Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
Vom Netzwerk:
sich wieder auf sein eines Bein zu stützen. Vance reichte Burke die Krücke.
    Blasphet wandte sich an Bitterholz.
    »Dieser Junge, der zu deinen Füßen liegt, stirbt an Gelbmund«, sagte er. »Mit deiner Erlaubnis heile ich ihn.«
    Bitterholz ballte die Fäuste, als er sich zur Seite drehte. Er war unfähig, Blasphet anzusehen. Er starrte auf die Kerzen, deren Schein zwischen den Dachsparren flackerte, sah auf die dünnen Strahlen der untergehenden Sonne, die durch die Lücken
in der Scheunenmauer fielen. Staub tanzte in dem Licht, glänzte wie winzige Schneeflocken. Jandra hatte gesagt, dass die Wurzel ihrer Magie im Staub liegen würde. Hezekiah hatte ihm beigebracht, dass der Mensch vom Staub kam und zu Staub wurde. Seine Schultern sackten nach unten. Es gab Geheimnisse auf dieser Welt, die sein Verständnis überstiegen.
    »Rette ihn«, flüsterte er und ging zu der Tür, durch die sie eingetreten waren.
    Er wusste nicht, ob er das Richtige tat, trotz Zeekys Versicherung. Er musste nach draußen gehen und etwas frische Luft schnappen, um seine Gedanken zu klären. Als er gegen die Tür drückte, sah er auf der breiten Straße Menschen und Drachen zusammenstehen und zum westlichen Himmel hochblicken. Er beschattete seine Augen ebenfalls, und dann sah er in dem Sonnenuntergang einen Engel. Die Silhouette eines geflügelten Menschen hob sich deutlich vor dem roten Himmel ab. Das Geschöpf schwebte zur Freien Stadt herunter. Bitterholz spannte sich an. War dies eine weitere Maschine der Göttin, so wie Gabriel? Gab es eine Verbindung zwischen ihr und Blasphet?
    Er suchte nach einem Pfeil. Die fliegende Gestalt änderte die Richtung ihres Sinkfluges leicht und kam jetzt eindeutig auf die Stelle zu, an der Bitterholz stand.
    »Bitterholz!«, rief jemand. »Ich hatte nicht erwartet, Euch hier zu finden!«
    Bitterholz kniff die Augen zusammen. »Shay?«
    Shay schlug mit den Flügeln und kam langsam ein paar Schritt vor Bitterholz zum Halten. Er blieb einige Zoll über dem Boden schweben. Der Wind wirbelte durch Bitterholz’ Umhang. »Ich bin auf der Suche nach Hex. Ich hatte nicht damit gerechnet, Euch hier zu finden. Und wer sind all die anderen Leute?«

    »Gläubige von Blasphet«, sagte Bitterholz.
    »Dem Mördergott?«, fragte Shay und sah die Menge an, die sich versammelt hatte und ihn anstarrte. »Ich hatte mir seine Anhänger etwas … unheimlicher vorgestellt.«
    »Er hat den Titel Mördergott abgelegt«, sagte Bitterholz.
    »Kann man so etwas tun?« Shay klang überrascht. »Einfach eines Tages beschließen, dass man kein Gott mehr sein will?«
    Bitterholz zuckte mit den Schultern. »Wer stellt die Regeln auf?«
    »Ist Hex auch hier?«
    »Er ist mit Burke und den anderen da drin«, sagte Bitterholz. »Wir sind zusammen hier angekommen.«
    »Burke?« Shay fuhr sich mit den Fingern durch die Haare. Seine orangefarbenen Locken waren so durcheinander, als wäre er in einen Tornado geraten. »Das kann ich kaum glauben! Man hat mir gesagt, dass er tot wäre.«
    »Der Tod ist offensichtlich nicht so dauerhaft, wie er einmal zu sein pflegte«, sagte Bitterholz.
    »Das nenne ich Glück. Und davon kann ich nach den letzten Tagen etwas gebrauchen. Hat Hex dir erzählt, was mit Jandra passiert ist?«
    »Ein bisschen«, sagte Bitterholz. »Wir sind noch nicht lange zusammen. Er hat auch nicht erwähnt, dass dir Flügel gewachsen sind.«
    Shay warf einen Blick zurück zu seinen silbrigen Anhängseln, als wäre er beinahe selbst überrascht, sie dort vorzufinden. Er streckte sie aus und bewegte sie sanft. Die metallischen Federn bimmelten leise. »Gefallen sie dir? Dann hast du Glück. Ich habe noch mehr davon in Hex’ Tasche.«
    In diesem Augenblick kam Burke aus der Tür gehumpelt. Anza stützte ihn. Sie blieben beide abrupt stehen, als sie dem Blick der Menge folgten.

    »Hallo Shaaai«, sagte Anza.
    Shays Augen wurden größer. »Du kannst sprechen?«
    »Ich würde meinen«, sagte Burke trocken, »wirklich überraschend ist die Tatsache, dass du fliegen kannst.«
    Shay grinste; dann verschwand das Grinsen schlagartig.
    »Burke, Drachenschmiede steckt in Schwierigkeiten. Dort ist eine Seuche ausgebrochen. Gelbmund. Oder zumindest herrscht dort die Angst, dass die Seuche sich ausbreiten könnte. Die Gießerei steht still. Die Mauern sind kaum bemannt.«
    Burke schüttelte den Kopf. »Es tut mir leid, das zu hören. Aber es ist nicht mehr mein Problem.«
    Shays Augen blitzten mit der gleichen Wut auf, die Bitterholz

Weitere Kostenlose Bücher