Die Herzenscrasher (German Edition)
Nacht“, herrschte Inka ihn an.
„Doch gerade, ich muss dich unbedingt sofort sehen. Ich weiß, dass ich großen Mist gebaut habe.“
Inka spürte, dass ihre Neugierde erwachte. Nach kurzem Zögern stimmte sie schließlich zu.
„Von mir aus. Wann kommst du genau? Ich muss mich erst noch anziehen.“
„Ich bin in etwa einer halben Stunde bei dir.“
„Okay, aber ich mache mir keine großen Umstände. Habe auch nur Selters oder Kaffee hier.“
„Koch mir bitte einen Kaffee.“
Inka wusste nicht, was sie von all dem halten sollte, aber sie war neugierig und wollte erfahren, was inzwischen passiert war. Und die Sensationslust der jungen Frau sollte gestillt werden. Sie konnte nur den Kopf schütteln über das, was Michael ihr im Laufe der Nacht alles berichtete.
Mit fast einer halben Stunde Verspätung tauchte Michael kurz vor drei Uhr bei Inka auf.
„Komm erst einmal herein.“ Inka zog Michael in ihre Wohnung, als er sie schon im Hausflur stürmisch begrüßen wollte.
„Damit wir uns gleich richtig verstehen. Du brauchst nicht zu denken, weil du herkommen duftest, dass nun alles vergeben und vergessen ist. Ich bin einfach gespannt, wie du mir das alles erklären willst, mehr nicht.“
Inkas Stimme klang hart, als sie dies sagte, vielleicht sogar ein wenig zu hart, wie sie selbst empfand. Aber schließlich hatte Michael sie extrem enttäuscht. Wenn sie allerdings an die ersten drei Wochen mit Michael zurückdachte, gehörten diese mit zu den wirklich schönen und unvergesslichen Augenblicken ihres bisherigen Lebens. Sie spürte ein inneres Lächeln, wodurch sie milde gestimmt wurde.
„Na dann erzähl mal“, forderte sie Michael mit bedeutend weicherem Ton zum Sprechen auf.
13
„Sei mir nicht böse, dass ich mich damals so blöd benommen habe. Irgendwie war ich mit allem überfordert.“
„Womit habe ich dich denn überfordert?“, fragte Inka mit ironischem Unterton.
„Mir ging das alles einfach zu schnell.“
„Darf ich dich daran erinnern, dass es deine eigene Idee war, für ein Vierteljahr sämtliche Termine festzulegen und alle möglichen Zukunftspläne zu schmieden.“
„Ja, du hast ja Recht. Gerade hatte ich mich von meiner Frau getrennt und wollte mit Gewalt einen Neuanfang machen. Irgendwann wurde mir aber bewusst, dass ich noch gar nicht so weit war. “
„Was hast du dir dabei gedacht, mir diese Beteiligung anzudrehen?“
„Ich habe wirklich geglaubt, sie wäre für dich richtig, wo du doch bei Geldangelegenheiten so auf Sicherheit setzt.“
„Ausgerechnet so etwas soll sicher sein? Gerade da steckt doch ein enormes Risiko hinter. Außerdem wusstest du doch genau, dass ich mich mehr für die Aktienfonds interessierte.“
„Die wären mit noch viel größerem Risiko behaftet gewesen.“
„Du hast mir doch erzählt, dass du sogar deinen Eltern Aktienfonds vermittelt hast. Dann würdest du ja deine eigenen Eltern bedenkenlos ins Messer laufen lassen.“
„Nein, natürlich nicht.“
Michael spürte, dass Inka extrem misstrauisch war, und versuchte, dass Gespräch in eine andere Bahn zu lenken. „Warum fragst du soviel? Freust du dich denn nicht, dass ich jetzt bei dir bin?“
„Du hast ja ein Selbstbewusstsein. Glaubst du wirklich, ich würde so einfach über alles hinweg sehen ? Was hast du dir überhaupt bei dieser Rechnung über die Stornogebühren gedacht?“
„Ich hatte mich einfach geärgert, dass du den Fond gekündigt hast, ohne mit mir zu reden.“
Inka schnappte nach Luft.
„Das wird ja immer schöner. Tagelang habe ich versucht, dich zu erreichen, aber wer war denn von der Bildfläche verschwunden und nahm den Telefonhörer nicht ab?“
Michael senkte scheinbar demütig den Kopf, zog Inka an sich und säuselte ihr ins Ohr: „Verzeih mir bitte. Hast du mich denn gar nicht mehr lieb?
„Hast du getrunken? Das ist alles gut ein Jahr her. Unsere Episode hat nicht mal einen Monat gedauert. Die letzten Wochen darf man ja nicht mal mehr dazuzählen.“
„Das war nur ein Monat? Ich habe das viel länger in Erinnerung.“
Inka wurde ungeduldig.
„Willst du mich auf den Arm nehmen. Was willst du überhaupt von mir?“
„Dich um Verzeihung bitten.“
„Hör auf mit dem Unsinn. Du kommst doch nicht ohne Grund hierher.“
„Okay, ich gebe zu, ich habe bestimmte Absichten, aber das sind nicht die, die du vielleicht vermutest.“
„Dann komm raus mit der Sprache und stiehl nicht meine Zeit.“
Inka hatte Michael kommen lassen, weil sie
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