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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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dass er sie angreifen wollte, aber dann blieb sein Maul wenige Zoll vor ihrem Gesicht in der Luft schweben, und er schnüffelte lediglich. Seine Nüstern bebten. Ihre Haare wehten, als er tief einatmete – so tief, wie seine Drachenlunge es ihm erlaubte. Er starrte ihr in die Augen, und sie starrte zurück.
    Langsam atmete er aus und sagte: »Dem Geruch nach bist du es. Aber ich weiß nicht, ob ich es überhaupt merken würde, wenn die Göttin in dir wäre.«
    »Manchmal musst du deiner Nase vertrauen«, sagte Jandra. »Du hast gesehen, wie ich darum gekämpft habe, die Kontrolle zurückzuerlangen. Ich habe gewonnen. Ich habe die Göttin schließlich aus meinem Hirn gestoßen.«
    Hex blickte skeptisch drein. »Jandra wusste nicht, wie man ein Unterraumtor erschafft.«
    »Jetzt weiß ich es«, sagte Jandra. »Ich habe mich von Jazz’ Persönlichkeit befreit, nicht von ihren Erinnerungen. Ich habe etwas Erstaunliches gelernt, während ich weg war. Ich bin in Atlantis gewesen.«
    Die Nackenhaare stellten sich Bitterholz auf. Er war schon zuvor Atlantern begegnet. Die Technologie, die Jazz benutzt hatte, kam von dort. Jazz war sein gefährlichster Kampf überhaupt gewesen. Es war schwer, sich eine ganze Stadt mit Menschen vorzustellen, die die gleiche Macht besaßen wie sie.
    Jandra sprach weiter. »Jetzt, da ich dort gewesen bin, muss ich zurückkehren. Ich brauche Verbündete. Ich habe vor, die Stadt zu zerstören, aber ich weiß nicht, ob ich das allein tun kann.«
    »Wieso solltest du die Stadt zerstören wollen?«, fragte Hex.
    Bitterholz war über etwas anderes noch mehr verwirrt. »Wie hast du gewusst, dass du uns hier finden würdest?«

    »Jazz konnte ihre Naniten in deinem Bogen aufspüren, und ich kann das jetzt ebenfalls«, sagte Jandra. »Wo wir gerade von Naniten sprechen – wie ich sehe, hat mein ursprünglicher Flaschengeist einen neuen Besitzer.« Sie sah Blasphet an, nicht sonderlich betroffen über seine Anwesenheit. »Und wer benutzt den Flaschengeist von Vendevorex?«
    »Den Flaschengeist, den ich vergraben habe?«, fragte Hex.
    »Er ist nicht mehr vergraben«, sagte Jandra. »Er ist hier und wird benutzt. Ich kann die Funkimpulse spüren.«
    Ihre Augen hefteten sich auf eine Stelle neben Blasphet, an der scheinbar nichts als leere Luft war. »Zeige dich. Wenn du den Flaschengeist gut genug benutzen kannst, um dich unsichtbar zu machen, sollten wir uns unterhalten.«
    Einen Moment lang geschah gar nichts, dann sagte eine ruhige Stimme: »Also schön.«
    Die Luft neben Blasphet knisterte, als ein unsichtbarer Spiegel zu vibrieren begann. Die silberne Barriere zerbrach in einem Schauer aus Funken und Staub, der in einem vollkommenen Kreis auf die Erde fiel.
    In diesem Kreis stand ein Sonnendrache mit einer Schädelkappe. Er breitete seine tiefblauen Flügel aus, die mit Diamanten besetzt waren, die wie Sterne glitzerten. Er starrte Jandra mit goldenen Augen an, die glühten, als wären kleine Sonnen in ihnen verborgen.
    »Seid gegrüßt«, sagte er und verbeugte sich. Er richtete sich wieder auf und sah sich um. »Einige von euch wundern sich zweifellos, warum ich nicht mehr tot bin.«
    Vendevorex, Meister der Unsichtbarkeit, hatte schon immer den Wert eines dramatischen Auftritts zu schätzen gewusst.

Kapitel Neunundzwanzig
Das Tor nach Atlantis
    K aum tauchte Jandra auf, begannen die Stimmen in der Kristallkugel, die Zeeky in der Baumwolltasche über ihrer Schulter trug, zu heulen. Sie konnte nicht glauben, dass niemand sonst in dem Raum sie wahrnehmen konnte. Aber die einzige Reaktion kam tatsächlich von Ferkelchen, der den Kopf schräg legte und seinen Blick auf die Tasche heftete. Er hockte sich auf die Hinterbacken und löste sich von Jeremiah, der ihn gestreichelt hatte. Die Haare in seinem Nacken stellten sich wieder auf, als er Jandra ansah.
    Zeeky legte ihm eine Hand auf die muskulöse Schulter. »Noch nicht«, flüsterte sie. Das Schwein sah sie mit einem beinahe flehentlichen Blick an.
    »Ich weiß«, flüsterte Zeeky, die sich neben ihn hockte. »Du willst was tun. Ich verspreche dir, du bekommst deine Chance schon bald.«
    Während sie sprachen, erregte ein Funkenschauer ihre Aufmerksamkeit. Ein Himmelsdrache mit einer silbernen Schädelkappe und sternenübersäten Flügeln stand neben Blasphet und verbeugte sich. Sie wusste, dass es Vendevorex war, den sie während der Schlacht in der Freien Stadt gesehen hatte – der Drache, den Jandra für ihren Vater hielt.

    Bitterholz stand

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