letzte Mal gesehen hatte, um zwanzig Jahre gealtert. Leichte graue Fäden durchzogen seinen Zopf, und tiefe Falten umrahmten seine Augen. Als er jetzt den Mob musterte, wirkte sein Gesicht weniger verärgert als vielmehr erschöpft.
    »Der hier«, sagte Ragnar und packte die Wache links von sich. »Er heißt Ugnan. Fangt mit ihm an.«
    »Herr«, sagte Ugnan. Erwirkte erschrocken. Er war ein großer, pummeliger Mann mit dicken Armen und einem noch dickeren Bauch. Sein kürbisförmiger Kopf saß ohne ersichtlichen Hals auf den Schultern. Ein verrostetes Kettenhemd hing über seinem schmutzigen braunen Hemd und der Hose.
    »Dein Glaube wird dich schützen«, sagte Ragnar.
    Ugnan wirkte nicht so, als würde er darauf vertrauen, aber er rührte sich nicht, sondern gehorchte dem heiligen Mann.

    »Wenn Eure Macht so groß ist, wie Ihr mich glauben machen wollt, dann beweist es«, sagte Ragnar zu Burke.
    »Bringt mich nicht dazu, es zu tun«, sagte Burke.
    »Denkt an Anza«, sagte Ragnar.
    Burke zog eine Grimasse; seine Augen bohrten sich in die des Propheten. Plötzlich brüllte er: »A-Sieben!«
    Eine kräftige Feder im Keller löste sich mit einem scharfen Geräusch. Der Stuhl neben Ugnan zersplitterte, als ein langer, scharfer Eisenstab sechs Fuß hoch in die Luft schoss. Ugnan sah zu dem Stab hin, der nur wenige Zoll von ihm entfernt war. Seine Augen waren weit aufgerissen. »Er hat mich verfehlt«, flüsterte er. »Es stimmt … mein Glaube hat mich gerettet.«
    Burke seufzte. »Tut mir leid, Ugnan. Das war nicht göttlicher Wille, sondern nur mein schlechtes Gedächtnis. Es ist – wie lange her, seit ich die Apparatur eingebaut habe?«
    Ugnan wirkte verwirrt.
    Burke sah auf seine Füße, legte die Hände so zusammen, dass sie wie ein Megaphon wirkten, und schrie: »A-Sechs!«
    Dealon wandte sich ab, als ein Schmerzensschrei von Ugnans Lippen ertönte. Sein zuckender Körper machte einen Satz in die Luft, und sein Schwert kam mit einem lauten Klirren auf dem Boden auf. Blut spritzte an die Decke. Ugnans Augen blieben offen, als er leblos den Pfahl entlangglitt.
    »Schade«, sagte Ragnar. »Ugnans Glaube war schwach. Aber mein Glaube hat sich gestärkt. Vielleicht ist Kanati, der Maschinenbauer, wirklich seit langem tot. Aber der Herr hat uns einen Mann gegeben, der sich mit seinen Fähigkeiten messen kann. Kommt zu mir, Burke. Zusammen können wir nicht scheitern.«
    »Was ich mit Ugnan gemacht habe, könnte

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