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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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sich entschieden, Drachenschmiede zu verteidigen. Ich weiß nicht, welche Absichten sie verfolgen. Ich weiß nur, dass geheimnisvolle Kräfte am Werk sind. Und ich werde nicht zulassen, dass der Zorn dieser Kräfte auf das Nest gelenkt wird.«
    »Arifiel!«, sagte Sagen. »Das ist Feigheit!«
    »Nicht Feigheit hat mich zu der Entscheidung gebracht«, sagte Arifiel. »Es war …«
    Sie kam nicht mehr dazu, den Satz zu beenden.
    Vulpinus schloss seinen Kiefer um ihre Kehle – schneller, als sie reagieren konnte. Er spürte, wie sie gegen seine Zunge anschluckte. Er schlug seinen Kopf heftig zur Seite, um ihr die Luftröhre herauszureißen.
    Sie sank sterbend zu Boden; rotes Blut schoss aus dem langen Riss in ihrer hellblauen Kehle. Vulpinus spuckte die Stücke schuppiger Haut aus, die an seinen Zähnen klebten.
    »Von jetzt an hast du den Befehl über die Walküren«, sagte Vulpinus zu Sagen.
    Sagen wurde blass, während er auf das blutverschmierte Maul seines Vaters starrte.
    »Was ist, wenn sie Recht hat?«, fragte er. »Was ist, wenn da Kräfte am Werk sind, die wir nicht verstehen?«

    Vulpinus spürte Ärger in sich aufsteigen. »Natürlich sind da Kräfte am Werk, die wir nicht verstehen! Kriege entfalten sich in einem großen Nebel, und jeder Drache, der glaubt, er könnte das große Bild sehen, ist ein Narr!« Er schüttelte den Kopf. »So, wie ich ein Narr gewesen bin«, flüsterte er.
    »Bitte?«
    »Von Anfang an hat man mir geraten, Drachenschmiede einfach niederzubrennen und auf der Asche der alten Gießerei eine neue zu errichten.« Er seufzte. »In meinem Hochmut habe ich geglaubt, ich könnte die Ereignisse kontrollieren, um ein besseres Ergebnis zu erzielen. Ich hätte es besser wissen müssen, Sagen. Ich hätte wissen müssen, dass die Welt größer ist, als jeder einzelne Drache es ermessen kann.«
    »Niemand hätte das Eingreifen der Engel voraussehen können«, meinte Sagen.
    »Es sind nicht die Engel, die uns zusetzen«, sagte Vulpinus. Er war sich dessen sicher, auch wenn er den Gegenbeweis vor Augen hatte. »Es ist das unbekannte Genie innerhalb der Mauern von Drachenschmiede. Die ganze Zeit über dachte ich, wir könnten es uns leisten, sie auszusitzen, während eine Seuche und schwindende Vorräte sie schwächen. Tatsächlich aber waren sie es, die uns ausgesessen haben … zweifellos hat dieses Wesen damit gerechnet, dass das große Reich, das Albekizan befehligt hat, sich auflösen würde, bevor ihre Nahrungsmittel zur Neige gehen.«
    Arifiel, die zu seinen Füßen lag, wurde kurz von Krämpfen geschüttelt, ehe ihr Körper vollkommen erschlaffte. Das Blut hörte auf, aus ihrer Kehle zu strömen, verkam zu einem Sickern.
    »Ich lerne aus meinen Fehlern«, sagte Vulpinus. »Sorge dafür, dass die Katapulte mit Öl und Pech beladen werden. Wir werden zwar vielleicht nicht in der Gießerei zu Abend essen,
aber es ist noch nicht zu spät, um unser Abendessen auf den Kohlen der …«
    Er kam nicht dazu, den Satz zu beenden, denn Donner erklang auf der südlichen Seite der Festung. Er blickte auf und sah schwarzen Rauch von dem Hügel aufsteigen, auf dem die südlichen Katapulte standen. Kurz darauf erzitterte der Boden unter ihren Klauen, als hätte eine riesige Faust die Erde getroffen.
    Er folgte der Spur des schwarzen Rauches nach oben und sah die fünf Engel eine Meile über sich. »Beladet die Katapulte so schnell wie möglich«, sagte Vulpinus und kniete sich hin, um Arifiels Speer aufzunehmen.
    »Wohin gehst du?«, fragte Sagen, während sein Vater die Flügel ausbreitete und sich in die Lüfte erhob. Den Speer trug er in den Hinterklauen.
    »Ich werde die Engel töten«, sagte Vulpinus.
     
    »Der müsste eigentlich gesessen haben«, sagte Jeremiah. Seine Stimme klang eigenartig. Seine Ohren klingelten immer noch von dem gleichzeitigen Abfeuern der Gewehre. Dass sie die Katapulte unter ihnen hatten explodieren lassen, machte die Sache nicht besser.
    Sie waren so hoch; Jeremiah war sicher, wäre es Nacht gewesen, hätte er leicht seine Theorie überprüfen können, nach der Vulpinus so hoch mit ihm geflogen war, dass er den Mond hätte berühren können. Obwohl die Sonne schien, war der Wind schneidend kalt. Er hielt die Fackel aus ölgetränkten Stofffetzen näher und war dankbar für die Hitze, die sie verströmte.
    Ferkelchen hing neben ihm in der Luft. Das Schwein war mit einem Dutzend Köcher voller Pfeile geschmückt. Vance schwebte in der Nähe, hatte den Himmelsmauerbogen

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