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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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eine Mauer aus mindestens einhundert knienden Männern, die Eisenrohre in seine Richtung hielten.
    Dahinter standen einhundert weitere Männer, die ebenfalls mit Eisenrohren in seine Richtung zeigten. Er erkannte diese Metallstücke. Es waren die Knallstöcke, die so viele seiner Soldaten bei der Schlacht am Fluss getötet hatten.
    Über den zwei Reihen von Männern schwebte ein Mann mit Flügeln.
    »Jetzt«, sagte der Mann.
    Sägegesicht hörte ein Klick, als in zweihundert Gewehren zugleich Zündstoff an Stahl gerieben wurde. Er hörte das Sssss und sah die tanzenden Funken, als zweihundert Zündpfannen zum Leben erwachten.
    »Raaar?«, flüsterte er.

    Der furchtbare Knall betäubte seine Ohren, aber das Visier schützte Burke vor den Folgen des Blitzes. Mit kristallklarer Schärfe sah er, wie der schwere Eisenkopf von Sägegesichts Hammer in dem pinkfarbenen Nebel zu Boden sank, wo eben noch sein Körper gewesen war. Das ambossförmige Metall prallte in einer eigenartigen Stille neben den Klauenabdrücken auf den Steinboden.
    Dutzende von Erddrachen lagen in Todeszuckungen, während ihre Kameraden entsetzt zusahen. Die Mitglieder der Himmelsmauer mussten gehört haben, wie die Gewehre losgegangen waren – selbst die Männer auf dem Mond mussten es gehört haben, was das betraf –, denn sie strömten jetzt zu den Fenstern und aufs Dach und begannen, Pfeile auf die Drachen in der Straße abzuschießen. Die Pfeile flogen so schnell, dass es durch Burkes Visier wie Blitze aussah. Über dem Klingeln in seinen Ohren hörte er das schwache, vertraute Zischen der Bogen: Zing Zing Zing Zing Zing!
    Die Erddrachen schrien wie aus einem Mund. Nie zuvor hatte Burke solche Musik gehört.
    Dreißig Sekunden später war es vorbei. Nicht ein einziger Erddrache auf der Straße vor der Gießerei war noch am Leben.
    »Das wird den Himmelsdrachen nicht entgehen«, rief Burke. »Sollen sie die Katapulte ruhig wieder benutzen. Kampfflieger! Los!«
     
    Vulpinus hob den Kopf, als ein Donnerschlag erklang, der dem von der Explosion bei der Brücke ähnelte.
    »Haben die Menschen eine zweite Kriegsmaschine?«, fragte Sagen.
    »Möglich«, antwortete Vulpinus. »Aber es klingt, als würde diese sich nicht besser machen als die erste.«

    Sekunden später stiegen nahe der Gießerei weiße Rauchschwaden in die Luft auf.
    Seltsam. Bei einer Explosion von dieser Größenordnung hätte man schwarzen Rauch erwarten können.
    Er wandte den Blick nach oben zu den Spähern der Himmelsdrachen. Sie alle reckten ihre Hälse in Richtung Drachenschmiede, während sie vom Wind vorangetrieben wurden. Plötzlich brach einer aus der Gruppe aus und tauchte zu ihnen ab. Es war ein Mitglied der Luftwache. Der Himmelsdrache breitete die Flügel fünfzig Fuß über dem Boden aus, so dass sein Sturz abgebremst wurde, als er auf dem roten Lehmboden beim Katapult aufkam. »Die Erddrachen sind niedergemetzelt worden!«
    »Was?«, fragte Vulpinus. Die Übertreibung in den Worten des Himmelsdrachen erheiterte ihn. »In den drei Minuten, seit sie das Tor eingeschlagen haben?«
    Der Drache schüttelte den Kopf. »In den dreißig Sekunden, nachdem sie die Gießerei erreicht hatten.«
    »Befinden sie sich im Rückzug?«
    Der Himmelsdrache klang jetzt verärgert. »Wie ich schon sagte, sämtliche Erddrachen, die Sägegesicht gefolgt sind, sind getötet worden.«
    Vulpinus blieben die Worte im Halse stecken. In der Ferne sah er die Engel in die Luft aufsteigen, einen, zwei, drei, vier, fünf. Sie stiegen in unmöglicher Geschwindigkeit auf, bis sie in dem hellen Himmel hoch oben verschwanden.
    Arifiel, die ebenfalls beim Kommandoposten stand, drehte sich jetzt zu ihm um. »Hiermit beenden die Walküren ihre Teilnahme an dieser Mission.«
    »Was?«, fragte Vulpinus.
    »Hat das Alter deine Ohren verstopft?«, fragte Arifiel. »Ein Engel ist dem Nest zur Verteidigung beigesprungen. Ich bin
nur deshalb noch am Leben, weil ein Engel mich gerettet hat, nachdem ich schlimme Verbrennungen erlitten habe. Ich habe mich nicht wohlgefühlt in meiner Haut, als ich heute Morgen die Engel gesehen habe. Sie sehen anders aus als derjenige, der mich gerettet hat, aber sie haben die gleichen Flügel. Diese Engel sind gekommen, um Drachenschmiede zu helfen.«
    »Und es ist eure Pflicht, gegen sie zu kämpfen!«, sagte Vulpinus.
    »Nein«, widersprach Arifiel. »Die oberste Loyalität einer Walküre gilt dem Nest. Das Nest hat nur aufgrund des Eingreifens der Engel überlebt. Jetzt haben sie

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