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Die Herzenscrasher (German Edition)

Die Herzenscrasher (German Edition)

Titel: Die Herzenscrasher (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine B. Procher
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abgewartet hätte, wärst du zum Beispiel nicht so schnell misstrauisch geworden und wärst nicht mehr rechtzeitig aus dem Vertrag gekommen. Das hat er scheinbar nicht bedacht. Ihm wuchs das alles vermutlich selbst über den Kopf. Das Ganze lief zwar nicht mit fünf Frauen gleichzeitig ab , aber oftmals haben sich drei Affären überschnitten, und so etwas ist terminlich kaum ohne extremen Stress zu schaffen.“
    „Woher weißt du das? Haben die Frauen ihn auch angezeigt?“
    „Bisher haben sich außer dir nur zwei dazu durchgerungen . Herr Huber schöpfte Verdacht , als dauernd Stornierung en und Beschwerden hereinkamen, und hat uns die Adressen gegeben. Wir haben die Damen inz wischen als Zeuginnen vernommen, und z wei haben sich wütend der Anzeige angeschlossen. Die anderen drei wollen sich erst einmal raushalten. Da es keinen Schaden gab, wollen sie die Sache für sich abschließen.“
    „Das hätte ich ja auch gemacht, wenn er nicht diese Rechnung geschickt hätte.“
    „Derartiges hat er bei den anderen bisher noch nicht versucht. Dafür hat er sich bei zwei Geschäftsfrauen Geld geliehen. Aber sie haben sich Gott sei Dank einen Schuldschein ausstellen lassen.“
    „Wie geht es nun weiter?“
    „Jetzt geht alles zur Staatsanwaltschaft. Von dort hörst du dann den weiteren Verlauf.“
    „Du bekommst doch sicher auch nähere Informationen?“
    „Vermutlich, sobald ich etwas weiß, melde ich mich bei dir.“
    „Danke für deine Hilfe.“
    „Gerne, na dann, bis zum nächsten H erzens crash er .“
    Lachend verabschiedete Horst die Freundin.

11
     
    Nun würde es sicher Ruhe geben. Inka war froh, dass sie mit einem blauen Auge aus der Sache herausgekommen war. Inzwischen hatte sie sich auch mit dem Gedanken angefreundet, auf einen Möchtegernheiratsschwindler hereingefallen zu sein. Die letzten Wochen und Monate waren wie im Fluge vergangen. Sie waren zwar nicht langweilig gewesen, aber etwas Besonderes, was die Liebe betraf, war auch nicht passiert. Inka sehnte sich danach, sich endlich mal wieder zu verlieben. Immerhin lag die Episode mit Michael auch schon über ei n halbes Jahr zurück. I n der Disco hatte sie zwar etliche Verehrer kennen gelernt , aber keiner war in die engere Wahl gekommen.
    Als sie am nächsten Wochenende wieder einmal zum Tanzen ging, hatte der gutaussehende Herr, der neben Inka am Tresen stand und ihr bisher unbekannt war, leichtes Spiel.
    „Darf ich S ie zu einem Drink einladen.“
    Inka schaute zu ihm hoch.
    „Ja gerne, ein Baileys bitte.“
    „S ie sind ja eine Süße.“
    „Ja, ich mag alles, was süß ist.“
    „Ich bin übrigens Holger? Darf ich auch wissen, mit wem ich es zu tun habe?“
    „Ich bin Inka.“ Sie reichte ihm die Hand.
    Holger bestellte den Baileys und entführte Inka auf die Tanzfläche. Der Diskjockey hatte ge rade ein Schmuselied aufgelegt, was Inka nicht unangenehm war , denn Holger gefiel ihr, und als er die Arme zum Tanzen um ihre Taille legte, schmiegte sie sich an ihn. An diesem Abend fühlte sie sich wieder einmal richtig gut und genoss die Nähe des Verehrers in vollen Zügen. Er erzählte von seiner letzten Url aubsreise, wobei er mit flammenden Worten die Details derart ausschmückte, dass Inka stundenlang an seinen Lippen hing.
    Als er sie zu später Stunde an ihren Wagen begleitete und sich von ihr verabschiedete, hatte sie nach Monaten endlich mal wieder Schmetterlinge im Bauch. Einen Haken gab es aber. Holger war verheiratet, und eine Liaison mit einem gebundenen Mann wollte Inka ursprünglich nie eingehen. Am nächsten Morgen sah sie die Dinge bedeutend nüchterner.
    „Wer weiß, ob der sich überhaupt meldet? Vermutlich werde ich nie wieder etwas von ihm hören. In der Disco habe ich ihn vorher auch noch nie gesehen.“
    Trotzdem ertappte sie sich dabei, dass sie hoffte, das Telefon würde klingeln, denn natürlich hatte sie ihm ihre Visitenkarte gegeben. Holger passte eigentlich gar nicht in ihr Beuteschema. Er war Buchhalter in einer kleinen Firma , führte ein stinknormales Leben und bot keinesfalls Aussicht auf ein Abenteuer. Damit meinte Inka nicht etwa ein e sexuelle Eskapade , sondern einfach etwas Nervenkitzel, egal welcher Art. Wenn sie ihn über eine Annonce kennen gelernt hätte, wäre es über ein kurzes Kaffeetrinken vermutlich nicht hinausgegangen. Aber angeheizt durch die schwüle Luft in der Disco und der rhythmischen Musik, die Holgers Tanzkünste offenbarten, verwandelte sich Holger - zumindest für Inka - in einen

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