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Die Herzensdiebin

Titel: Die Herzensdiebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Decke lag?« Meadow schlüpfte in ihre Jeans.
    »Ich würde ein Strandkleid anziehen.« Devlin machte den Reißverschluss seiner beigefarbenen Leinenhose zu.
    »Ein Strandkleid? Wenn ich deine Mutter treffe?« Warte kurz. Er wollte sie ablenken. »Also glaubst du, dass sie mich unter der Decke gesehen hat?«
    »Selbst wenn, würde meine Mutter das niemals zugeben.« Die kurzen Ärmel seines Polohemds spannten sich eindrucksvoll über seinen Oberarmmuskeln, und der dunkelblaue Ton unterstrich das Leuchten in seinen Augen, als Devlin ihren Anblick genoss, denn sie war von der Taille an unbekleidet. »Ja, wenn es um Kleidung geht, ist meine Mutter die Expertin.«
    »Aber sie sollte mich so sehen, wie ich wirklich bin.« Meadow griff nach einem rosafarbenen T-Shirt und zog es sich über den Kopf.
    Mit wenigen Schritten war er bei ihr und schob ihr das T-Shirt wieder über die Brüste.
    »Das ist noch zu früh.« Der Mann war unersättlich. Das gefiel ihr.
    Er reichte ihr einen BH. »Wenn ich mit meiner Mutter zu tun habe, gilt die Devise: Je weniger sie weiß, desto besser. Sie ist wie eine Dampfwalze, und wenn sie einmal Fahrt aufnimmt, gibt es kein Entkommen mehr. Sie wird dich überrollen, wenn du ihr nicht aus dem Weg gehst.«
    Meadow blickte auf den BH, zuckte die Schultern und legte ihn an. »Du stellst sie ja in ein furchtbares Licht.«
    »Nein, sie ist nicht furchtbar. Sie hat Power, bringt die Dinge zu Ende. Du wirst schon sehen.« Er reichte ihr ein Paar Sandalen.
    »Klingt ominös.« Sie schlüpfte in die Schuhe.
    » Ominös . Nette Wortwahl.« Er nahm sie beim Arm und führte sie die Treppe hinunter in den eleganten Salon, in dem sie den Schlüssel zwischen den Sofakissen versteckt hatte. Meadow schielte auf die Sitzgarnitur und fragte sich, ob der Schlüssel immer noch da lag.
    Es war der Raum, in dem eigentlich das Gemälde über dem Kamin hängen müsste — aber dort hing ein anderes Bild.
    Den stolzen, alten Gentleman, der dort in kraftvollen Tönen verewigt war, bedachte sie mit einem verärgerten Blick.
    Genau hier hatte sie Devlin Fitzwilliam zum ersten Mal gesehen.
    Also, so schlecht konnte der Raum gar nicht sein.
    Meadow straffte die Schultern, als eine zierliche, elegant gekleidete Dame von dem ebenfalls zierlichen und eleganten Schreibtisch in der Ecke aufstand.
    Devlins Mutter schien für ihre Größe exakt das richtige Gewicht zu haben; ihr blondes Haar hatte sie zurückhaltend getönt und hier und da mit Strähnchen akzentuiert. Sie trug ein rosafarbenes Kostüm, und ihre Haut wirkte so makellos und glänzend wie Porzellan. Trotz allem wirkte sie ganz und gar wie eine Lady aus den Südstaaten und strahlte die Art von Autorität aus, die auch für Devlin kennzeichnend war.
    Als die Dame vortrat, um ihren Sohn mit einer kurzen Umarmung zu begrüßen, wirkte die Geste der Zuneigung ein wenig steif.
    Er hauchte ihr respektvoll einen Kuss auf die Wange. »Mutter, was für eine nette Überraschung! Was führt dich in das Secret Garden Hotel ?«
    »Du kannst dir gewiss vorstellen, wie überrascht ich war, als ich Scrubby Gallagher in Atlanta traf und von ihm erfuhr, er habe meine Schwiegertochter kennengelernt.« Mit ihren kühlen blauen Augen musterte sie Meadow kritisch von Kopf bis Fuß. Meadow hatte gleich das Gefühl, dass sie als Frau an Devlins Seite pedikürte Zehen und ein albern verziertes Top tragen müsste. Und als die Dame Meadows leicht zerzauste Haarfülle mit einem vielsagenden Blick bedachte, ahnte Meadow, dass Devlins Mutter sie unter der Bettdecke bemerkt hatte — und diese Unsittlichkeit natürlich nicht gutheißen konnte.
    Überhaupt schien Meadow nicht den Vorstellungen der eleganten Dame zu entsprechen: Offenbar verrannte sich eine junge Südstaatendame von Stand nicht in solche Auswüchse der Leidenschaft. Devlins Mutter gefiel weder Meadows Kleidung noch die Art, wie sie sich zurechtmachte. Und ganz bestimmt gefiel es ihr auch nicht, dass ihr Sohn eine Dahergelaufene geheiratet hatte; zudem schien sie absolut nicht davon erbaut zu sein, dass sie nichts von der heimlichen Hochzeit wusste.
    Und natürlich war an allem nur Meadow schuld.
    Daher reagierte Meadow auf die kühl abschätzende Begrüßung mit dem genauen Gegenteil von Reserviertheit. Mit ausgebreiteten Armen näherte sie sich der eleganten Dame und rief: »Grace, meine Liebe!«
    Die Gute war völlig überrumpelt, als Meadow sie spontan umarmte — zu spät für den tadellos gebügelten Blazer und die akkurate

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