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Die Herzensdiebin

Titel: Die Herzensdiebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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sie ihm ein gekünsteltes Lächeln schenkte. »Ich mache mir Sorgen, Darling , wenn ich daran denke, wie viel dir die feierliche Eröffnung bedeutet.«
    » Uns bedeutet«, betonte er. »Für unsere gemeinsame Zukunft.« Er genoss es sichtlich, sie auf die Probe zu stellen. Würde sie nachgeben und doch die Wahrheit sagen oder lieber die Party ertragen, mit der sie ihre Verbindung feiern würden?
    Seine Mutter war natürlich ungerührt von den unterschwelligen Sticheleien. »Da ihr zwei euch offenbar nicht einig werdet, gehen wir das Ganze auf meine Art an.« Auf dem Tisch standen einige Schachteln. Grace öffnete sie und holte einige in Papier eingeschlagene Gegenstände hervor. »Ich habe einige dekorative Dinge mitgebracht. Nur ein paar Kleinigkeiten, Devlin. Ich weiß, dass du meinen Stil hasst.«
    »Ich hasse deinen Stil nicht, Mutter. Aber ich habe meine eigenen Dekorateure.«
    »Und sieh dir an, was sie für einen jämmerlichen Job gemacht haben.« Mit übertrieben ausladenden Gesten wies sie auf die Einrichtungsgegenstände, die einen exquisiten alten Stil imitierten.
    »Jämmerlich oder nicht, ich kann mir deine Vorstellungen von Dekoration nicht leisten. Das ist zu teuer, und die Dinge müssen termingerecht fertig sein. Da kann ich nicht warten, bis es dir in deinen Zeitplan passt, die Dekorateurin zu spielen.« Darüber hatten sie bereits gesprochen, und allmählich war er Diskussionen dieser Art leid.
    »Das weiß ich. Ich tadele dich ja auch gar nicht.« Da sie spürte, dass sie so nicht weiterkam, beließ Grace es dabei und holte stattdessen ein wenig theatralisch ein Stück Porzellan hervor. »Das würde sich gut in einer deiner Vitrinen machen.«
    »Oh.« Meadow wurde gleichsam magisch von der Schachtel auf dem Tisch angezogen. »Das ist wunderschön. Eine chinesische Cloisonné-Vase aus dem 19. Jahrhundert, nicht wahr?«
    Grace sah sie an, als waren Meadow Hörner gewachsen. »Ja, eine Schale mit Füßen.«
    »Herrlich! Was haben Sie noch mitgebracht?« Vorsichtig wickelte Meadow das Packpapier von einem Mitbringsel ab und holte eine Schale samt Deckel hervor. »Stammt gewiss aus England. Aus der Portmeirion-Serie, Botanischer Garten?«
    »Ganz recht«, stimmte Grace staunend zu.
    »Genau passend für eine Party. Teuer, aber nicht kostbar.« Meadow stellte die Porzellanschale zurück auf den Tisch.
    Als Grace einen Laut der Entrüstung von sich gab, unterdrückte Devlin ein Grinsen.
    »Aber ich finde es sehr nett.« Meadow schien nicht wahrzunehmen, wie sehr sie seine Mutter verletzte, die nichts so verachtete wie das Wörtchen »nett«. »Aber Sie möchten doch sicherlich auch nicht, dass Sie während der Party Angst haben, die Gäste könnten die unersetzlichen Einzelstücke fallen lassen, oder?«
    Devlin setzte sich auf die Sofalehne und schien den Schlagabtausch sichtlich zu genießen. »Meine Mutter ist einem wohl dosierten Nervenkitzel nicht abgeneigt.«
    Grace bedachte ihren Sohn mit einem finsteren Blick. »Ich kann nicht glauben, dass Portmeirion-Porzellan gewöhnlich sein soll.«
    »Ich habe nicht gewöhnlich gesagt«, verteidigte Meadow sich. »Ich sagte, es sei nett.«
    Damit hatte sie in den Augen von Devlins Mutter das Todesurteil über diese walisische Porzellanmanufaktur gefällt.
    Beherzt griff Meadow erneut in die Schachtel und fischte eine kleinere Schachtel heraus.
    »Oh, vorsichtig!«, entfuhr es Grace.
    Aber Meadow packte die Vase mit ehrfurchtsvollen Bewegungen aus. »Ein Steuben-Glas. Ich liebe diese Objekte. Schauen Sie, wie das schillert!« Sie hielt es ins Sonnenlicht, und das dünne Glas blitzte kaleidoskopartig in purpurfarbenen, blauen und goldenen Tönen auf. Mit dem Finger strich sie über den Rand und sagte: »Die ist in gutem Zustand, kein Sprung, nur hier und da ein paar kleinere Kratzer.«
    Das Fachgespräch zwischen seiner Mutter und seiner Geliebten faszinierte ihn, aber viel aufschlussreicher war es für ihn, wie viel Meadow von Kunst verstand und die Artefakte mit einem Kennerblick begutachtete. Unweigerlich dachte er an die Nacht des Einbruchs zurück, als Meadow sich voller Entrüstung weigerte, sich in die kostbare Honesdale-Vase zu übergeben.
    Seine Mutter hasste es, wenn ihr jemand anders eine Nasenlänge voraus war. Mit einer eleganten Handbewegung enthüllte sie eine Glasschale mit breitem Rand, in dem sich rote, orangefarbene und Andeutungen von scharlachroten Tönen mischten. »Aber das hier kennen Sie bestimmt nicht.« Ehe Meadow den Künstler

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