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Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra

Titel: Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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nicht für eine Höhle in der Wildnis. »Deine Kleider sehen so aus wie die, die dieser Pfau tragen könnte, dein Liebhaber. Wie war noch sein Name? Pet.«
    Jandra runzelte die Stirn. »Pet war nicht mein Liebhaber. Und es gefällt mir nicht, so beurteilt zu werden, nur weil ich etwas Netteres tragen will als Lumpen.«
    Bitterholz schnüffelte in der Luft, während sie das sagte. »Es war gar keine Einbildung. Hier war wirklich ein Sonnendrache. «
    »Hexilizan«, sagte Jandra. »Er zieht es vor, Hex genannt zu werden.«
    »Ah. Der in Ungnade gefallene Erstgeborene.«
    »Du hast von ihm gehört? Ich habe mein ganzes Leben im
Palast verbracht und wusste nicht, wer er war.« Sie drehte sich ihm wieder zu. »Zieh deine Kleidung an, damit wir zu den anderen gehen können.«
    »Ich kenne Albekizans Familie gut«, sagte Bitterholz und faltete das Bündel auseinander. »Er hatte sechs Söhne und vier Töchter. Nur zwei von den Söhnen haben überlebt – Hexilizan und Shandrazel. Lancerimel ist der Drachenstraße ins Verfluchte Gebirge gefolgt und nie mehr zurückgekehrt. Die anderen drei habe ich getötet … auch wenn nur Bodiels Leiche gefunden wurde.«
    »Du solltest Hex gegenüber nicht damit prahlen«, sagte sie. »Tatsächlich schätze ich, ich sollte ein paar Regeln aufstellen, bevor wir weitergehen. Als wir in Chakthallas Palast waren, hast du mir dein Wort gegeben, dass du Vendevorex nicht tötest, und du hast es gehalten. Jetzt brauche ich dein Wort darauf, dass du Hex nicht töten wirst. Er ist mein Freund, und ich will nicht, dass er eine weitere Kerbe in deinem Bogen wird.«
    »Ich schnitze keine Kerben in meinen Bogen«, sagte Bitterholz und bemühte sich, die Hose über die Oberschenkel zu ziehen. Das Hirschleder war fester geworden. »Es würde das Holz schwächen.«
    »Du weißt, was ich meine. Bei Chakthallas Palast hast du es unterlassen, dich für eine Seite zu entscheiden. Wenn etwas Schuppen hatte, hast du einen Pfeil hineingeschossen. Aber die Drachen sind nicht alle gleich. Hex hat dir nichts getan.«
    »Du weißt gar nichts von der wirklichen Welt, Mädchen«, sagte Bitterholz, dem es endlich gelang, die Hose bis zur Taille hochzuziehen. Trotz der Geschmeidigkeit des Hirschleders war unübersehbar, dass er während der Zeit, in der er Fieber gehabt hatte, abgenommen hatte. Die Haut straffte sich fest über seinen Bauchmuskeln; jegliches Fett war verzehrt worden in dem Bemühen, ihn am Leben zu halten. »Als Albekizans Sohn wurde
Hex in der Kunst ausgebildet, Menschen zu jagen. Dein sogenannter Freund hat sich von dem Fleisch der Sklaven ernährt, die er zur Strecke gebracht hat. Kein Drache ist unschuldig.«
    »Der Ruf der Sonnendrachen, was das Essen von Menschen betrifft, ist ziemlich übertrieben«, sagte Jandra. »Die meisten essen das Gleiche, was andere Leute auch essen – Fisch, Fleisch, Brot –, nur einfach eine ganze Menge mehr davon.«
    »Essen, das die Menschen herstellen und das die Drachen stehlen. Du weißt das nicht, weil du ein geschütztes Leben geführt hast. Du bist von einem Drachen beschützt worden, der dich so liebevoll behandelt hat wie manche Menschen ihren Hund.«
    »Ich bin nicht einfältig«, sagte Jandra. »Ich habe Drachen getötet. Ich habe Menschen getötet. Nichts an meinem Leben ist noch irgendwie geschützt.«
    Bitterholz zog schweigend das Hemd an; er dachte über ihre Worte nach, während er es vorn zusammenband. Dadurch, dass Jandra bei einem Drachen aufgewachsen war, war etwas in ihr für immer korrumpiert. Dennoch wusste er, dass er ohne sie nicht mehr am Leben wäre. Außerdem konnte sie ihm helfen, Zeeky zu finden. Obwohl sie eine Hexe war, schien sie ein gütiges Herz zu haben. Schließlich seufzte er. »Was willst du von mir?«
    »Dass du Hex nicht tötest. Oder Shandrazel, solltest du ihm begegnen. Wir stehen alle in der Dämmerung eines Zeitalters, in dem Drachen und Menschen schließlich friedlich miteinander leben könnten. Ich will nicht, dass du das mit deinem blinden Hass zerstörst.«
    »Mein Hass ist weit entfernt davon, blind zu sein, Mädchen«, sagte Bitterholz. »Es ist ein klaräugiger Hass, der die Welt sieht, wie sie ist, und nicht so, wie du sie gern hättest. Dennoch werde ich deine Bitte achten … fürs Erste.«

    Jandra wirkte erleichtert. Sie bewegte sich an den Rand der Höhle und sprang hinunter auf einen Stein. »Komm«, sagte sie und bedeutete ihm, ihr zu folgen.
    Sie befanden sich einige hundert Fuß oberhalb der Ruinen von

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