Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
Vom Netzwerk:
Mördergottes. Der Drache, der aus dem Tunnel gehumpelt ist und jetzt hier vor dir steht, ist ein wiedergeborenes Wesen. In diesem Stirnreif liegt meine größte Hoffnung, das Übel wiedergutzumachen, das ich angerichtet habe.«
    »Du hast achthundert Walküren getötet«, sagte Hex. »Auch noch so viele gute Taten können dieses Verbrechen nicht wiedergutmachen. «
    Burke hatte seine Hände immer noch an Bitterholz’ Hemd. Er hatte seinen Blick die ganze Zeit über zwischen Bitterholz und Anza hin und her schweifen lassen. Jetzt blieb er auf seiner Tochter ruhen. Schließlich fragte er leise: »Geht es dir gut, Anza? Wieso beschützt du dieses Ungeheuer?«
    »Va-der«, sagte sie und sprach die Silben langsam und stockend aus. »Diesa Draach-e haat …« Sie machte eine Pause, während ihr Mund offen blieb und ihre Augen höchste Konzentration verrieten. Sie brachte die letzten Worte sorgfältig und deutlicher hervor. »Er hat mich … geheilt.«

    Burke ließ die Hand von Bitterholz’ Kragen sinken. »Du kannst sprechen?«
    »Jaa«, sagte sie und nickte bekräftigend.
    »Deine Tochter hat unter einem verkalkten Tumor in der Nähe ihrer Stimmbänder gelitten«, sagte Blasphet. »Ich habe ihn entfernt und die beschädigten Nerven repariert, dann die verkümmerten Muskeln wiederbelebt. Sie übt immer noch mit ihrer neuen Stimme, aber im Laufe der Zeit wird sie genauso gut sprechen können wie jeder andere Mensch auch.«
    Anza schürzte die Lippen erneut. »Er … kann … dich … heilen …«
    Burke fiel die Krücke aus der Hand. In einer Bewegung, die zur Hälfte Fallen war, zur Hälfte Hinsetzen, sank er auf den Boden. Den Tränen nahe, legte er die Hände an den Kopf und flüsterte: »Mein ganzes Leben lang habe ich mir gewünscht, dass du mit mir sprechen kannst.« Er atmete tief aus. »Ich vertraue Anza. Lass Blasphet Jeremiah heilen.«
    »Du bist wahnsinnig!«, sagte Bitterholz.
    »Nein, das ist er nicht«, sagte Vance und trat näher. »Ich habe den Drachensamen gegessen, und er hat mich geheilt. Lasst Blasphet Jeremiah helfen.«
    Bitterholz runzelte die Stirn. Es war eigentlich nur natürlich, es zu versuchen. Wieso hatte er als Erstes daran gedacht, dieses Problem dadurch zu lösen, dass er Blasphet tötete und den Stirnreif an sich nahm? Würde es jemals ein Problem in seinem Leben geben, das er nicht zu lösen versuchte, indem er tötete? Dann schüttelte er den Kopf, angewidert von seinen Zweifeln – erst recht hier, in der Freien Stadt. Blasphet war ein Ungeheuer. War er, Bitterholz, etwa der einzig vernünftig denkende Mensch in diesem Raum?
    Bevor er seine nächsten Schritte planen konnte, ging Dorny zu dem riesigen schwarzen Drachen und streckte ihm seine
knorrigen Hände entgegen. »Wenn Ihr es bei Anza richtig gemacht habt, vertraue ich Euch. Könnt Ihr meine Hände wiederherstellen? «
    »Natürlich«, sagte Blasphet. Er fuhr mit der Vorderklaue über seine Brust. Seine Schuppen waren zu kleinen Polypen zusammengebunden. Er zog eine davon ab und streckte sie Dorny hin.
    »Die Samen wachsen an Eurem Körper?«, fragte Burke.
    »Ja«, sagte Blasphet. »Sie sind mit den gleichen winzigen Maschinen gefüllt, die auch in Vendevorex’ Blut waren. Sie leben jetzt in mir. Wenn man den Samen isst, werden sich die mikroskopischen Maschinen überall im Körper verteilen, den Schaden suchen und reparieren.«
    Bitterholz verspürte Übelkeit, als Dorny sich über Blasphets Klaue beugte und den Samen zwischen die Lippen steckte. Dorny schluckte, während er sich erhob. Er blickte auf seine Hände herunter und fragte: »Wie lange wird es dauern, bis es wirkt?«
    »Ohne Leitung würden die Maschinen einige Stunden brauchen, um einen Körper auf Fehler zu untersuchen«, sagte Blasphet. »Aber wenn ich sie anleite, wird es schneller gehen. Meine … Vertrautheit mit Leichen hat mich für das Dasein als Heiler gut vorbereitet. Ich weiß, wie die Knochen in einer gesunden Menschenhand aussehen sollten. Ich weiß, wie dick der Knorpel dazwischen sein sollte und wo die Sehnen ansetzen müssen. Wenn du mich den Prozess leiten lässt, wird allerdings ein gewisses Maß an Schmerz damit verbunden sein.«
    »Ich war seit dreißig Jahren nicht mehr einen Moment schmerzfrei«, sagte Dorny. »Tut, was Ihr tun müsst.«
    »Wie du willst«, sagte Blasphet. Er heftete seinen Blick auf Dornys Hände. Plötzlich und abrupt zog dieser die Luft ein
und sank auf die Knie. Er lehnte sich gegen die segeltuchbedeckte Plattform.
    Die

Weitere Kostenlose Bücher