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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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lang hast du nichts als Gewalt gekannt.« Er strich ihr die blutigen Haare aus der Stirn und legte ihr seine schuppige Klaue aufs Gesicht. »Ich weiß, dass du aus Liebe gehandelt hast, aber es gibt keinen Grund zu kämpfen.«
    Er zog seine Klaue wieder weg. Colobis Stirn war vollkommen in Ordnung; es gab nicht den geringsten Hinweis auf die Beilwunde, nicht einmal eine Narbe. Colobi öffnete die Augen, in denen Tränen schimmerten. »Ich habe Eure Heiligkeit mit meiner Wut besudelt. Ich verdiene Eure Barmherzigkeit nicht«, flüsterte sie.
    »Du irrst dich, mein Kind«, sagte Blasphet. Die Haut um seine Augen legte sich in Falten. Drachen konnten nicht lächeln, aber seine Augen verrieten Zuneigung. »Alle sind der Ganzheit und Barmherzigkeit würdig. Du begreifst, was du falsch gemacht hast; du wirst nicht wieder sündigen. Du hast für deine Sünden bezahlt. Als ich dich aufgehoben habe, hattest du keinen Herzschlag mehr. Die Frau, die aus Wut gehandelt hat, ist tot. Du bist jetzt wiedergeboren und frei von den Sünden deiner Vergangenheit.«
    Blasphet stellte Colobi auf dem Boden ab. Sie stand auf unsicheren Beinen; Tränen liefen ihr über die Wangen. Von Gefühlen getrieben, die Anza nicht ergründen konnte, wirbelte Colobi herum und lief weinend aus der Scheune.
    Blasphet wandte sich Anza zu. Sein großes, längliches Gesicht – größer als das eines Pferdes –, schlängelte sich zu ihr herunter. Er atmete tief aus, als er sie musterte. Sein Atem war angenehm, roch nach Minze und glich ganz und gar nicht dem nach Aas stinkenden Atem der meisten Drachen.

    Er nahm einen langen, tiefen Atemzug, nur wenige Zoll von ihrem Gesicht entfernt. Ein feiner Nebel aus Silberstaub stieg von Anzas Haut auf. Er erinnerte sie an den Rückstand, der von Jandras Armband übrig geblieben war.
    Blasphet hielt seinen Blick weiter auf sie geheftet, während sie in seinem Gesicht nach irgendwelchen möglichen Schwachstellen suchte. Wenn sie es schaffen würde, ihre Hände freizubekommen, besaß sie immer noch eine Chance. In dem silbernen Heiligenschein über Blasphets Schädel spiegelte sich das Kerzenlicht, was bedeutete, dass er aus fester Materie bestand. Er war schlicht und wirkte nicht allzu solide, aber fast ganz vorn hatte er ein kleines Dreieck, das oben in einer dekorativen Spitze auslief. Die Ohren eines Sonnendrachen waren große, flache Scheiben an den Seiten des Kopfes, beinahe wie die Oberfläche einer Trommel. Wenn sie den Reif packen konnte und es ihr gelang, die Spitze in Blasphets Ohr zu treiben, würde der Schmerz ihn bewegungsunfähig machen. Und wenn sie dann nach ihren Wurfmessern greifen könnte …
    »Du denkst immer noch darüber nach, wie du mich am besten töten kannst«, erklärte Blasphet in diesem Moment. »Genau deshalb empfinde ich so viel Zuneigung zu den Menschen. Die besten von euch klammern sich selbst dann noch an die Hoffnung, wenn ein vernunftbegabteres Wesen längst der Verzweiflung anheimgefallen wäre. Sag mir, Kind, wie ist dein Name?«
    Anza funkelte ihn finster an.
    »Du musst mich nicht fürchten. Ich werde dir nichts tun.«
    Anza starrte Blasphet schweigend an, während der Drache den Kopf schräg legte und auf eine Antwort wartete. Im Kerzenlicht sah sie noch mehr Silberstaub aus seinen Nüstern heraus- und wieder hineinströmen. Blasphet wandte den Kopf nach rechts und links, während sein Blick über ihren Körper glitt.

    »Du hast kein leichtes Leben gehabt«, sagte er und berührte die schwärende Brandwunde auf ihrer Brust. Sie atmete heftig ein, als Schmerz sie durchzuckte. »Du besitzt weit mehr Narben als eine Frau in deinem Alter gewöhnlich hat. Du hast dir im Laufe der Jahre mehrmals die Knochen gebrochen. Aber du hast eine bessere medizinische Versorgung erhalten als die meisten Menschen. Deine Schnittwunden sind hervorragend genäht worden, und deine Knochen sind von einer selbstbewussten Hand wieder gerichtet worden.«
    Blasphet wandte sich jetzt ihrem Gesicht zu. Er strich ihr über die Wange. »Eine Frau deines Alters wäre normalerweise bereits Mutter. Und doch sehe ich, dass du dir deine Jungfräulichkeit bewahrt hast. Deine unleugbaren beachtlichen Fähigkeiten weisen daraufhin, dass du zur Kriegerin ausgebildet worden bist, nicht zur Ehefrau. Was für ein eigenartiges Leben du gelebt hast! Willst du mir nicht deine Geschichte erzählen?«
    Anza biss die Zähne zusammen und kämpfte gegen die Hände an, die sie festhielten. Obwohl sie noch vollständig bekleidet

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