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Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra

Titel: Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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Junge?«, fragte er.
    »Ich weiß es nicht«, sagte Jandra und sah auf etwas Kleines in ihren Händen. »Ich bin etwas übermütig geworden, nachdem ich die Bolzen erfolgreich aufgelöst hatte, und habe den hier mit der Ahnenrache gegrillt. Dabei habe ich vergessen, dass der giftige Qualm auch euch töten könnte. Ich musste alle Materieteilchen zusammensuchen und zusammenpressen, damit kein Schaden entsteht.« Sie hielt einen schwarzen Ball von der Größe einer Walnuss hoch. Eine Haut aus Silber floss wie Farbe über ihn hinweg und hüllte ihn ein, während sie ihn in der Hand umdrehte. »Beim nächsten Mal werde ich vorsichtiger sein.«
    »Ich habe gesehen, dass Jeremiah aus der Mine geflohen ist«, sagte Hex. »Ich bewundere seinen feinen Instinkt dafür, Gefahr zu vermeiden.«

    »Er ist noch ein Kind«, sagte Jandra. »Wo immer er auch hingerannt ist, er ist da vermutlich sicherer als an dem Ort, zu dem wir uns aufmachen wollen.«
    Bitterholz kniete sich neben Mörder und legte seine Hände auf die blutverschmierte Hundeleiche. Das stoppelige Fell war noch warm. Er erinnerte sich an die Sanftmut des Reittieres und an den aufrichtig dankbaren Blick, den der Hund immer dann gezeigt hatte, wenn er ihm einen Brocken Essen hingeworfen hatte. Bitterholz’ Beine pochten an den Stellen, an denen die Klauen des Langwyrms ihn verletzt hatten, aber verglichen mit den kalten Fingern der Trauer, die sich jetzt um sein Herz schlossen, war dieser Schmerz weit weg und undeutlich.
    »Jandra«, sagte er leise. »Kannst du ihm helfen? Er ist … er ist ein guter Hund.«
    Jandra trat zu ihm und legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Es tut mir leid. Im Grunde tue ich nichts anderes, als dass ich dem Körper zur Selbstheilung verhelfe. Ich kann die Toten nicht zurückbringen.«
    Bitterholz zitterte; er spürte, wie die eisigen Hände in seinem Innern fester zupackten. Er schloss die Augen und machte den Kern des Hasses ausfindig, der für immer in ihm brannte. Augenblicklich wurde der Kummer von einer Woge der Wut weggespült. Es gab einiges, für das die Reiter dieser Langwyrmer würden zahlen müssen.
    Er stand auf und humpelte zu dem einzigen Reiter, der noch am Leben war – demjenigen, der unter dem Langwyrm eingeklemmt war. Das Gesicht des Mannes war vor Qual verzerrt, während er mit den Händen über den Boden tastete und versuchte, einen Halt zu finden und sich ins Freie zu ziehen. Seine blassen Gesichtszüge waren jetzt mit schwarzem Kohlenstaub verschmiert.
    Bitterholz stampfte mit seinem unverletzten Bein auf die
Finger des Mannes; sie brachen unter der Wucht seines Tritts, und der Mann stieß einen schmerzerfüllten Schrei aus.
    »Ich werde dich töten«, sagte Bitterholz und verstärkte den Druck auf die Finger mit einer drehenden Bewegung seiner Ferse.
    »Warte!«, rief Jandra und lief zu ihm. »Wir brauchen ihn lebend! Wir müssen ihm ein paar Fragen stellen.«
    »Ich sage nichts!«, verkündete der Reiter mit zusammengebissenen Zähnen. »Eher sterbe ich, als dass ich die Göttin verrate.«
    »Dann stirb!«, sagte Bitterholz und hob sein Schwert.
    »Nein!«, sagte Jandra. Sie packte Bitterholz am Arm und zog ihn zurück. »Er kann uns sagen, was mit Zeeky passiert ist!«
    »Er wird nichts sagen. Er ist ein Schüler der Göttin Ashera. Ich weiß besser als jeder andere, wie blind dieser Glaube ist. Lass mich sein erbärmliches Leben beenden!«
    »Die Göttin wird mich rächen!«, sagte der Mann und versuchte, sich aufzusetzen. Er hatte seine Beine jetzt unter dem Langwyrm weggezogen, aber sie waren auf eine Weise verrenkt, die ahnen ließ, dass er nie wieder würde gehen können.
    »Deine Göttin hat keine Macht«, sagte Bitterholz. »Ich habe gesehen, wie ihre Tempel geplündert und ihre Statuetten entweiht wurden. Sie konnte diese Dinge genauso wenig verhindern, wie sie dich retten kann!«
    »Gotteslästerer!« Der Reiter spuckte das Wort aus, als wäre es Gift. »Ich habe die Göttin mit meinen eigenen Augen gesehen! Wenn du ihre Herrlichkeit erblicken würdest, würdest du dir zur Strafe für deine üblen Lügen selbst die Zunge herausreißen! «
    Hex schob sein langes Gesicht näher an den Reiter heran. Noch immer tropfte Blut aus seinem Maul. »Ich für meinen Teil würde diese Göttin sehr gern treffen. Kannst du uns zu ihr führen?«

    Der Mann versuchte, seine gebrochenen Beine zu bewegen, und verzog das Gesicht. Er seufzte und ließ sich gegen die Leiche des Langwyrms sinken. »Es würde dir recht

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