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Die Herzenscrasher (German Edition)

Die Herzenscrasher (German Edition)

Titel: Die Herzenscrasher (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine B. Procher
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passieren muss, bevor man tätig wird. Den Verbrechern wird doch Tür und Tor geöffnet , schimpfte sie vor sich hin. Sie ärgerte sich noch eine ganze Weile und versuchte, Horst zu erreichen.
    „Stell dir vor, die haben doch tatsächlich das Verfahren gegen Michael eingestellt. Ich habe gerade einen Brief von der Staatsanwaltschaft bekommen.“
    „Das habe ich nicht erwartet. Meine Kollegen waren ganz zuversichtlich, denn es hatten sich ja noch einige Geschädigte gemeldet.“
    „Wer denn noch alles?“
    „Das haben der Kollege und ich dir doch schon damals erzählt. Mehr weiß ich auch nicht.“
    „Hat denn noch jemand Anzeige erstattet?“
    „Nur die zwei Geschäftsfrauen und sein ehemaliger Chef.“
    „Ja, das weiß ich schon.“
    „Hast du noch Näheres erfahren?“
    „Ach weißt du, die Geschichten klingen alle irgendwie ähnlich. Er hat über Annoncen und Singleclubs versucht, sich an die Frauen heranzumachen. Ist ja auch die einfachste Methode, denn Frauen geben aus Erfahrung meist sehr schnell unheimlich viel über sich preis. Ich habe dich ja immer gewarnt. Du bist viel zu gutgläubig und leichtsinnig.“
    „Da hast du Recht. Ich werde künftig bestimmt vorsichtiger sein.“
    „Na hoffentlich. Aber irgendetwas Chaotisches passiert dir mit dem Nächsten bestimmt wieder. Du hast einen Griff dafür.“
    „Diesmal habe ich wirklich daraus gelernt. Das kannst du mir glauben.“
    „Na hoffentlich.“
    Horst verabschiedete sich und versprach Inka, sich bei seinen Kollegen umzuhören.
    Inka wollte die Sache nicht auf sich beruhen lassen und legte Widerspruch ein, was aber wenig nützte, denn nach vier Wochen erklärte ein Staatsanwalt in einem erneuten Schreiben, dass man nichts untenehmen könnte. Horst erklärte ihr, dass er und seine Kollegen sich auch oft über die Beamten von der Staatsanwaltschaft ärgern.
    „Die sind so überlastet, dass solche Fälle für sie Peanuts sind, die sie sich ganz schnell vom Hals schaffen wollen, leider.“
    „Das ist ungerecht.“
    „Hak es ab. Es ist dir ja nichts Schlimmes passiert. Vielleicht war es ja sogar ganz gut für dich, diese Erfahrung gemacht zu haben, und du wirst in Zukunft wirklich vorsichtiger sein.“
    Inka wollte Horsts Ratschläge befolgen und legte die Erlebnisse mit Michael in der Akte Erfahrungen ab.
     
    Aber die Unverfrorenheit ging weiter. Einige Wochen nachdem der Staatsanwalt die Angelegenheit niedergeschlagen hatte, flatterte bei Inka eine Mahnung wegen der entgangenen Provision ins Haus. Michael schien tatsächlich zu glauben, dass der Staatsanwalt auf seiner Seite war , und sein Vorgehen in Ordnung wäre. Da Inka e twas verunsichert war, fragte sie bei dem Beamten von der Kripo nach, der die Sache damals bearbeitet hatte.
    „Das ist ja mehr als schamlos . Aber machen sie sich keine Sorgen. Der darf das Geld nicht einfordern. Wenn allerdings ein Mahnbescheid kommt, müssen Sie reagieren. Ich glaube aber kaum, dass er sich das traut. Die Mahnung wird noch eine Retourkutsche sein, weil sie ihn angezeigt haben.“
    „Sind Sie sich ganz sicher? “
    „Ganz sicher. Sie schulden dem Mann nichts. Sein ehemaliger Chef hat das doch auch bestätigt. Also, haben Sie keine Angst und vergessen Sie das Ganze.“
    „Vielen Dank für Ihre freundliche Auskunft.“  Erleichtert verabschiedete Inka sich .
     
    In den nächsten Monaten ging Inka weiterhin regelmäßig zum Tanzen und war auch sonst zu jeder Schandtat bereit. Trotzdem war sie vorsichtiger geworden. Von Bekanntschaftsannoncen hatte sie erst einmal die Nase voll, und auch um verheiratete Männer machte sie einen großen Bogen. Ihr Bekanntenkreis war groß genug, um keine Langeweile aufkommen zu lassen. Horst und seine Kumpels nahmen sie oft mit, und so war für Spaß ausreichen d gesorgt. Sie liebte es, wenn der brüderliche Freund sie nachts anrief, um sie zum Ausgehen zu animieren.
    Deshalb war sie auch keinesfalls überrascht, als wieder einmal um zwei Uhr nachts das Telefon klingelte. Schlaftrunken, aber trotzdem erwartungsvoll nahm sie den Hörer ab. Die Stimme am anderen Ende war ihr im ersten Moment unbekannt, und sie war verblüfft, wer dahinter steckte, als der Anrufer nach wenigen Sätzen seinen Namen preisgab. Es war Michael, der tatsächlich die Frechheit besaß, sich nach all den Vorkommnissen erneut zu melden.
    „Du bist ja dreist, hier noch einmal anzurufen. Was willst du?“
    „Ich möchte dich sehen und dir alles erklären.“
    „Aber doch nicht mitten in der

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