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Die Herzenscrasher (German Edition)

Die Herzenscrasher (German Edition)

Titel: Die Herzenscrasher (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine B. Procher
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nutzen. Holger meinte zwar, dass er schon Gelegenheit finden würde, aber wie sollte das gehen? Seine Frau würde ihn vermutlich nicht aus den Augen lassen. Und Inka hatte richtig vermutet, Monika bewachte Holger auf Schritt und Tritt. Aber damit nicht genug, auch Inka fühlte sich pausenlos beobachtet. Monika hatte einigen Hotelangestellten ihr Leid geklagt und fand nun auch dort Helfershelfer, die dafür sorgen sollten, dass Inka und Holger nicht allein zusammentrafen. Für Inka war es im Hotel wie bei einem Spießrutenlauf. In der kleinen Herberge konnte man sich nicht einmal aus dem Weg gehen. Am ersten Abend saßen sie noch alle in dem großen Gastraum, aber die Blicke, die Monika zu Inka hinüberwarf, konnte Inka nicht lange ertragen. Es waren nicht etwa böse Blicke, nein, es waren Blicke der Verzweiflung, Angst und Trauer. Das war zuviel für Inka. Sie war gefangen in einem Meer von spannungsgeladenen Gefühlen. Um ihren Emotionen endlich freien Lauf lassen zu können, musste sie schnellstens dort weg. Zwei Tage lang war ausgerechnet das Wetter derart schlecht - es fand sogar ein Orkan statt -  dass Inka nicht einmal das Haus verlassen konnte. An diesen Tagen zog sie sich im Bett die Decke über den Kopf und weinte stundenlang. Irgendwann erschien ein Zimmermädchen und stellte ihr ein Tablett mit Essen und Getränken auf den Tisch. Wie sie später erfuhr, hatte Holger sich Sorgen gemacht. Als er be merkte, dass Inka das Zimmer nicht verließ, sorgte er wenigstens dafür, dass sie mit Mahlzeiten versorgt wurde. Durch den Sturm verließ kaum einer der Gäste freiwillig das Hotel und Inka hatte, als es ihr etwas besser ging, keine Lust, irgendjemand zu begegnen, so verheult wie sie aussah. Sie kam sich auf der Insel wie gefangen vor. Zuhause hätte sie sich wenigstens ablenken können. Hier war kein Mensch , dem sie sich hätte anvertrauen können. Nach drei Tagen lockerte das Wetter auf , und Inka verbrachte die Tage mit langen Spaziergängen. Aber so richtig genießen konnte sie die Schönheiten der Insel nicht. Holger hatte mehrmals versucht, sie auf ihrem Zimmer zu erwischen, aber jedes Mal war sie gerade unterwegs. Dass er ihr deshalb auch noch Vorwürfe machte, verärgerte sie sehr, und sie war froh, als der Tag der Abreise kurz bevorstand. Da sie keinen anderen Rückflug mehr bekommen hatte, flog Monika schon einen Tag vorher ab. Trotzdem konnten die beiden Liebenden ihren letzten gemeinsamen Tag nicht richtig genießen, dazu stand viel zu viel Frust im Raum. Es hätte nicht viel gefehlt, und es hätte sogar einen handfesten Streit gegeben. Aber bei Holger siegte irgendwann die Vernunft, und er lenkte ein. Monika holte Holger vom heimatlichen Airport ab. Die Blicke, mit denen Monika ihren Mann und sie genau estens beobachtete, während auf das Gepäck gewartet wurde, spürte Inka mehr als deutlich. So konnten sie sich nicht einmal mehr einen verstohlenen Blick zuwerfen, ohne dass er von Monika registriert worden wäre.
     
    Inka hatte kein Bedürfnis auf irgendwelche Komplikationen. Der Liebste wollte zwar die Affäre nicht beenden, aber wie sollte das gehen? Vermutlich würde Monika spüren, wenn ihr Mann sie weiter betrügen würde, und Inka wollte auf keinen Fall eine Ehe auseinanderbringen. Nach dieser Erfahrung war ihr auf jeden Fall klar, dass sie sich nie wieder auf einen verheirateten Mann einlassen wollte.

12
     
    Dass Inka Michael wegen versuchten Betruges angezeigt hatte, war längst in Vergessenheit geraten . Einige Zeit nach ihrer Zeugenaussage, hatte Horst sich bei seinen Kollegen erkundigt und ihr berichtet, dass Michael bei seiner Vorladung behauptet hatte, er hätte diese Rechnung nicht geschrieben. Außerdem wäre er zu diesem Zeitpunkt verreist gewesen.
    „Wer soll den Brief sonst geschrieben haben? Auch wenn er verreist war, kann er die Rechnung geschickt haben.“
    „Er ist gar nicht erst im Präsidium aufgetaucht, sondern hat sich nur schriftlich geäußert.“
    „Das ist so typisch. Erst Mist bauen und dann den Schwanz einziehen.“
    „Ärger dich nicht. Es ist ja alles an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet worden. So einfach wird er nicht davonkommen.“
    Doch der Freund irrte sich. Nach etlichen Wochen bekam sie einen Brief von der Staatsanwaltschaft, in dem ihr mitgeteilt wurde, dass das Ganze nicht weiter verfolgt würde .
    Da will man solchen Betrügern gleich im Ansatz das Handwerk legen, und nichts wird unternommen. Wieder einmal wird bestätigt, dass erst etwas

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