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Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra

Titel: Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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der Junge. »Hin und wieder stoßen die Männer aus meinem Dorf in der Mine auf eins. Die Dämonen scheuen eigentlich das Licht. Vor dem Feuer hatten sie allerdings keine Angst, als sie Großschleck angegriffen haben.«
    »Wieso haben sie angegriffen?«, fragte Hex. »Was hat sie dazu gebracht?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Jeremiah. »Sie sind plötzlich mitten in der Nacht aufgetaucht und haben die Leute aus ihren Betten gezerrt. Ich glaube nicht, dass sie irgendwen getötet haben. Die Reiter haben uns einfach wie Schweine angebunden und zum Berg geschafft. Ich hatte Glück, dass ich entkommen konnte. Und noch mehr Glück, dass ich Zeeky gefunden habe.«
    »Und jetzt ist Zeeky in die Unterwelt gegangen, um eure Eltern zu finden«, sagte Bitterholz. »Kannst du uns durch die Minen führen?«
    »Ich … ich habe Angst davor«, sagte der Junge. »Es heißt, dass diese Dinger einen einfach fressen … alles, auch die Seele.«
    »Wenn du wie ein Feigling lebst, ist deine Seele bereits verschluckt«, tadelte Bitterholz ihn.
    Der Junge ließ beschämt den Kopf hängen.
    »Zeekys Fußstapfen sind in dem Kohlenstaub leicht zu erkennen«, sagte Hex. »Ich kann riechen, wo ihr Schwein gegangen ist. Wir brauchen den Jungen nicht, um uns zu führen.«

    »Es ist Wahnsinn, in den Berg zu gehen«, sagte Jeremiah, an Bitterholz gewandt. »Dieser eine Dämon hätte Euch fast getötet. Es sind mindestens ein Dutzend davon nach Großschleck gekommen.«
    Bitterholz lächelte grimmig. »Ich hatte schon schlechtere Voraussetzungen. Diesmal habe ich mich nur deshalb schlecht geschlagen, weil ich bereits verletzt war. Wenn Jandra mir einen Bogen und ein paar Pfeile machen kann, mit ihrer – « Er unterbrach sich plötzlich. Mörder hatte mit einem heftigen Ruck den Kopf gehoben und wandte sich jetzt dem hinteren Teil der Höhle zu. Er knurrte in die Dunkelheit.
    »Was ist los, Junge?«, fragte Jeremiah.
    »Ich höre etwas«, sagte Jandra, die in die gleiche Richtung blickte. »Dahinten rührt sich was.«
    Hex ließ sich auf alle viere nieder und streckte den Hals. Er schnüffelte in der Luft. »Noch ein Langwyrm«, sagte er. »Mehr als einer, um genau zu sein.«
    Bitterholz versuchte, in der Dunkelheit etwas zu erkennen. Die Höhle lief nach hinten in einem Gewirr von Steinen und Schatten aus, und das Licht, das Jandra erzeugt hatte, machte es noch schwerer zu erkennen, was sich da näherte. Dann rückte am Rand seines Sichtfelds ein Schatten näher, bis seine Augen das Licht einfingen und golden aufblitzten.
    »Jeremiah«, sagte Bitterholz, als sich ein zweites Paar Augen zu dem ersten gesellte. »Jetzt wäre ein geeigneter Moment, um zu rennen.«
    Jeremiah schoss zum Eingang der Höhle, aber er war nicht einmal zwanzig Fuß weit gekommen, als er schlitternd zum Halt kam. Bitterholz drehte sich zu ihm um. Drei weitere Langwyrmer und ihre Reiter waren am Eingang der Höhle. Was bedeutete, dass sie es insgesamt mit fünf Tieren und Reitern zu tun hatten.

    Der mittlere Langwyrm im vorderen Bereich der Mine hatte sogar zwei Reiter auf seinem Rücken. »Das ist er«, sagte der hintere und deutete auf Hex. »Der da hat mein Reittier getötet.«
    Die Langwyrmer krochen näher; sie beäugten den Sonnendrachen. Ihre Reiter trugen gespannte Armbrüste. Alle hatten die gleiche blasse Haut wie der vorherige Reiter, und sie alle trugen die gleichen, weiß schimmernden Tuniken und seltsamen Visiere. Obwohl Bitterholz ihre Augen nicht erkennen konnte, war an der Neigung ihrer Köpfe zu erkennen, dass die Reiter ihre Aufmerksamkeit auf Hex richteten.
    »Bleibt stehen«, sagte Jandra mit fester Stimme. »Es tut uns leid, dass wir Euer Reittier getötet haben. Es gibt keinen Grund für weitere Gewalt.«
    »Von wegen, keinen Grund«, knurrte der Reiter, dessen Reittier getötet worden war. »Die Göttin war wütend, als Fondmar und sein Wyrm getötet worden sind. Ich trete ihr nicht gegenüber, ohne dass ich den Kopf des Drachen mitnehme, der mein Reittier getötet hat.«
    »Wieso habt Ihr Großschleck angegriffen?«, fragte Jandra. »Was habt Ihr mit den Leuten getan?«
    Wie Bitterholz bemerkte, hatte Jandra eine Hand in den Beutel an ihrem Gürtel getaucht, während sie gesprochen hatte; jetzt ließ sie etwas feinen Silberstaub durch ihre Finger rieseln und in der Luft verschwinden. Die Atmosphäre um Bitterholz begann leise zu summen. Was tat sie da? Es war bereits hell genug, um richtig sehen zu können. Für seinen Geschmack sogar viel zu hell.

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