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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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Kriegsmaschine und verfehlte Dornys Hinterkopf nur um Haaresbreite. Vance wurde gegen den Kessel geschleudert.
    »Aaah!«, schrie er und zuckte zurück. Plötzlich stank es nach verbrannten Haaren. Auf der linken Gesichtshälfte war Vances dünner Bart verschwunden; stattdessen leuchtete sie so rot wie Rote Beete.
    Die rückwärtige Schießscharte, durch die Burke hinausgesehen hatte, war vollkommen zerstört. Die verbleibenden Löcher boten ihm nur noch wenig Möglichkeiten, etwas zu erkennen. Eine Mauer aus Reptilienfleisch wogte, als der Drache mit dem Hammer zu einem neuen Schlag ausholte.
    Unter dem Wütenden Käfer war plötzlich ein Poltern zu hören. Der angreifende Drache sprang zurück. Staub schoss hoch in die Luft.
    »Oh, oh«, sagte Dorny wieder.
    In einer Symphonie aus Knallen, Krachen und Ächzen zerbröselte die Brücke unter ihnen. Sie stürzten zwanzig Fuß in die Tiefe und landeten auf der Seite. Die Eingangsluke sprang auf und verriet ihnen, dass das Flusswasser nur wenige Zoll unterhalb von ihnen dahinrauschte. Der Wütende Käfer hockte wacklig auf den Trümmern der Brücke. Die Luft war von Dampfschwaden erhitzt.

    Vance stützte sich mit den Händen am Wagendach ab und versuchte zu verhindern, dass er erneut gegen den Kessel fiel. »Alles in Ordnung bei euch?«, fragte er.
    »Ich glaube schon«, sagte Burke.
    Dornys Stimme klang schwach. »Ich vermute, du hast nicht zufällig einen Krug Goom hier, oder? Ich könnte im Augenblick eine ganze Gallone davon vertragen.«
    »Wir haben dreißig Gallonen an Bord«, sagte Burke und sah hinunter aufs Wasser. Er ließ den Blick über die Rolle mit der Zündschnur schweifen. »Aber wir werden es nicht trinken. Es wird Teil der Explosion werden.«
    »Haben wir eine Stufe in unserem Plan erreicht, von dem ich keine Ahnung habe?«, fragte Dorny.
    »Gab es einen Plan?«, fragte Vance.
    »Geht ins Wasser«, sagte Burke. »Wir können nicht zulassen, dass die Drachen den Wütenden Käfer kriegen. Ich werde ihn in die Luft jagen. Vielleicht reichen Schießpulver und Goom aus, um die Kanonen zu zerstören.«
    Vance nickte. »Klingt gut.« Er packte den Himmelsmauerbogen und den Köcher und ließ sich ins Wasser fallen. Der Junge war wirklich schnell mit den Händen. Eine Sekunde später tauchte er wieder auf und streckte die Hände aus. Das Wasser stand ihm bis zum Hals. »Komm, ich helfe dir, Dorny.«
    Dorny tat sein Bestes, um sich in dem engen Raum zu bewegen und dabei nicht an den Kessel zu stoßen. Es klappte nicht ganz. Sein Gesicht verzog sich vor Schmerz, als sein Schienbein gegen das heiße Metall stieß, aber er gab nicht einen Laut von sich. Er ließ sich in Vances Hände rutschen und fiel ins Wasser.
    »Nimm meine Krücke«, sagte Burke und hielt sie Vance entgegen. Er wickelte einige Fuß Zündschnur von der Spule ab und schob sie in den oberen Teil des nächsten Fasses. »Wir haben
weniger als eine Minute Zeit, um von hier wegzukommen. Ich bin mittlerweile nicht mehr der Allerschnellste, also schaffe ich es möglicherweise nicht.«
    Dorny streckte seinen Kopf wieder durch die Luke. Er zitterte heftig.
    »D-deshalb s-solltest du ein Stück weiter weg sein, wenn’s losgeht. Ich werde die L-Lunte anzünden.«
    »Ich war es, der uns hier reingeritten hat«, sagte Burke. »Geht schon, ihr beide. Los.«
    »Burke«, sagte Dorny, und seine Stimme klang sehr ernst. »Die letzten fünfzehn Jahre lang habe ich dich im Auftrag von Bazanel ausspioniert. Wenn ich sterbe, verd-diene ich es.«
    »Das wusste ich«, sagte Burke. »Es war ein zu großer Zufall, dass du der Sklave des einzigen Drachen warst, den ich jemals als verwandten Geist betrachtet habe.«
    »Ich werde die Lunte anzünden«, sagte Vance.
    »Aber …«
    »Ich bin schneller als ihr. Ich kann unter Wasser lange die Luft anhalten. Und jetzt verschwindet, und lasst mich dieses Teil hier in die Luft jagen.«
    Burke packte die heruntergefallene Schrotflinte und ließ sich in das eisige Wasser gleiten. Beinahe sofort verlor er den Boden unter seinem Bein. Er streckte die Hand aus und packte Dornys Arm, um nicht hinzufallen.
    »Womit will er d-die L-Lunte anz-zünden?«, fragte Dorny mit klappernden Zähnen.
    »Unter dem Kessel ist immer noch Feuer«, murmelte Vance. »Und jetzt verschwindet!«
    In Vances Tonfall schwang fast so etwas wie Wut mit – mehr, als Burke jemals zuvor bei ihm erlebt hatte. Er packte seine Krücke, holte tief Luft und tauchte unter. Die Strömung zog ihn mit. Er kam einige

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