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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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fragte Burke.
    »Nein! Meine Sehfähigkeit kommt erst Stück für Stück zurück. «
    Dorny kratzte sich über den struppigen Bart. »Ich weiß, dass Menschen blind werden können, wenn sie Goom trinken. Aber vielleicht funktioniert das ja auch in die andere Richtung.«
    »Ich bin ziemlich sicher, dass es am Drachensamen liegt«, sagte Vance.
    »Was?«, fragte Burke.

    »Ich habe ihn runtergeschluckt, fünf Minuten, nachdem du ihn mir gegeben hast. Was hatte ich schon zu verlieren?«
    »Dein Leben, wenn es Gift gewesen wäre. Deinen Verstand, wenn es ein Halluzinogen gewesen wäre.« Burke runzelte die Stirn. »Woher weißt du, dass du wirklich sehen kannst? Vielleicht bildest du es dir nur ein?«
    Vance streckte die Hand aus und legte die Fingerspitze auf Burkes Nase.
    »Der Drachensamen hat gewirkt. Meine Sehfähigkeit wird von Minute zu Minute besser, seit ich ihn geschluckt habe. Zuerst konnte ich nur Hell und Dunkel unterscheiden, aber dann kamen die Schemen zurück, und danach die Farben.«
    Burke verzog das Gesicht. Die Welt, in der er lebte, gehorchte bestimmten Regeln. Magische Samen kamen nur in Märchen vor. Sie gehörten nicht in eine Welt von Zahnrädern und Gewehren. Vance hatte sein Augenlicht aufgrund einer Kopfverletzung verloren. Manchmal wurde so etwas von allein besser. Es musste sich um einen zeitlichen Zufall handeln.
    Die Hülle zitterte heftig.
    »Ich schätze, sie haben den Schmiedehammer gefunden«, sagte Burke, während das Klingeln in seinen Ohren nachließ. »Hier ist die Zehn-Sekunden-Anleitung, wie man dieses Ding am Laufen hält. Das hier ist der Kessel.« Er öffnete die Eisentür neben Vance. Eine kleine rote Flamme flackerte dahinter. »Schaufel Kohle. Da ist ein Blasebalg, der mit den Füßen bedient wird. Pumpe, als würde dein Leben davon abhängen. Wir brauchen viel Hitze, um Dampf zu bekommen.«
    Burke überprüfte die Anzeigen. Es war immer noch etwas Druck vom Morgen übrig, aber nicht im Entferntesten genug, um zu entkommen.
    Die Hülle klirrte erneut, als wieder ein Vorschlaghammer auf den Käfer einschlug. Burke fragte sich, wie lange es dauern
würde, bis einer der Mächtigen Männer schlau genug war, auf die Idee zu kommen, eine große Kanone aus der Gießerei herzurollen und den Wütenden Käfer als Übungszielscheibe zu benutzen.
    »Dorny, der Käfer kann nur rückwärtsrollen. Ich habe aber alle Bedienelemente so angelegt, dass sie nach vorn zeigen. Du musst aus der kleinen Luke hinten nach draußen sehen und mir sagen, was du siehst.«
    »Verstanden«, sagte Dorny.
    »Und öffne die Luke erst, wenn wir unterwegs sind«, sagte Burke. »Die Mächtigen Männer könnten sonst auf die Idee kommen, ein Gewehr durchzuschieben.«
    Burke sah sich um, als er das Gewehr erwähnte. Er hatte eines hier drin, das er benutzt hatte, um die Sichtweite der verschiedenen Schießscharten zu testen. Er hatte viele Schrotbeutel und zwei Fässer Schießpulver. Der Käfer verfügte auch vorn und hinten über fest verankerte Kanonen, und es gab den von Goom betriebenen Flammenwerfer mitsamt etwa dreißig Gallonen Ersatztreibstoff. Er hatte darüber hinaus einen Himmelsmauerbogen und einen Köcher mit Pfeilen. Er hatte ihn testen wollen, um herauszufinden, ob es überhaupt genug Platz gab, um einen Bogen durch eine der Schießscharten benutzen zu können. Es gab nicht genug.
    Burke arbeitete sich an Vance vorbei, um zum Fahrersitz zu kommen. Er berechnete die Chancen für ihre Flucht und runzelte die Stirn. Manchmal war es ein Fluch, gut rechnen zu können. Er war überzeugt davon, dass er Ragnar nicht getötet hatte. Und Steinmauer war wahrscheinlich auch nicht dauerhaft geblendet. War es zu spät, auf vernünftige Weise aus dieser Sache rauszukommen? Oder würde er gezwungen sein, etliche Leute zu töten?
    Die ganze Zeit hatte er sich Sorgen gemacht, was Ragnar seinen
Mitmenschen antun mochte, wenn er erst Gewehre und Kanonen besitzen würde. Jetzt war er in einer Situation, in der er selbst im Begriff war, diese Waffen gegen andere Menschen zu richten. Und wozu? Damit sie nicht in dieser Lagerhalle, sondern eine Meile weiter weg sterben würden?
    Er begriff, dass seit mindestens einer Minute nicht mehr auf die Hülle des Käfers eingeschlagen worden war. Er schob die Sichtluke der vorderen Kanone auf und sah die geöffneten Schiebetüren. Die Mächtigen Männer trieben sich jetzt draußen auf der Straße herum. Ragnar und Steinmauer waren nirgends zu sehen. Burke sah durch den Schlitz von

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