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Die Herrschaft der Orks

Die Herrschaft der Orks

Titel: Die Herrschaft der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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Trumpf ausspielend, »befinden sich an Bord dieses fliegenden Schiffes zwei Helden, die ihr alle aus den Chroniken der Geschichte kennt und aus den Erzählungen über die Tage König Corwyns und Königin Alannahs.« Er ließ seine Worte einen Augenblick wirken, dann fuhr er fort: »Es sind die cyfaila , die Helden aus alter Zeit, die in dieser unserer schwersten Stunde zu uns gekommen sind, um uns in unserem Kampf beizustehen!«
    Die Menge wartete nicht mehr ab, bis der junge Herzog sein Schwert gezogen und in den Morgenhimmel gestoßen hatte – der Jubel brach augenblicklich los, und er war so überbordend, dass er die Furcht, die Trauer und alle Unsicherheit für einen Augenblick vergessen machte.
    Wenn auch nicht bei allen …
    »Er hat es schon wieder getan.«
    Rammar klammerte sich an die Reling der Plattform und starrte zum Turm hinüber, wo Dag, Aryanwen und Herzog Osbert standen, zusammen mit ihren Unterführern. »Das Milchgesicht hat uns schon wieder die ›Helden aus alter Zeit‹ genannt. Obwohl er weiß, dass ich das nicht leiden kann.«
    »Also, irgendwie stimmt es ja auch«, meinte Balbok und schnitt eine Grimasse. »Bei dir jedenfalls. Denn du bist schließlich der Ältere von uns beiden.«
    »Versuchst du jetzt auch noch, witzig zu sein?«
    Sein Bruder gackerte nur leise in sich hinein.
    »Ich will nichts mehr hören! Wir könnten bereits über alle Berge sein, genau wie alle anderen von unserem Volk. Aber nein, du wolltest ja unbedingt bleiben.«
    »Aber Rammar …«
    »Schnauze!«, lamentierte der Feiste weiter. »Warum nur endet es immer und immer wieder damit, dass wir unseren Hintern für diese Milchgesichter riskieren?«
    »Vielleicht, weil … sie doch unsere Freunde sind?«, schlug Balbok vorsichtig vor.
    Rammar schüttelte den klobigen Schädel, dass die Amulette um seinen Hals nur so flogen. »Orks haben keine Freunde, und wenn, dann fressen sie sie auf. Wenn es überhaupt einen Grund gibt, warum ich hier bin, dann dass ich diese widerwärtigen Hutzelbärte noch weniger ausstehen kann als die Milchgesichter. Hast du denn nicht bemerkt, was hier los ist? Die Zwerge sind dabei, mit ihren bescheuerten Erfindungen ganz sochgal zu verändern. Ihre Todeskessel zischen und dampfen und verpesten die Luft, und sie werden nicht aufhören, Stollen und Gänge in die Tiefen der Welt zu graben. Und wie lange meinst du, wird es dauern, bis sie auf den Gedanken kommen, ihre eisernen Pfade auch auf der Oberfläche zu verlegen? So ein Schwachsinn kann mir gestohlen bleiben!«
    »Korr« , sagte Balbok nur.
    Über die Bäume hinweg brachte Rammar das Luftschiff in den Wind. Inzwischen hatte er schon einige Übung darin, das riesige Gebilde zu dirigieren, und zumindest das Gefühl von Macht, das ihn dabei durchströmte, bereitete ihm diebische Freude – auch wenn er sich lieber die Zunge abgebissen und sie verschluckt hätte, als das offen zuzugeben.
    Prompt erfasste ein Windstoß das blutrote Gefährt und trug es über die Kronen der Bäume hinweg flussaufwärts, dem feindlichen Heer entgegen, das am nördlichen Ufer Stellung bezogen hatte. Nach allem, was die Späher berichtet hatten, hatten die Zwerge darauf verzichtet, ein befestigtes Heerlager aufzuschlagen – offenbar wollten sie vom Moment der Überraschung nutzen, was noch davon übrig war, und direkt zum Angriff übergehen.
    Schon von Weitem konnten Balbok und Rammar die Kaldronen erkennen, die den Hang herabkamen und sich in geschlossener Formation auf Andaril zu bewegten – und die riesigen Katapulte, die man auf den Hügelkämmen aufgefahren hatte. Dazu das gewaltige grüne Heer, das sich in den Senken drängte und zum Angriff sammelte, Gnomen aus der Modermark und Ork-Söldner, die bereit waren, Seite an Seite zu kämpfen.
    Schon das war eine Widernatürlichkeit, gegen die sich alles in Rammar empörte. Es war an der Zeit, die Dinge auch hier wieder geradezurücken.
    »Bereit?«, rief er seinem Bruder zu, der vorn am Bug der Plattform stand.
    Balbok setzte den mit den Stierhörnern versehenen Helm auf und griff zur Axt.
    »Bereit«, bestätigte er.

15.
    SHAIG-FUOM!
    Von dem Hügelgrat aus, auf dem die Katapulte Stellung bezogen hatten, blickte König Winmar auf das Tal zu seinen Füßen. Zur Rechten verlief der Fluss, dessen breites Band im frühen Tageslicht schimmerte, zur Linken erstreckten sich bewaldete Hügel. Dazwischen jedoch, nur noch einen Katapultwurf entfernt, erhob sich Andaril, die alte Stadt der Menschen.
    Und anders, als der

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