Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
Vom Netzwerk:
»Links von mir!«
    Burke drehte das Rad eilig in die andere Richtung.
    »Wir müssten jetzt auf eine große, breite Straße kommen«, sagte er. »Siehst du sie?«
    »Ja«, sagte Dorny. »Die Leute sehen zu, dass sie aus dem
Weg kommen. Ein bisschen schneller, als eigentlich nötig wäre, ehrlich gesagt. Schäbige Kröte wäre vielleicht ein passenderer Name für dieses Ding hier.«
    »Werd’s mir merken«, sagte Burke. »Schaufel weiter, Vance. Wir brauchen mehr Druck, wenn wir irgendwie Geschwindigkeit aufnehmen wollen.«
    »Wir sind jetzt auf der Hauptstraße«, sagte Dorny.
    Burke riss das Lenkrad hart herum. Die Raupenketten unter dem Wütenden Käfer bewegten sich rasch und mit einem befriedigenden Rumpeln. Der Lenkmechanismus arbeitete traumhaft. Wenn er die Raupenketten so richtig mit Energie versorgen könnte, hätte das hier eine wirklich interessante Fahrt werden können. Er kuppelte aus.
    »Wir werden langsamer«, sagte Dorny.
    Burke war überrascht, dass sie überhaupt noch rollten. Aber die südliche Allee fiel auch etwas ab. Er würde die Schwerkraft nutzen, wo immer es ging.
    »Wir haben losgelegt, bevor wir genug Druck hatten«, sagte Burke. »Geben wir dem Kessel noch eine Minute. Ich mache mir Sorgen wegen des Südtors. Seht ihr es?«
    »Ja«, sagte Dorny. »Wir sind etwa zweihundert Fuß davon entfernt.«
    »Kannst du den Schaft der hinteren Kanone entlangsehen? Sieht es so aus, als würden wir das Tor treffen, wenn wir darauf feuern?«
    Dorny schwieg einen Moment. »Ich vermute es«, sagte er dann.
    »Burke«, sagte Vance. »Wir haben so hart dafür gekämpft, dieses Tor zu schließen. Vergiss einmal Ragnar. Willst du dieses Tor wirklich für die Drachen öffnen?«
    »Das Tor hält die Drachen nicht auf«, sagte Burke. »Das tun die Bogen der Himmelsmauer. Kein geflügelter Drache wird
sich den Mauern mehr als eine Meile nähern. Dorny, ich weiß, dass du nicht gut zupacken kannst, aber man braucht nur einen kleinen Stoß, um die Sicherung des Steinschlosses zu lösen. Glaubst du, du schaffst das?«
    »Ich versuch’s«, sagte Dorny.
    »Schön. Dann steckt euch die Baumwolle wieder in die Ohren. Dorny, zähle bis zehn, und tu es.«
    Burke schob sich den Stoff in die Ohren. Dorny zählte schweigend.
    Der Wütende Käfer zitterte, als die Kanone feuerte. Burkes Hirn fühlte sich an, als würde Goom in einem Krug hin und her schwappen.
    Er zog die Baumwolle wieder heraus. Dornys wie aus der Ferne kommende Stimme klang panisch. »Das Tor ist immer noch da!«
    »Haben wir es verpasst?«, fragte Burke ungläubig.
    »Nein. Wir haben ein Loch hineingeschossen. Die linke Hälfte sieht aus, als wäre sie etwas zurückgeschoben worden.«
    »Dann werden wir es an der Stelle rammen.«
    Burke sah durch sein eigenes Sichtfenster zurück. Die Straße war so gut wie leer. Es war gut, dass es Nacht war. Hier und da blinzelten Gesichter um die Ecken von Gebäuden, um zuzusehen, wie der Wütende Käfer in gemütlichem Tempo zum Tor rollte.
    Was jetzt? Die Kanonen konnten von innen geladen werden, aber es war eine mühsame Aufgabe. Dorny konnte es mit seinen Händen ganz sicher nicht tun. Er sah auf das Fass mit dem Schießpulver neben sich. Er hatte eine kleine Rolle aus Baumwolle, die mit Schießpulver versehen war, um Lunten herzustellen. Allerdings schien es ihm nicht sehr ratsam zu sein, den Käfer zu verlassen, um zum Tor zu hüpfen und rasch eine Bombe zu basteln.

    War der Käfer schnell genug und schwer genug, um das Tor aufzustoßen?
    Er blinzelte auf die Messanzeige. Die Nadel hing am unteren Rand des grünen Bereichs.
    »Wir leben nur einmal, meine Herren«, sagte er und legte den Gang ein.
    Unter dem Wagenboden des Wütenden Käfers rumpelten die Raupenketten. Auf dem Gefälle erreichten sie eine Geschwindigkeit, die sogar Burke überraschte. Es war gut möglich, dass sie mit fünfzehn Meilen pro Stunde dahinrasten. Mit einem schrecklichen Knirschen krachten sie gegen das Tor. Im Käfer fühlte es sich an, als würde er sich im nächsten Augenblick überschlagen, während das zerstörte Tor aus den Angeln gerissen wurde und unter einer Raupenkette zum Liegen kam. Die andere blieb weiter auf festem Boden. Sekunden später ging eine heftige Erschütterung durch den Wütenden Käfer, als er wieder zurücksank und weiterrollte. Benommene Wachen sahen von den Mauern herunter, während sich der Wütende Käfer röhrend von der Festung entfernte. Die Straße fiel zum Fluss hin steil ab. Burke kuppelte aus und

Weitere Kostenlose Bücher